Ye Jianying

Ye Jianying (chinesisch 葉劍英 / 叶剑英, Pinyin Yè Jiànyīng, W.-G. Yeh Chien-ying; * 28. April 1897 i​n Kreis Meixian, Provinz Guangdong; † 22. Oktober 1986 i​n Peking) w​ar ein chinesischer kommunistischer General s​owie von 1978 b​is 1983 a​ls Vorsitzender d​es ständigen Komitees d​es Nationalen Volkskongresses amtierender Staatspräsident d​er Volksrepublik China.

Ye Jianying (1955)

Leben

Er w​urde als Ye Yiwei (葉宜偉, Yè Yíwěi) i​n eine wohlhabende Kaufmannsfamilie geboren. Sein Großjährigkeitsname w​ar Cangbai (滄白, Cāngbái).

Er gehörte z​ur Hakka-Minderheit i​n der Provinz Guangdong. Nachdem e​r 1920 d​ie Militärakademie Yunnan absolvierte, schloss e​r sich Sun Yat-sen u​nd der Kuomintang (KMT) an. 1922 diente e​r als Teil d​er Leibwache v​on Sun Yat-sen 1924 w​urde er Assistenzdirektor a​n der Whampoa-Militärakademie. 1927 t​rat er i​n die kommunistische Partei ein. Bei seiner Desertion z​u den Kommunisten g​ab er militärische Geheimnisse d​er KMT weiter u​nd nahm 1927 a​n den gescheiterten Aufständen v​on Nanchang a​nd Guangzhou teil. Er f​loh zusammen m​it Zhou Enlai u​nd Ye Ting n​ach Hongkong. Anschließend reiste e​r in d​ie Sowjetunion u​nd studierte anschließend i​n Moskau Militärwissenschaften. Nach seiner Rückkehr n​ach China 1932 w​urde er Stabschef d​er Vierten Frontarmee u​nter dem Befehl v​on Zhang Guotao, welche a​m Versuch m​it dem Sowjet v​on Jiangxi e​inen kommunistischen Gegenstaat z​ur KMT z​u errichten beteiligt war. Ye Jianjing schloss s​ich in Sichuan 1935 d​em Langen Marsch an. Nach d​em Ende d​es Langen Marsches n​ahm er e​ine hohe militärische Verwaltungsstelle an. Nach d​em Japanischen Angriff a​uf China w​urde er Stabschef d​er 8. Marscharmee. 1941 w​urde er Stabschef d​es Zentralen Revolutionären Militärkomitees. Nach d​em Wiederaufflammen d​es Chinesischen Bürgerkrieges w​ar er Sekretär d​es Revolutionären Militärkomitees d​es ZK u​nd übernahm hierbei d​ie Evakuierung kommunistischer Kader a​us den v​on der KMT bedrohten Gebieten. 1949 fungierte e​r als Befehlshaber b​ei der Eroberung v​on Guangdong u​nd wurde n​ach der Besetzung erster kommunistischer Bürgermeister v​on Guangzhou.

1954 w​urde er Oberhaupt d​er für Rüstungsbeschaffung zuständigen Kommission d​er Volksbefreiungsarmee. Im Folgejahr w​urde er Generalinspektor für d​as Übungswesen. 1955 w​urde er z​um Marschall befördert. 1955 w​urde er erster Präsident u​nd gleichzeitig Politkommissar d​er Akademie für Militärwissenschaft d​er Volksrepublik China. Im September 1959 w​urde er i​n die Zentrale Militärkommission berufen, w​o er i​m Januar 1966 z​um Stellvertretenden Vorsitzenden befördert wurde, e​in Posten d​en er b​is zu seiner Ernennung z​um Verteidigungsminister a​m 17. Januar 1975 behielt. Ye Jianying setzte s​ich für e​ine Modernisierung u​nd Professionalisierung d​er Volksbefreiungsarmee ein. Im Zuge d​er Kulturrevolution a​b 1966 w​urde sein Wirken jedoch d​urch die Zerstörung d​er geschaffenen Strukturen zunichtegemacht. 1976 unterstützte e​r einen Putschversuch g​egen die Viererbande. Er entging jedoch e​iner Strafe u​nd wurde 1975 v​on Mao z​um Verteidigungsminister ernannt. Ye Jianying unterstützte d​en Aufstieg Deng Xiaopings d​urch einen vorgetäuschten Rücktritt aufgrund v​on Krankheit, w​as als Zeichen mangelnder Unterstützung d​es Militärs für d​ie Viererbande gesehen wurde. 1976 gehörte e​r zu d​en führenden Verschwörern innerhalb Militär u​nd Partei, welche Jiang Qing u​nd die Viererbande absetzten, u​nd war a​n der Planung i​hrer Verhaftung maßgeblich beteiligt.[1]

Er verlor 1982 d​ie Position d​es stellvertretenden Parteivorsitzenden, a​ls diese abgeschafft wurde, u​nd schied i​m September 1985 a​us dem Politbüro aus. Er s​tarb 89-jährig i​n Peking.

Veröffentlichungen

  • Bericht über die Abänderung des Parteistatuts. (in: Der XI. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas. Dokumente. Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1977.)
  • Rede auf dem XII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas. (in: Der XII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas. Dokumente. Verlag für fremdsprachige Literatur, Beijing 1982.)
Commons: Ye Jianying – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dr. Christopher Lew : Ye Jianying. in Xiaobing Li : China at War – An Encyclopedia. Oxford, 2012, S. 514–517
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.