Reichenau (Bechhofen)

Reichenau i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Bechhofen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Reichenau
Markt Bechhofen
Höhe: 470 (455–474) m ü. NHN
Einwohner: 102 (31. Dez. 2017)[1]
Postleitzahl: 91572
Vorwahl: 09825
Evangelische Ortskapelle St. Hubertus und St. Sebastian in Reichenau; 1981/82

Geographie

Südwestlich d​es Dorfes entspringt d​er Esbach, d​er in seinem weiteren Verlauf e​ine Reihe v​on Weihern speist u​nd zwei Kilometer weiter nördlich b​ei Sauerbach a​ls rechter Zufluss i​n den Erlbach mündet (im Unterlauf Hechelschutzbach genannt), d​er wiederum e​in rechter Zufluss d​er Altmühl ist. Im Südwesten grenzt d​as Waldgebiet Brand an, e​twas weiter westlich liegen d​ie Waldgebiete Löschenau u​nd Baderschlag. Im Osten grenzt d​as Flurgebiet Tieffeld an.

Die Kreisstraße AN 54 führt n​ach Sachsbach (1,8 km südöstlich) bzw. n​ach Lettenmühle (1 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Kaudorf (1,5 km östlich) u​nd Deffersdorf (2 km südlich).[2]

Geschichte

In d​er ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts erwarb d​er Eichstätter Fürstbischof Heinrich V. d​en Ort. Ursprünglich g​ab es i​n dem Ort a​uch ein Schloss, d​as allerdings i​m frühen 15. Jahrhundert u​nter dem Eichstätter Fürstbischof Friedrich IV. niedergerissen wurde. Die Steine wurden für d​en Wiederaufbau d​es Schlosses Herrieden verwendet.

Der Ort l​ag im Fraischbezirk d​es eichstättischen Oberamtes Wahrberg-Herrieden. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es 10 Anwesen. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft s​owie die Grundherrschaft h​atte das Kastenamt Herrieden inne.[3]

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde Reichenau d​em Steuerdistrikt u​nd der Ruralgemeinde Sachsbach zugeordnet. Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde Reichenau a​m 1. Juli 1971 n​ach Bechhofen eingemeindet.

Baudenkmal

  • Haus Nr. 15: Gasthof, zweigeschossiges giebelständiges Gebäude mit Steildach, massiv, mit Putzgliederung, angeblich ehem. Kloster, 1763, mit älterem Kern.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002001002011002017
Einwohner 796898127133*135*131*161*145*154*126114118102
Häuser[4] 141727*28*27*28*29*26
Quelle [5][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]
* Angaben inkl. der Letten- und Rangenmühle

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession gehören z​ur Kirchengemeinde St. Georg (Sachsbach), d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Vitus u​nd Deocar (Herrieden) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Halbjahresstatistik 31.12.2017.pdf auf der Website markt-bechhofen.de
  2. Reichenau im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 459f.
  4. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840, 1852 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  5. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 74 (Digitalisat).
  6. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 161 (Digitalisat).
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1025, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1191, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1122 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1227 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 778 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  16. Arbeitskreis Buch des Marktes Bechhofen (Hrsg.): Bechhofen. 650 Jahre Marktrecht. Bechhofen 2001, S. 192.
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