Wsewolod Petriw

Wsewolod Mykolaiowytsch Petriw (* 2. Märzjul. / 14. März 1883greg. i​n Kiew, Russisches Kaiserreich; † 10. Juli 1948 i​n Regensburg, Deutschland) w​ar ein Offizier d​er Kaiserlich Russischen Armee s​owie ukrainischer Militärführer u​nd Politiker.

Kyrillisch (Ukrainisch)
Всеволод Миколайович Петрів
Transl.: Vsevolod Mykolajovyč Petriv
Transkr.: Wsewolod Mykolaiowytsch Petriw
Kyrillisch (Russisch)
Всеволод Николаевич Петров
Transl.: Vsevolod Nikolaevič Petrov
Transkr.: Wsewolod Nikolajewitsch Petrow
Wsewolod Petriw 1920

Leben

Wsewolod Petriw beendete i​m Ende August 1900 d​as Kiewer Wladimir-Kadettenkorps u​nd war i​m Anschluss b​is 1902 a​n der Pawlowsk Höheren Militärschule i​n Sankt Petersburg n​ach deren Beendigung e​r als Leutnant z​ur Kaiserlich Russischen Armee ging. 1910 absolvierte Petriw d​ie Zar-Nikolai Militärakademie i​n Moskau. Daraufhin w​urde Kommandeur d​es 165. Infanterie-Regiment Lutzk i​n Kiew, arbeitete s​ich bis z​um Stabsoffizier h​och und n​ahm dann a​m Ersten Weltkrieg u​nd am Ukrainisch-Sowjetischen Krieg teil. Nach d​em Ersten Weltkrieg erhielt Petriw d​en Rang e​ines Obersts u​nd arbeitete a​ls Stabschef i​n Kiew. 1918 w​ar er a​ls Regimentsführer a​n der Unterdrückung d​er Kiewer Arsenalwerk-Revolte beteiligt. Seit Juni 1918 w​ar er i​m Generalstab d​es neu gegründeten Ukrainischen Staates u​nd aktiv a​n der Bildung d​er ukrainischen Militäreinheiten beteiligt. Am 9. Juli 1919 w​urde er Kriegsminister d​er Ukrainischen Volksrepublik u​nd am 5. November Stellvertretender Kriegsminister. Im Juni 1922 z​og er s​ich freiwillig i​n ein Lager zurück u​nd emigrierte n​ach Chust, w​o er a​ls Lehrer arbeitete. Im Anschluss lehrte e​r an d​er ukrainischen höheren pädagogischen Universität i​n Prag.

Nachdem die Rest-Karpatenukraine am 15. März 1939 in Chust ihre Unabhängigkeit erklärte, lehnte er den Oberbefehl über die Streitkräfte der Karpatenukraine ab. Unter der kurzzeitigen, von einer Versammlung von OUN-(B)-Angehörigen in Lemberg am 30. Juni 1941 ausgerufenen unabhängigen Ukraine unter Jaroslaw Stezko war Petriw deren Verteidigungsminister. Während des Zweiten Weltkrieges nahm er an unterschiedlichen Verhandlungen über das Schicksal der Ukraine mit den Deutschen teil. Bei mehreren Gelegenheiten erhielt er Angebote, die Ukrainische Befreiungsarmee (1943) und 1945 die Ukrainische Nationalarmee zu führen, welche er aber ablehnte. Er war jedoch einer der engsten Berater von deren Kommandeur Pawlo Schandruk. 1945 emigrierte Petriw nach Deutschland und starb nach einer, durch Unterernährung und Überarbeitung verursachten, schweren Krankheit in einem Lager für Vertriebene in Regensburg.[1][2][3]

Ehrungen

Commons: Wsewolod Petriw – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Biographie Wsewolod Petriw auf "SlavaUkraine", abgerufen am 14. Dezember 2015 (ukrainisch)
  2. Wsewolod Mykolaiowytsch Petriw in "Die russische Armee im Ersten Weltkrieg", abgerufen am 14. Dezember 2015 (russisch)
  3. Wsewolod Petriw auf "Offizierskorps der Ukrainischen Volksarmee", abgerufen am 14. Dezember 2015 (ukrainisch)
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