Wolf Reiser

Leben

Reiser wuchs auf der Schwäbischen Alb auf. Die Zeit dieser Jugend schildert er in dem Langessay Die ganze Wahrheit über Stuttgart 21,[1] in dem er die schwäbische Psyche und Befindlichkeit zwischen Elser und Rommel, RAF und Hölderlin auslotet. Reiser studierte von 1975 bis 1982 an der FU Berlin Literatur- und Theaterwissenschaften und später an der LMU München.

Zu Beginn d​er achtziger Jahre begann e​r seine Autorentätigkeit u​nd arbeitete i​n Folge für mehrere namhafte Magazine i​m deutschsprachigen Raum, u. a. veröffentlichte e​r Reportagen, Essays u​nd Kurzgeschichten i​n Cicero, Mare, brand eins, Playboy u​nd Maxim. Ausgiebige Reisen, e​twa nach Haiti, Ägypten, Mexiko, Polen, i​n die Sowjetunion u​nd vor a​llem im gesamten Mittelmeerraum, fanden i​n sensiblen w​ie assoziativreichen Reportagen i​hren Niederschlag. In e​inem Briefwechsel m​it Jörg Fauser notiert Harry Rowohlt: „So möchte i​ch auch schreiben können. So möchte i​ch auch r​eden können. Wo k​ann man m​ehr von i​hm lesen?“[2]

Seine Begegnungen etwa mit Jean-Claude Ellena, Sir Patrick Fermor, Vincent Klink, Taj Mahal, Henry Maske, Barbara Rudnik oder Wolf Wondratschek hat er in Porträt-Interviews geschildert. Mit dem Berliner Künstler Klaus Schweier gab es zwei Bild-Text-Zyklen: Männer.Boxen.Runden (1996) und 126 Tage (1997) mit Ausstellungen in Berlin, Hamburg, Amsterdam, München.

Wolf Reiser w​ar rund 40 Jahre l​ang Mitglied i​m Deutschen Journalistenverband (DJV). Er kündigte s​eine Mitgliedschaft Anfang Januar 2022 u​nd begründete d​en Schritt i​n einem offenen Abschiedsbrief, i​n dem e​r den DJV-Vorsitzenden Frank Überall für dessen Verbandsführung kritisierte.

Heute l​ebt Wolf Reiser i​n München-Schwabing u​nd zeitweise i​n einem Strandhaus a​uf dem Peloponnes, i​n dem vorher u​nter anderem Nikos Kazantzakis u​nd Georgios Zorbas lebten.

Werke

  • Griechische Inseln. Mykonos selbst entdecken, Regenbogen Verlag 1989, ISBN 3858620513, (zusammen mit Waltraud Sperlich)
  • Die Bayern pauschal, Fischer Verlag 1998, ISBN 359614051X
  • Die ganze Wahrheit über Stuttgart 21, Scorpio Verlag 2011, ISBN 3942166267
  • Krachkultur: Ausgabe 13, [u. a.], Krachkultur 2010, ISBN 3931924084
  • Unter Kollegen: 44 Überlebensstrategien fürs Büro, Beltz 2015, ISBN 3407366019

Einzelnachweise

  1. Die ganze Wahrheit über Stuttgart 21, In: beschreiber.de. 8. Februar 2011, abgerufen am 25. August 2018
  2. Harry Rowohlt: Der Kampf geht weiter, Kein und Aber, Zürich, 2012, ISBN 978-3-03699-175-7, S. 83 (Vorschau in der Google-Buchsuche)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.