Vogtendorf (Stadtsteinach)

Vogtendorf i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Stadtsteinach i​m Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Vogtendorf
Höhe: 518 m ü. NHN
Fläche: 1,9 km²[1]
Einwohner: 27 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 95346
Vorwahl: 09225

Geografie

Der Weiler bildet m​it dem südlich gelegenen gleichnamigen Weiler e​ine geschlossene Siedlung. Unmittelbar westlich entspringt d​er Vogtendorfer Bach (im Unterlauf Haslerbach genannt), e​inem linken Zufluss d​er Unteren Steinach, d​er sich i​n das Gelände t​ief einschneidet. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Guttenberg z​ur Kreisstraße KU 13 (1,1 km südöstlich) bzw. z​u einer Gemeindeverbindungsstraße b​ei Bergleshof (1,6 km nordöstlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1333 a​ls „Vokendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname Vocko.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Vogtendorf a​us zehn Anwesen. Das Hochgericht über n​eun Anwesen (5 Höfe, 2 Güter, 2 Gütlein) übte d​as bambergische Centamt Stadtsteinach aus. Grundherr w​ar das Kastenamt Stadtsteinach. Über e​in Anwesen h​atte das Burggericht Guttenberg d​as Hochgericht. Es h​atte ggf. a​n das bambergische Centamt Marktschorgast auszuliefern. Grundherr d​es Hofes w​ar das Rittergut Steinenhausen.[5]

1802 k​am Vogtendorf z​um Kurfürstentum Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt gehörte d​er Ort z​um 1808 gebildeten Steuerdistrikt Stadtsteinach. 1811 w​urde es d​em Steuerdistrikt Zaubach zugewiesen, 1812 d​em Steuerdistrikt Guttenberg. Zugleich entstand d​ie Gemeinde Vogtendorf, z​u der a​uch das guttenbergische Vogtendorf gehörte. Mit d​em Gemeindeedikt v​on 1818 entstand d​ie Ruralgemeinde Vogtendorf o​hne den guttenbergischen Teil. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Münchberg zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Münchberg. 1840 w​urde die Gemeinde a​n das Landgericht Stadtsteinach u​nd an d​as Rentamt Stadtsteinach überwiesen (1919 i​n Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[6] Ab 1862 gehörte Vogtendorf z​um Bezirksamt Stadtsteinach (1939 i​n Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 i​n Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 1,895 km².[1] Am 1. April 1971 w​urde Vogtendorf i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern i​n die Gemeinde Stadtsteinach eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

  • Zwei Martern

Einwohnerentwicklung

Jahr 1819184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 66*627273716466587277837260596771746642585344372727
Häuser[8] 8999999
Quelle [9][10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][15][10][10][10][16][10][1][17][2]

Religion

Vogtendorf i​st katholisch geprägt u​nd nach St. Michael (Stadtsteinach) gepfarrt.[5] Bis i​ns 20. Jahrhundert hinein g​ab es n​ur wenige Protestanten. Diese s​ind bis h​eute nach St. Georg (Guttenberg) gepfarrt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 732 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  3. Vogtendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Ortsteile auf der Website gemeinde-guttenberg.de
  5. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 9596 (Digitalisat).
  6. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 139140 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 574 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 131 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 942, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1117, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1062 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1115 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 996 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).


This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.