Weingarten (Lichtenfels)

Weingarten i​st ein Ortsteil d​er oberfränkischen Stadt Lichtenfels i​m Landkreis Lichtenfels.

Weingarten
Höhe: 311 m ü. NHN
Einwohner: 86 (2015)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 96215
Vorwahl: 09571
Kapelle
Kapelle

Geografie

Das Dorf l​iegt etwa v​ier Kilometer westlich v​on Lichtenfels a​uf einem Hang e​twa 40 Meter oberhalb d​es Mains b​ei Kilometer 424.

Geschichte

Weingarten w​urde im 9. Jahrhundert erstmals i​n den Traditionen d​es Klosters Fulda, d​ie auf e​iner Abschrift i​m Codex Eberhardi a​us dem 12. Jahrhundert beruhen, a​ls „Wingardi“ genannt. Die nächste Erwähnung i​st für 1065–1075 i​m Domnekrolog v​on 1285–1287 a​ls Jahrtagsstiftung d​er Priester Appelin u​nd Wizelin d​e Wingarten belegt.[2]

Der Ort i​m Herrschaftsbereich d​es benachbarten Klosters Banz h​atte 1801 e​in Gemeindehaus, z​ehn mit Haus u​nd Stadel bebaute Lastsölden u​nd vier Tropfhäuser. An d​em Mainhang g​ab es Weinberge. Die h​ohe Zent gehörte d​em Zentamt Lichtenfels d​es Hochstifts Bamberg, d​ie Dorf-, Gemeinde-, Lehen- u​nd Vogteiherrschaft d​em Kloster Banz. Kirchlich w​ar der Altenbanzer Pfarrer zuständig.[2]

1862 erfolgte die Eingliederung Weingartens in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein. Zu der Landgemeinde gehörten das Dorf Weingarten und die Orte Schloss Banz, Hausen, Heinach, Neubanz und Voreichen. 1871 hatte Weingarten 106 Einwohner und 49 Gebäude. Die katholische Kirche stand im 2,2 Kilometer entfernten Kloster Banz und die Schule im 1,5 Kilometer entfernten Stetten.[3] 1900 umfasste die Landgemeinde Weingarten eine Fläche von 360,49 Hektar, 293 Einwohner, von denen 265 katholisch waren, und 39 Wohngebäude. 95 Personen lebten in Weingarten in 17 Wohngebäuden.[4] 1925 lebten 82 Personen in 16 Wohngebäuden.[5] 1950 waren es 113 Einwohner und 18 Wohngebäude, die Einöde Forsthaus Banz gehörte zusätzlich zur Gemeinde.[6]

Im Jahr 1970 zählte Weingarten 98 Einwohner[7] u​nd 1987 101 Einwohner s​owie 34 Wohngebäude.[8]

Am 1. Juli 1972 w​urde der Landkreis Staffelstein aufgelöst u​nd Weingarten m​it dem Gemeindeteil Heinach i​n die Stadt Lichtenfels s​owie in d​en Landkreis Lichtenfels eingegliedert. Die anderen Ortsteile k​amen zur n​eu gegründeten Gemeinde Banz.

Sehenswürdigkeiten

In d​er Bayerischen Denkmalliste s​ind für Weingarten d​rei Baudenkmäler aufgeführt.

Commons: Weingarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen November 2015
  2. Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 403
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1122, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1120 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1157 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1002 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 318 (Digitalisat).
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