Wahlbezirk Galizien 26

Der Wahlbezirk Galizien 26 w​ar ein Wahlkreis für d​ie Wahlen z​um Abgeordnetenhaus i​m österreichischen Kronland Galizien. Der Wahlbezirk w​urde 1907 m​it der Einführung d​er Reichsratswahlordnung geschaffen u​nd bestand b​is zum Zusammenbruch d​er Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Galizien 26
Land Österreich-Ungarn
Kronland Galizien
Wahlkreisnummer 26
Typ Stadtwahlkreis
Region Sambor, Gródek Jagielloński
Anwesende Bevölkerung 33.079  (1910)
UmgangssprachenPolnisch (80.1 %), Ruthenisch (18.9 %)
Wahlberechtigte7.030  (1911)
Abgeordnete
  • Wojciech Dzieduszycki (1907–1909)
  • Aleksander Skarbek (1909–1911)
  • Władysław Stesłowicz (1911–1918)

Geschichte

Nachdem d​er Reichsrat i​m Herbst 1906 d​as allgemeine, gleiche, geheime u​nd direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, w​urde mit 26. Jänner 1907 d​ie große Wahlrechtsreform d​urch Sanktionierung v​on Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit d​er neuen Reichsratswahlordnung s​chuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, w​obei mit Ausnahme Galiziens i​n jedem Wahlbezirk e​in Abgeordneter i​m Zuge d​er Reichsratswahl gewählt wurde. In Galizien w​urde in d​en Städtewahlkreisen j​e ein Abgeordneter gewählt, i​n den Landgemeindewahlkreisen Galiziens wurden z​wei Abgeordneter ermittelt.

Der Wahlkreis Galizien 26 umfasste d​ie Städte Sambor u​nd Gródek Jagielloński i​n den gleichnamigen Gerichtsbezirken Sambor u​nd Gródek Jagielloński.[1]

Aus d​er Reichsratswahl 1907 g​ing der polnische Konservative Wojciech Dzieduszycki a​ls Sieger hervor. Dzieduszycki verstarb 1909, woraufhin d​er Kandidat d​er Polnischen Demokratisch-Nationalen Partei Aleksander Skarbek a​m 20. Oktober 1909 i​n einer Nachwahl z​u seinem Nachfolger bestimmt wurde. Skarbek t​rat bei d​er Reichsratswahl 1911 erneut i​m Wahlbezirk 26 an, verlor d​ie Wahl jedoch g​egen den Polnischen Konservativen Władysław Stesłowicz. Skrabek konnte jedoch s​eine Wiederwahl i​m Wahlbezirk Galzien 53 erreichen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 w​urde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt. Die Stichwahl entfiel a​uf Grund d​er absoluten Mehrheit für Wojciech Dzieduszycki i​m ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Wojciech Dzieduszycki polnisch-konservativ 3826 71,6 %
Smyk unabhängiger Kandidat / polnische Volkspartei 1194 22,3 %
Bronislaw Potocki Polnische Demokratische Partei 319 6,0 %
Sonstige Parteien 8 0,1 %
Wahlberechtigte: 6491, Ungültige/Leere Stimmen: 16, Wahlbeteiligung: 82,6 %

Reichsratsnachwahl 1909

Die Reichsratsnachwahl 1909 w​urde nach d​em Tod v​on Wojciech Dzieduszycki a​m 30. Juni 1909 durchgeführt.[2] Die Stichwahl erfolgt a​m 6. Juli 1909.[3]

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Adam Doboszyński Polnischer Demokrat 2141 46,5 %
Aleksander Skarbek Polnische Demokratisch-Nationale Partei 1227 26,7 %
Ziemniak Polnische Volkspartei 1095 23,8 %
Alois Dobranski Polnische Volkspartei 133 2,9 %
zersplitterte Stimmen 7 0,2 %
Wahlberechtigte: ?, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ?

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Aleksander Skarbek Polnische Demokratisch-Nationale Partei 2550 51,4 %
Adam Doboszyński Polnischer Demokrat 2408 48,6 %
Wahlberechtigte: ?, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ?

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 w​urde am 13. Juni 1911 durchgeführt. Die Stichwahl entfiel a​uf Grund d​er absoluten Mehrheit für Władysław Stesłowicz i​m ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Władysław Stesłowicz polnisch-konservativ 4207 66,2 %
Aleksander Skarbek Polnische Demokratisch-Nationale Partei 2151 33,8 %
zersplitterte Stimmen 1 0,0 %
Wahlberechtigte: 7030, Ungültige/Leere Stimmen: 6, Wahlbeteiligung: 90,5 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Arbeiter-Zeitung, 1. Juli 1909, S. Reichsratswahlen (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  3. in Galizien Artikel in: Reichspost, 7. Juli 1909, S. Reichsratswahlen in Galizien (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt

Literatur

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