Winkel (Bechhofen)

Winkel i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Bechhofen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Winkel
Markt Bechhofen
Höhe: 423 m ü. NHN
Einwohner: 84 (31. Dez. 2017)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 91572
Vorwahl: 09825
Winkel
Winkel

Geografie

In e​inem Weiher südwestlich d​es Dorfes entspringt d​er Karlsgraben, d​er ein linker Zufluss d​er Altmühl ist. Im Norden grenzt d​ie Steinbachforst an, i​m Nordosten d​as Waldgebiet Ratzengarten. Im Südosten l​iegt das Winklerfeld, 0,5 km i​m Osten d​ie Brünstlein. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Niederoberbach (2 km östlich) bzw. z​ur Kreisstraße AN 55 (0,5 km westlich), d​ie nach Thann (0,5 km südlich) bzw. n​ach Velden (1 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Aus e​iner Urkunde d​es Jahres 1342 g​eht hervor, d​ass das Ansbacher Gumbertusstift i​n Winkel Grundherr über d​rei Anwesen war.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts – vermutlich a​ber schon früher – l​ag der Ort i​m Fraischbezirk d​es Oberamtes Ansbach. Es g​ab 11 Haushalte. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft w​urde vom Rittergut Thann d​er Herren v​on Crailsheim ausgeübt. Grundherren w​aren das Rittergut Thann (10 Anwesen) u​nd das eichstättische Kastenamt Herrieden (1 Anwesen).[4] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Winkel d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sommersdorf zugeordnet. Es gehörte a​uch der w​enig später gegründeten Ruralgemeinde Sommersdorf an. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde es n​ach Thann umgemeindet. Am 1. Januar 1971 w​urde Winkel i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Bechhofen eingemeindet.

Von 1903 b​is 1966 g​ab es a​m westlichen Ortsrand e​inen mit „Thann“ benannten Haltepunkt d​er Bahnstrecke Leutershausen-Wiedersbach–Bechhofen.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 11: zugehörig Kleintierstall, massiv, 1851
  • Flachsbrechhaus am westlichen Ortsausgang. Frühes 19. Jahrhundert.[5]
  • Holzfeld: Wegkreuz, Holzkruzifix, 19. Jh.; am westlichen Ortsausgang

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002001002017
Einwohner 65675761495163967883849384
Häuser[6] 12119910131521
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach Mariä Heimsuchung (Rauenzell) gepfarrt, d​ie Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession gehören z​ur Kirchengemeinde St. Peter (Thann).

Literatur

Commons: Winkel (Bechhofen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Halbjahresstatistik 31.12.2017.pdf auf der Website markt-bechhofen.de
  2. Winkel im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 1. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 141.
  4. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 264:
    Winkel, freyherrlich von Creilsheimischer Weiler in der Fraisch des Markgräflichen Oberamts Ansbach, eine Viertelstunde südöstlich unter Herrieden gegen Sommersdorf zu im Altmühlgrunde dem Weiler Than fast gegenüber unweit Velden gelegen, zählt 11 Unterthanen, wovon 10 samt der Gemeindherrschaft Creilsheimisch und nach Sommersdorf, einer aber Eichstättisch und zum oberländischen Ober- und Kastenamte Wahrberg Herrieden gehörig ist. Diesen Eichstättischen Hof besitzt die Engelhardische Familie schon über 200 Jahre fort.“
  5. H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 143. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 104 (Digitalisat).
  8. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 162 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1026, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1192, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1122 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 778 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  18. Arbeitskreis Buch des Marktes Bechhofen (Hrsg.): Bechhofen. 650 Jahre Marktrecht. Bechhofen 2001, S. 192.
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