wpd
Die Wpd AG (Eigenschreibweise wpd) mit Sitz in Bremen ist ein deutsches Unternehmen zur Entwicklung und zum Betrieb von Wind- und Solarparks. Wpd ist in weltweit 21 Ländern aktiv.[2]
wpd AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1996 |
Sitz | Bremen, Deutschland |
Leitung | Vorstand[1] |
Mitarbeiterzahl | 2.200 (2019) |
Umsatz | EUR 307 Mio. (2018)[2] |
Branche | Wind- und Solarenergie |
Website | www.wpd.de |
Struktur
Wpd und ihre Tochtergesellschaften sowie die sonstigen Unternehmen der Gruppe projektieren, errichten, betreiben und verkaufen Anlagen im Bereich der Regenerativen Energien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Windenergie Onshore und der Windenergie Offshore, hinzu treten Aktivitäten im Bereich Photovoltaik. Der Konzern wird in die Geschäftsbereiche Development (Projektentwicklung) und Assets (Parks des Eigenbestands) gegliedert.[2]
Die internationalen Tätigkeiten erstrecken sich auf Europa, Amerika und Asien. Neben den Büros in 13 deutschen Städten verfügt die Wpd-Gruppe über Büros in anderen europäischen sowie in amerikanischen und asiatischen Ländern. Insgesamt war Wpd zum 31. Dezember 2018 in 21 Ländern aktiv.[2]
Geschichte
1996 gründeten Gernot Blanke und Klaus Meier Wpd als GmbH in Bremen. 2001 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Vorstandsmitglieder waren zu dieser Zeit Blanke und Meier. Im Jahr 2006 übernahm wpd die EnerSys GmbH, einen Planer im Windenergiebereich. Deren Geschäftsführer Hartmut Brösamle rückte in den Wpd-Vorstand und übernahm den Bereich Projektentwicklung und Projektbau.[3] Durch die Übernahme baute wpd den Bereich Projektentwicklung aus, die EnerSys-Tochtergesellschaften in Frankreich, Spanien, Kroatien und Bulgarien beschleunigten eine Internationalisierung.[4] Ende 2009 wechselte Meier in den Aufsichtsrat.[5]
Anfang Juli 2011 gab das Unternehmen bekannt, dass die Stadtwerke München an der Wpd Europe, der Tochtergesellschaft für Entwicklung und Betrieb in europäischen Märkten außerhalb Deutschlands, einen Anteil von 33 % erworben haben.[6]
Projekte
Die Wpd-Gruppe hat bis Anfang 2019 Windparks mit 2.200 Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 4.450 Megawatt realisiert, die meisten davon in Deutschland.[7] Weiterhin waren Windparks mit einer Leistung von insgesamt 8.725 Megawatt (onshore) und 7.250 Megawatt (offshore) in Planung (Stand: Dezember 2018).
Auf See
Im Offshore-Sektor ist wpd in sechs Ländern aktiv: Deutschland, Schweden, Finnland, Frankreich, Japan und Taiwan. Damit gehört wpd zu den führenden Entwicklern für Offshore-Windparks.[8][9]
In Betrieb:
- Offshore-Windpark Baltic 1 Der erste kommerzielle deutsche Offshore-Windpark Baltic 1 in der Ostsee wurde von Wpd entwickelt, durch EnBW 2010 errichtet und am 2. Mai 2011 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel feierlich in Betrieb genommen.
- Offshore-Windpark Butendiek Am 8. September 2015 wurde der von Wpd gebaute Offshore-Windpark Butendiek mit 80 Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 288 MW etwa 32 km westlich vor Sylt unter Beisein des ehemaligen Bundesumweltministers Jürgen Trittin in Betrieb genommen. Butendiek kann rechnerisch rund 370.000 Haushalte mit Strom versorgen.[10][11]
- Offshore-Windpark Nordergründe Im Dezember 2017 nahm Wpd Nordergründe mit 18 Windenergieanlagen in Betrieb. Der Windpark befindet sich 15 Kilometer nordöstlich der Insel Wangeroogein in Wassertiefen bis zu zehn Meter innerhalb der 12-Seemeilen-Zone der deutschen Nordsee. Die 111 MW des Parks können 100.000 Haushalte versorgen.[12]
In Entwicklung:
- Offshore-Windpark Kaikas Im Juni 2013 erhielt die Eos Offshore Kaikas GmbH in Bremen, eine Tochtergesellschaft der wpd, die Genehmigung zum Bau eines der größten Offshore-Windparks in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee. Im Offshore-Windpark Kaikas sollen 83 Windenergieanlagen mit jeweils 7 MW, also insgesamt rund 580 MW errichtet werden. Aufgrund seiner Lage im Cluster 10 der Nordsee war Kaikas nicht berechtigt an den beiden Ausschreibungsrunden 2017 und 2018 der Bundesnetzagentur nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz teilzunehmen. Dem Windpark fehlt somit ein Anspruch auf Netzanschlusskapazität, die die Übertragungsnetzbetreiber zur Verfügung stellen. Gegen das Windenergie-auf-See-Gesetz hat wpd am 29. September 2017 Verfassungsbeschwerde eingelegt und beruft sich auf den Gleichheitsgrundsatz, die Berufsfreiheit und Eigentumsgarantie. Mit Beschluss vom 30. Juni 2020 wurde der Gesetzgeber verpflichtet, eine Ausgleichsregelung zu treffen für geleistete Planungsarbeiten und Untersuchungen, die im Rahmen der Voruntersuchung für andere Offshore-Planungen noch verwertbar sind.[13]
- Offshore-Windpark Gennaker Im Juni 2019 erhielt die OWP Gennaker GmbH in Bremen, wiederum eine Tochter der wpd, die Baugenehmigung für 103 Anlagen im Küstenmeer der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern.[14] Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) fürchtet negative Auswirkungen auf Vogelarten (darunter Kraniche, Trauer- und Eisenten sowie Singvögel). Der Windpark befinde sich in einem zentralen Flugkorridor. Gegen die Genehmigung des Windparks legte der NABU Widerspruch ein.[15]
- Offshore-Windpark Calvados
- Offshore-Windpark Fécamp
- Offshore-Windpark Guanyin
- Offshore-Windpark Yunlin
- Offshore-Windpark Storgrundet
- Offshore-Windpark Suurhiekka
- Offshore-Windpark Kyushu
An Land
Der zeitweise größte Windpark in Baden-Württemberg, das W-Projekt Windpark Lauterstein im Landkreis Göppingen bei Stuttgart, wurde nach rund einjähriger Bauzeit im Herbst 2016 in Betrieb genommen.[16][17]
Weblinks
- Website
- Vom Barrikadenkämpfer zum Windpark-Unternehmer. Porträt über wpd-Vorstand Klaus Meier im Handelsblatt
Einzelnachweise
- Website des Unternehmens; abgerufen am 5. August 2020
- Konzernjahresabschluss 2018 bei www.unternehmensregister.de; abgerufen am 5. August 2020
- Pressemitteilung auf iwrpressedienst.de (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
- Deutsche Imagebroschüre von wpd (PDF-Datei; 3,18 MB)
- Biografie auf der Seite der Blanke Meier Evers Rechtsanwälte
- Pressemitteilung der wpd AG vom 1. Juli 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Referenzliste Windenergie der wpd AG
- Euler Hermes Credit Rating Agency: wpd AG
- Unternehmensprofil auf wpd.de
- Projektseite des OWP Butendiek
- Lars Peters: Butendiek offiziell am Netz. Ein Offshore-Windpark der Superlative. Husumer Nachrichten vom 9. September 2015
- wpd Offshore-Windpark Nordergründe errichtet erste Anlage und gewinnt weiteren Investor, abgerufen am 20. Oktober 2018.
- BVerfG, Beschluss vom 30. Juni 2020, 1 BvR 1679/17
- Zweiter Windpark vor dem Darß genehmigt. In: Schweriner Volkszeitung. 3. Juni 2019, abgerufen am 7. Juli 2020.
- Nabu legt Widerspruch gegen Windpark vor dem Darß ein. In: sueddeutsche.de. 14. Februar 2020, abgerufen am 13. Juli 2020.
- Bernward Janzing: Die große Einigkeit. neue energie, Ausgabe Nr. 03/2016, S. 42–45 (Online)
- Dirk Hülser: Lauterstein: Windräder beginnen zu wachsen. Göppinger Kreisnachrichten, 23. März 2016