Wladimir Rodionowitsch Klitschko
Wladimir Rodionowitsch Klitschko (russisch Владимир Родионович Кличко, ukrainisch Володимир Родіонович Кличко Wolodymyr Rodionowytsch Klytschko; * 24. April 1947 in Olchowaja, Ukrainische SSR; † 13. Juli 2011 in Kiew, Ukraine) war ein sowjetischer und ukrainischer Offizier und Diplomat sowie der Vater von Vitali und Wladimir Klitschko.
Leben
Wladimir Rodionowitsch kam 1947 im Dorf Olchowaja (Ольховая/ ukrainisch Вільхова Wilchowa) in der Oblast Kiew nahe der Grenze zur Weißrussischen SSR zur Welt. Die Familie seines Vaters Rodion Petrowitsch Klitschko (* 15. November 1910), der am Ende des Großen Vaterländischen Krieges Kompaniechef in der Roten Armee war, stammte von einem Bauernhof in der Oblast Tscherkassy.[1]
Wladimir trat als junger Mann in die Luftstreitkräfte der Sowjetunion ein, wo er, nachdem er sich an der Militärischen Luftfahrtschule für Piloten in Frunse zum Ingenieur für flugtechnische Ausrüstung ausbilden ließ, bis zum Oberst befördert wurde. Er war unter anderem in Kirgisistan, Kasachstan, der Ukraine und der ČSSR stationiert[1] und diente als Militärattaché in der DDR. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde er Offizier der ukrainischen Luftstreitkräfte und diente dort zuletzt im Rang eines Generalmajors der Ukrainischen Streitkräfte als Militärattaché bei der ukrainischen Botschaft in Deutschland und bei der NATO.[2][3]
Als sich 1986 die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete, war Klitschko auf einem etwa 60 Kilometer entfernten Militärflugplatz stationiert und nahm als einer der Kommandeure der Basis unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Katastrophe an der Liquidation der Folgen des Unfalls teil.[2][4]
Klitschko starb 64-jährig in Kiew an Lymphdrüsenkrebs, wohl als Spätfolge seines Einsatzes in Tschernobyl.[5][6] Der Generalmajor wurde mit allen militärischen Ehren auf dem Dorffriedhof von Hnidyn im Rajon Boryspil, vierzig Kilometer südöstlich vom Kiewer Stadtzentrum, bestattet.[1][7]
Familie
Wladimir war mit Nadeschda Uljanowna Klitschko verheiratet und Vater der späteren Boxweltmeister Vitali und Wladimir Klitschko.
Ehrungen
- 2009: St.-Stanislaus-Orden der Ukraine 3. Klasse[4]
Einzelnachweise
- ГЕНЕРАЛ КЛИЧКО auf specnaz.ru vom 30. April 2013; abgerufen am 12. März 2021 (russisch)
- Erinnerung an Vladimir Rodionovich Klitschko, Vater der Champions und Opfer von Tschernobyl auf vice.com; abgerufen am 12. März 2021 (englisch)
- Er war ein guter General und ein intelligenter Diplomat ... auf sport.ua vom 14. Juli 2011; abgerufen am 12. März 2021 (russisch)
- Verordnung über die Vergabe des Ordens des hl. Stanislaus III an Wladimir Rodionowitsch Klitschko vom 23. Mai 2009; abgerufen am 12. März 2021 (ukrainisch)
- Klitschko-Brüder trauern um ihren Vater auf morgenpost.de vom 13. Juli 2011; abgerufen am 12. März 2021
- Klitschko-Vater stirbt an Tschernobyl-Spätfolgen auf welt.de vom 13. Juli 2011; abgerufen am 12. März 2021
- Der Vater der Klitschko-Brüder wurde auf dem Dorffriedhof beigesetzt auf odessamedia.net vom 18. Juli 2011; abgerufen am 12. März 2021 (russisch)