Walkershofen
Walkershofen (umgangssprachlich: Wolgaschhoufa[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Simmershofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Walkershofen Gemeinde Simmershofen | |
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Höhe: | 334 m ü. NHN |
Fläche: | 2,54 km²[1] |
Einwohner: | 91 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 97215 |
Vorwahl: | 09848 |
Geographie
Beim Dorf entspringt ein namenloser rechter Zufluss des Riedgrabens. Die umgebende Landschaft ist leicht hügelig und besteht ganz überwiegend aus Ackerflächen. Im Südwesten gibt es einen Campingplatz. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Simmershofen zur Staatsstraße 2256 (1 km nördlich), nach Hohlach zur Kreisstraße NEA 49 (2,1 km südöstlich) und zur Kreisstraße NEA 47 bei Auernhofen (1,4 km westlich).[4]
Geschichte
In einer Urkunde von 1284 wurde ein „Hiltbrandus de Walgarshoven“ genannt. Dies ist zugleich die erste Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Waltgar.[5] 1447 übernahmen die Lochinger von Archshofen den Besitz. Philipp Christoph von Echter bewohnte um 1615 Schloss Walkershofen und baute die mittelalterliche Burg zu einem prunkvollen Renaissanceschloss aus. Der Besitz ging durch verschiedene Hände und gelangte schließlich in Eigentum der Freiherren von Würtzburg, die das Schloss erneuerten.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Walkershofen 20 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Rittergut Walkershofen war Grundherr sämtlicher Anwesen.[7] Von 1797 bis 1808 unterstand Walkershofen dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Walkershofen dem Steuerdistrikt Simmershofen zugeordnet.[8] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Walkershofen. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,535 km².[1] Am 1. Juli 1971 wurde Walkershofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Simmershofen eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 118 | 155 | 125 | 129 | 122 | 138 | 127 | 106 | 114 | 116 | 127 | 111 | 100 | 114 | 110 | 143 | 143 | 127 | 113 | 205 | 209 | 195 | 123 | 93 | 91 |
Häuser[11] | 31 | 28 | 26 | 29 | 29 | 27 | 31 | 28 | 23 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [12] | [13] | [13] | [14] | [13] | [15] | [13] | [13] | [16] | [13] | [13] | [17] | [13] | [13] | [13] | [18] | [13] | [13] | [13] | [19] | [13] | [1] | [20] | [2] |
Baudenkmal
- Schloss Walkershofen mit Wächterhaus, Gutshaus und Scheune
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Simmershofen) gepfarrt.[21][1]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Walkershofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 88 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 214–215.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 98.
- Georg Paul Hönn: Wolckershofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 388 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 208–210.
Weblinks
- Walkershofen auf der Website simmershofen.de
- Gartenträume Schloss Walkershofen auf gartenmessen.de
- Walkershofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Walkershofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 3. März 2021.
- Walkershofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 3. März 2021
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 214. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wǫlgɘšhóufɘ.
- Walkershofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 214f.
- Walkershofen auf der Website simmershofen.de
- Johann Bernhard Fischer: Walckershofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 358 (Digitalisat).
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 99 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 248 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt 150 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1196 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1136 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 214.