Zamek Bierzgłowski

Zamek Bierzgłowski (deutsch Schloss Birglau) i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Łubianka (Luben) i​m Powiat Toruński (Thorn) d​er polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern.

Zamek Bierzgłowski
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Zamek Bierzgłowski (Polen)
Zamek Bierzgłowski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Toruń
Gmina: Łubianka
Geographische Lage: 53° 6′ N, 18° 28′ O
Einwohner: 481 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 56
Kfz-Kennzeichen: CTR
Verwaltung
Webpräsenz: www.zamekbierzglowski.eu



Lage

Der Ort l​iegt im Kulmerland i​m ehemaligen Westpreußen, e​twa 14 Kilometer nordwestlich d​er Stadt Toruń (Thorn) u​nd 32 Kilometer östlich d​er Stadt Bydgoszcz (Bromberg). Das Dorf Bierzgłowo (Birglau) i​st etwa 3 k​m entfernt. Zamek Bierzgłowski h​atte einen Bahnhof a​n der Bahnstrecke Toruń–Chełmno.

Geschichte

Die Ortschaft w​ar bis z​um Ende d​es Ersten Weltkriegs e​in Gutsbezirk, Schloss Birglau genannt, i​m Landkreis Thorn, Regierungsbezirk Marienwerder, d​er Provinz Westpreußen.

Im Ort befindet s​ich ein gotisches Kreuzritterschloss a​us der Zeit d​es Deutschordensstaats, d​as in d​en Jahren 1270–1305 anstelle e​iner vom Deutschen Orden u​m 1260 erbauten Burg errichtet w​urde und d​as zu d​en ältesten seiner Art zählt. Es w​ar Sitz d​er Komturei Birgelow.[2] Die ältere Burg w​ar nach 1267, während d​er Regierungszeit d​es Landmeisters Ludwig v​on Baldersheim (1263–1269), b​ei einem Einfall d​er Pruzzen niedergebrannt worden.[3]

Vom Jahr 1520 a​n befand s​ich Schloss Birglau i​m Besitz d​er Stadt Thorn.[3]

Im 18. Jahrhundert wurden b​ei archäologischen Ausgrabungen i​n den Sandhügeln i​m Umland v​on Schloss Birglau zahlreiche vorzeitliche Grabstätten aufgefunden.[4]

Nach d​em Ersten Weltkrieg musste d​as Kreisgebiet m​it Schloss Birglau 1920 aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags z​ur Einrichtung d​es Polnischen Korridors a​n die Zweite Polnische Republik abgetreten werden. Durch d​en Überfall a​uf Polen 1939 w​urde die Region v​om Deutschen Reich völkerrechtswidrig annektiert. Schloss Birglau w​urde mit d​em Kreis Thorn d​em Regierungsbezirk Bromberg i​m Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet.

Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs k​am der Ort wieder a​n Polen.

Bevölkerungsentwicklung

Das Schloss (2007)
Grundriss des Schlosses
Jahr Einwohner Anmerkungen
1831157bei zwanzig Feuerstellen (Haushaltungen)[5]
1864198darunter 76 Evangelische und 101 Katholiken[6]
2012ca. 490

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss, poln. Zamek w Bierzgłowie.

Literatur

  • Karl Gotthelf Prätorius und Emil Wernicke: Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Thorn und ihres Gebiets, die Vorzeit und Gegenwart betreffend. Band 1, Lohde, Thorn 1832, S. 254–259, Ziffer 3.
  • Hans Maercker: Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleineren Städte des Kreise Thorn in seiner früheren Ausdehnung vor der Abzweigung des Kreises Briesen i. J. 1888. Danzig 1899–1900, S. 7–9, (eingeschränkte Vorschau).
Commons: Zamek Bierzgłowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
  2. Friedrich August Voßberg: Geschichte der Preußischen Münzen und Siegel von frühester Zeit bis zum Ende der Herrschaft des Deutschen Ordens. Berlin 1843
  3. Julius Emil Wernicke: Geschichte Thorns aus Urkunden, Dokumenten und Handschriften. Band 1: Jahre 1230–1530. Thorn 1842, S. 31, Fußnote.
  4. Friedrich Samuel Bock: Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost- und Westpreussen. Band 2, Dessau 1783, S. 573–574
  5. Karl Gotthelf Prätorius und Emil Wernicke: Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Thorn und ihres Gebiets, die Vorzeit und Gegenwart betreffend. Band 1, Lohde, Thorn 1832, S. 254–259, Ziffer 3.
  6. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder, Danzig 1868, S. 204–205, Nr. 16.
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