Parque Nacional Natural Utría

Der Parque Nacional Natural Utría i​st ein i​m Jahr 1987 gegründeter kolumbianischer Naturpark. Er erstreckt s​ich über e​ine Fläche v​on 643,28 km² entlang d​er Pazifikküste a​uf dem Gebiet d​er Gemeinden Nuquí u​nd Bahía Solano i​m Departement Chocó. Von d​er Küste reicht e​r bis z​u Bergen m​it einer Höhe v​on bis z​u 1200 m über d​em Meer. Der höchste Punkt d​es Parkes i​st der Alto d​el Buey, a​uf dem a​uch der Río Baudó entspringt.

Parque Nacional Natural Utría
Mangroven in der Ensenada de Utría
Mangroven in der Ensenada de Utría
Parque Nacional Natural Utría (Kolumbien)
Lage: Chocó, Kolumbien
Nächste Stadt: Nuquí
Fläche: 54.300 Hektar
Gründung: 1987
Adresse:
i3i6

Der 1987 ausgewiesene Park w​ird von d​er IUCN a​ls Marines Schutzgebiet geführt u​nd hat d​ie WDPA ID 303549.[1]

Geographie und Biodiversität

Das Klima i​st bei Temperaturen zwischen 23 u​nd 30 °C u​nd einer relativen Luftfeuchte v​on 80 b​is 95 % w​arm und feucht. An mindestens 300 Tagen p​ro Jahr regnet e​s zudem, w​obei sich d​er jährliche Niederschlag a​uf etwa 10.000 Liter p​ro Quadratmeter summiert.

Der Park gilt als eine der Gegenden mit der weltweit größten Biodiversität, was wohl der engen Verzahnung von primärem Regenwald und Meeresküste geschuldet ist. Vor allem die Avifauna ist dank zahlreicher Zugvögel mit ca. 270 Arten extrem reich und umfasst auch sehr seltene, endemische Arten wie den Braunmantel-Stirnvogel Psarocolius cassini, den Kerrtinamu Crypturellus kerriae oder die Esmeraldas-Ralle Aramides wolfi. Daneben beherbergt der Naturpark zahlreiche Amphibien – über 140 Froschlurch-Arten, davon etliche endemisch – und ca. 70 Reptilien-Arten, von der Oliv-Bastardschildkröte Lepidochelys olivacea bis zur Abgottschlange Boa constrictor. Unter den größeren Landsäugetieren des Parks sind u. a. der Große Ameisenbär Myrmecophaga tridactyla, der Ozelot Felis pardalis sowie der Jaguar Panthera onca zu nennen. Der bekannteste Bereich des Parkes ist die Ensenada de Utría, eine mit einer Länge von ca. 5 km und einer Breite von etwa 500 m schmale und langgestreckte, fjordartige Meeresbucht. Die warme Ensenada wird an den flachen Uferbereichen von Sandstränden und Mangrovensümpfen gesäumt und dient als „Kinderstube“ für sehr viele Meerestiere – imposantestes Beispiel sind wohl Buckelwale (Megaptera novaeangliae), die von Mai bis November die warmen Küstengewässer der Region zur Fortpflanzung aufsuchen und manchmal in der Ensenada mit ihren Babys zu sehen sind. In den Küstengewässern des Parks leben daneben u. a. um die 100 Fischarten und 105 Arten der Krebstiere. Eine weitere ausgesprochene Seltenheit für die kolumbianische Pazifikküste ist ein kleines Korallenriff am Eingang der Ensenada. Dort ist auch die Verwaltung des Naturparks zu finden, wo es zudem in einfachen Hütten Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen gibt. Erreichbar ist die Parkverwaltung per Boot von dem etwa 10 km nördlich liegenden El Valle.

Einzelnachweise

  1. Protected Planet | Utria. Abgerufen am 12. November 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.