Voit von Salzburg
Geschichte
Die Familie dürfte aus dem besonders im Haßgau begüterten Geschlecht der Fieger hervorgegangen sein. Namensgebender Stammsitz ist die Burg Salzburg bei Neustadt an der Saale in Unterfranken. Die Voit von Salzburg sind als Gefolgsleute der Bischöfe von Würzburg bekannt und waren als Teil der reichsfreien fränkischen Ritterschaft im Kanton Rhön-Werra organisiert.
1258 amtierte ein Johannes als Vogt (daher der Name Voit) auf der Salzburg, der allgemein als Stammvater der Voiten angesehen wird. Dieser "Johannes advocatus" war mit Hedwig von Windheim verheiratet, die als mögliche Verwandte des um 1200 auf der Burg nachweisbaren Otto (III.) advocatus de Salz ihrem Gatten die Anwartschaft auf das Amt ermöglicht haben könnte. Allerdings sind die tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse hochmittelalterlicher Adelsfamilien wegen der häufigen Zunamenswechsel nur schwer rekonstruierbar.
Besonders im 15. und 16. Jahrhundert stellte das Geschlecht eine Reihe bischöflicher Amtsleute des Amtes Neustadt. Ende des 15. Jahrhunderts musste das Hochstift der Familie das Amt sogar verpfänden.
Im 16. Jahrhundert begannen die Voiten damit, sich aus der Abhängigkeit vom Bistum Würzburg zu lösen und in der Reichsritterschaft zu etablieren. Hierzu schloss sich die Familie der Reformation an und billigte die Rodung von Teilen des würzburgischen Salzforstes. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn konnte sich den Bestrebungen der Voiten jedoch widersetzen, die zudem 1583 nach dem Tod ihres Afterlehensherren, des Grafen Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen ihren politischen Rückhalt verloren.
Trotz dieser Entfremdung wurde Melchior Otto Voit von Salzburg 1642 zum Fürstbischof von Bamberg erwählt. Die Familie hatte sich in einen katholischen und einen evangelischen Zweig gespalten. 1715 wurde die evangelische Linie auf der Salzburg in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Am Ende des Alten Reiches verfügten die Voiten weder auf der Salzburg noch in der Umgebung über Besitzungen und Herrschaftsrechte. 1853 starb in München der letzte Namensträger, Freiherr August Voit von Salzburg als königlich bayerischer Kammerherr und Major.
Wappen
Das Wappenschild zeigt einen schwarzen Querbalken im Zick-Zack-Muster auf silbernem Grund. Die Helmdecken sind in Silber und Schwarz. Die Helmzier mit einem Spitzhut ist gekrönt.
Persönlichkeiten
- Melchior Otto Voit von Salzburg (1603–1653), Fürstbischof von Bamberg
- Friedrich Carl Freiherr Voit von Salzburg, Hofmeister des Markgrafen Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth
- Freiherr Friedrich August Valentin Voit von Salzburg (1734–1798), preußischer Generalmajor
- Karl Ernst Freiherr Voit von Salzburg, Ritter des Deutschen Ordens, Komtur der Deutschordenskommende St. Aegidius, 1763–1768
Literatur
- Conrad Tyroff, Geschlechts- und Wappenbeschreibungen zu dem Tyroffischen neu adelichen Wappenwerk, 1795, Band 1, Ausgabe 1, S.381ff, Ausgabe 1805 S.381ff
- Neues genealogisches Handbuch: Auf das Jahr 1778, S.220f
- Kaspar Friedrich Gottschalck, Die Ritterburgen und Bergschlösser Deutschlands, 2. verb. u. verm. Aufl., Band 18, S.300ff
- Genealogisch-historische Nachricht, S.50 Stammbaum Fridrich Karl Voit von Salzburg
- Johann Gottfried Biedermann, Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken, 1749, S.99ff
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1857. Siebenter Jahrgang. S.813ff