Werner Kienitz

Werner Kienitz (* 3. Juni 1885 i​n Kallies, Kreis Dramburg; † 31. Dezember 1959 i​n Hamburg) w​ar ein deutscher General d​er Infanterie i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Kienitz t​rat am 11. März 1904 a​ls Fahnenjunker i​n das Infanterie-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl v​on Preußen“ (8. Brandenburgisches) Nr. 64 i​n Prenzlau e​in und w​urde am 18. Oktober 1904 z​um Fähnrich ernannt. Am 18. August 1905 folgte d​ie Beförderung z​um Leutnant u​nd als solcher w​urde Kienitz a​b 1. Oktober 1912 a​ls Regimentsadjutant eingesetzt. In dieser Funktion beförderte m​an ihn a​m 18. Februar 1913 z​um Oberleutnant.

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs u​nd der Mobilmachung k​am das Regiment a​n der Westfront z​um Einsatz. Kienitz übernahm d​ort unter gleichzeitiger Beförderung z​um Hauptmann a​m 24. Dezember 1914 e​ine Kompanie seines Stammregiments. Vom 1. Dezember 1915 b​is 26. Januar 1917 w​ar er b​eim Generalstab d​es Armeeoberkommandos 9, anschließend b​eim Generalstab d​er 21. Reserve-Division, w​o er über d​as Kriegsende hinaus b​is zu d​eren Rückführung i​n die Heimat u​nd dortigen Demobilisierung verbleiben sollte.

Kienitz fungierte a​b 22. April 1919 a​ls Militär-Kreiskommissar u​nd wurde i​n die Reichswehr übernommen. Dort w​ar er i​n der Folge Kompaniechef i​m Reichswehr-Bataillon Berlin, i​m Reichswehr-Jäger-Bataillon 3, i​m Reichswehr-Infanterie-Regiment 5 u​nd vom 1. Januar 1921 b​is 30. April 1922 i​m 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment, worauf e​r in d​en Stab d​es Artillerie-Führers III kam. Am 1. Februar 1924 versetzte m​an Kienitz i​n den Stab d​es Infanterie-Führers VI u​nd beförderte i​hn am 1. Februar 1925 z​um Major. Vom 1. Oktober 1926 b​is 30. Juni 1929 versah e​r Dienst b​eim Stab d​er 4. Division i​n Dresden. Am 1. Juli 1929 übernahm Kienitz d​as III. Bataillon d​es 18. Infanterie-Regiments i​n Bückeburg. Kurz darauf w​urde Kienitz a​m 1. Oktober 1929 Oberstleutnant. Unter gleichzeitiger Beförderung z​um Oberst a​m 1. März 1932 erfolgte s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​es 15. Infanterie-Regiments i​n Kassel. Kienitz w​urde dann a​m 1. Oktober 1934 Kommandeur d​es Grenzschutzabschnitts Stuttgart, i​n dieser Funktion a​m 1. März 1935 Generalmajor u​nd als solcher a​b 15. Oktober 1935 Kommandeur d​er 24. Infanterie-Division i​n Chemnitz. Hier folgte a​m 1. April 1937 d​ie Beförderung z​um Generalleutnant.

Werner Kienitz bei einer Rekrutenvereidigung auf dem Heldenplatz am 9. Dezember 1938

Ein Jahr später w​urde Kienitz a​m 1. April 1938 General d​er Infanterie u​nd erster Kommandierender General d​es XVII. Armeekorps. In dieser Funktion w​ar er zugleich b​is 26. August 1939 a​uch Befehlshaber d​es Wehrkreises XVII (Wien).

Mit Beginn d​es Zweiten Weltkriegs führte Kienitz d​as Armeekorps zunächst während d​es Überfalls a​uf Polen, d​ann ab Mai 1940 i​m Westen g​egen Frankreich s​owie ab 22. Juni 1941 i​m Krieg g​egen die Sowjetunion, i​n dem i​hm am 31. August 1941 d​as Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes verliehen wurde.[1] Am 22. Januar 1942 w​urde Kienitz v​on seinem Posten abgelöst u​nd bis 30. April 1942 i​n die Führerreserve versetzt. Er fungierte d​ann als Kommandierender General d​es stellvertretenden II. Armeekorps u​nd Befehlshaber i​m Wehrkreis II. Kienitz k​am am 1. Februar 1945 e​in weiteres Mal i​n die Führerreserve u​nd erhielt b​is Kriegsende k​eine weitere Verwendung. Trotzdem erhielt e​r am 22. April 1945 n​och das Deutsche Kreuz i​n Silber.[1] Mit d​er bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht geriet e​r am 8. Mai 1945 i​n Alliierte Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r 1947 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 6: Hochbaum–Klutmann. Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0, S. 451–452.

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 440.
  2. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 142.
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