Valparolapass
Der Valparolapass (italienisch Passo di Valparola, gadertalisch-ladinisch Ju de Valparola oder Ju de Valparora) ist ein Pass in den Dolomiten in den italienischen Alpen. Er liegt in der Provinz Belluno (Venetien) nahe der Grenze zu Südtirol auf einer Höhe von 2168 m s.l.m. Der Valparolapass vermittelt einen Übergang vom nordseitig gelegenen Gadertal bzw. dessen südöstlichen Teilast, dem St.-Kassian-Tal, Richtung Süden nach Fodom.
Valparolapass | |||
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Blick nach Nordnordwesten mit Piz Cunturines, Valparolasee und Passhütte | |||
Himmelsrichtung | Nordwesten | Südosten | |
Passhöhe | 2168 m s.l.m. | ||
Provinz Belluno | |||
Wasserscheide | Gader → Rienz → Eisack → Etsch | Piave | |
Talorte | Stern (Gadertal) | Falzaregopass, Cortina d’Ampezzo | |
Ausbau | Strada Provinciale 24 | ||
Gebirge | Dolomiten | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 5,6 % (772 m / 13,8 km) | 5,8 % (87 m / 1,5 km) | |
Karte | |||
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Koordinaten | 46° 31′ 54″ N, 11° 59′ 20″ O |
Südlich des Sattelpunktes, an welchem das Rifugio Passo Valparola steht, befindet sich etwas tiefer der Valparolasee. Die Straße steigt südseitig noch bis zu ihrem Scheitelpunkt von 2192 m s.l.m. an, wo sich ein Parkplatz sowie ein Museum befinden, um dann zum nur wenige Kilometer südöstlich liegenden Falzaregopass hinab zu führen.
Der Valparolapass ist Teil der Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Etsch und des Piave.
Geschichte
Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte der Pass zu Tirol. Einige Kilometer östlich verlief die Grenze zu Italien. Damit wurde der Pass Teil der Dolomitenfront, da Österreich sie aus strategischen Gründen etwas hinter die eigentliche Grenze zurücknahm. Am Pass liegt das alte österreichische Sperrfort Tra i Sassi. Bald nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde es durch italienische Artillerie teilzerstört. Dabei kamen einige österreichische Soldaten ums Leben. Als Kriegslist beleuchteten die Österreicher jedoch weiterhin das Fort von innen, um so den Eindruck zu erwecken, es wäre weiter im Einsatz. Die Fortruine wurde deshalb von den Italienern weiter beschossen. Heute ist das Fort ein Museum.
Früher führte über den Pass nur ein Saumpfad (Valparolajoch, auch Castellopass), der durch eine ausgebaute Passstraße ersetzt wurde.
Name
Seinen Namen hat der Valparola von den Eisenhütten, die sich einst in Passnähe befanden. Valparola ist sinngemäß die lateinische Übersetzung des deutschen Wortes „Eisenofenalpe“. Ruinen dieser Öfen, die noch bis in das 16. Jahrhundert in Betrieb waren, sollen noch 1860 zu sehen gewesen sein. Schon die Steinzeitmenschen kannten den Pass, wie durch vereinzelte Funde am Valparolasee bewiesen ist. Es ist anzunehmen, das auch die Metallverhüttung dort zumindest bis in die Eisenzeit zurückreicht.[1]
Blauer Stein
Ein großer Stein[2] am Hang des Hexensteins wurde vor einigen Jahren blau angemalt und ist zu einer Touristenattraktion geworden.
Weblinks
Einzelnachweise
- Steffan Bruns: Alpenpässe – Geschichte der alpinen Passübergänge. Vom Inn zum Gardasee. 1. Auflage. Band 3. L. Staackmann Verlag, München 2010, ISBN 978-3-88675-273-7, S. 175.
- Blauer Stein am Valparolapass (Memento vom 27. Dezember 2013 im Internet Archive) auf Panoramio.