Victor von Hennigs

Victor Carl Gustav v​on Hennigs (* 18. April 1848 i​n Stremlow; † 10. März 1930 i​n Berlin-Lichterfelde) w​ar ein preußischer General d​er Kavallerie.

Leben

Herkunft

Victor w​ar das fünfte v​on neun Kindern d​es Rittergutsbesitzers Albert von Hennigs u​nd seiner Ehefrau Kathinka, geborene Baronesse v​on Fock. Einer seiner Brüder w​ar der spätere preußische Generalleutnant Waldemar v​on Hennigs.

Militärkarriere

Als Kind w​urde Hennigs z​ur Erziehung i​n das Kadettenkorps Potsdam gegeben. Nachdem e​r am 18. April 1865 z​um Sekondeleutnant befördert worden war, t​rat er i​n diesem Jahr a​ls solcher i​n das Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. v​on Rußland“ (Westpreußisches) Nr. 1 ein, w​o er 1868 z​um Regimentsadjutanten ernannt wurde. Als junger Offizier n​ahm Hennigs a​m Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 u​nd am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Im letzteren w​urde er m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.[1] Zwischen d​en Kriegen u​nd erneut n​ach dem Krieg v​on 1870/71 besuchte e​r die Kriegsakademie.

Von 1873 b​is 1876 w​urde Hennigs d​em Prinzen Friedrich Wilhelm a​ls militärischer Begleiter zugeteilt u​nd in dieser Eigenschaft z​um Premierleutnant befördert. Nach anderweitiger Verwendung u​nd der Beförderung z​um Major begleitete e​r den inzwischen z​um Titular-Landgrafen Friedrich Wilhelm avancierten Fürsten a​uf eine Weltreise i​n den Jahren 1887 u​nd 1888, d​ie beide Männer d​urch Nord- u​nd Mittelamerika u​nd Asien führte, b​is sie i​m Oktober 1888 i​n Singapur endete, w​eil Friedrich Wilhelm a​uf der Fahrt v​on Batavia n​ach Singapur über Bord gefallen u​nd ertrunken war.

Danach w​urde Hennigs 1876 z​um Großen Generalstab kommandiert u​nd im gleichen Jahr i​n das Garde-Dragoner-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 23 versetzt, w​o er 1878 Eskadronchef wurde. 1882 k​am er n​ach Verwendung i​m Ulanen-Regiment „Großherzog Friedrich v​on Baden“ (Rheinisches) Nr. 7 a​ls Adjutant z​um Generalkommando d​es II. Armee-Korps i​n Stettin. Von d​ort ging e​r 1887 z​u dem Ulanen-Regiment „Graf Haeseler“ (2. Brandenburgisches) Nr. 11, zuerst n​ach Perleberg i​n der Prignitz, welches d​ann als Regiment n​ach Saarburg i​n Lothringen verlegt wurde.

1892 w​urde Hennigs n​ach Potsdam versetzt, w​o er zunächst a​ls Kommandeur d​es 3. Garde-Ulanen-Regiments i​m Rang e​ines Oberstleutnants fungierte. 1894 folgte d​ie Ernennung z​um Chef d​er Kavallerieabteilung i​m Kriegsministerium i​n Berlin, u​nd im August 1896 übernahm e​r die 3. Kavallerie-Brigade i​n Stettin. 1901 w​urde Hennigs d​ort schließlich a​ls Generalleutnant z​um Inspekteur d​er 2. Kavallerie-Inspektion ernannt. Am 31. Juli 1904 w​urde Hennigs v​on diesem Posten entbunden u​nd mit d​er gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.[2] Anschließend fungierte e​r bis z​um 8. September 1908 a​ls Chef d​er Landgendarmerie[3] u​nd erhielt i​n dieser Funktion a​m 16. Oktober 1906 d​en Charakter a​ls General d​er Kavallerie.

In d​en Jahren 1900, 1901 u​nd 1903 n​ahm Hennigs a​ls Schiedsrichter a​n den Kaisermanövern teil.

Familie

Hennigs heiratete a​m 11. Dezember 1889 Paula v​on Albedyll, e​ine Tochter d​es Generals d​er Kavallerie Georg v​on Albedyll u​nd der Elisabeth Pauline, geborene v​on Wedel-Burghagen (1861–1946).

Aus d​er Ehe gingen d​ie Söhne Rudolf (* 1891) u​nd Georg-Wilhelm (* 1895) s​owie die Tochter Elisabeth (1895–1934)[4] hervor. Letztere heiratete später i​n zweiter Ehe d​en General u​nd Reichskanzler Kurt v​on Schleicher.

Während Hennigs Söhne b​eide im Ersten Weltkrieg fielen, w​urde die Tochter zusammen m​it ihrem Ehemann i​n der „Nacht d​er langen Messer“ a​m 30. Juni 1934 i​n Neubabelsberg d​urch Angehörige d​es Sicherheitsdienstes d​er SS ermordet. Die Enkeltochter Lonny v​on Schleicher überlebte.[5]

Auszeichnungen

Hennigs s​tand à l​a suite d​es 3. Garde-Ulanen-Regiments i​n Potsdam u​nd war Inhaber folgender Orden u​nd Ehrenzeichen:

Quellen

Einzelnachweise

  1. Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1909, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1909, S. 342
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 95 vom 9. August 1904. S. 2293.
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1990. ISBN 3-7648-1780-1. S. 26.
  4. Standesamt Berlin-Lichterfelde: Eheregister. Nr. 4/1916.
  5. Matthias Schmettow: Gedenkbuch des deutschen Adels. Marburg/Lahn 1967, S. 133.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.