Universität Mailand
Die Universität Mailand (italienisch: Università degli Studi di Milano; lateinisch: Universitas Studiorum Mediolanensis), kurz la Statale genannt, ist mit insgesamt über 60.000 Studenten die größte öffentliche Universität von Mailand und ganz Norditalien sowie Mitglied der Liga europäischer Forschungsuniversitäten (LERU).
Università degli Studi di Milano Universität Mailand | |
---|---|
Motto | Scientia illuminans dignus |
Gründung | 1923 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Mailand |
Land | Italien |
Rektor | Elio Franzini[1] |
Studierende | 61.704 (2017) |
Mitarbeiter | ca. 4000 (2015) |
Netzwerke | 4EU+, AARC[2], LERU |
Website | www.unimi.it |
Geschichte des Ca' Granda
Das Ca’ Granda (lombardisch für Casa Grande „großes Haus“) ist heute das Hauptgebäude der Universität einschließlich des Sitzes des Rektors und der Universitätsverwaltung. Es wurde vom Mailänder Herzog Francesco Sforza als Ospedale Maggiore („Großes Hospital“) begonnen. Seine Architektur ist das Resultat von drei Bauphasen: Nach den Plänen des Architekten Filarete wurde ab 1456 das südwestliche Karree, das der Kirche von San Nazaro gegenüberliegt, angefangen. Der Mittelteil um den großen Innenhof wurde 1625–1649 im Wesentlichen von Francesco Maria Richini ausgeführt, der klassizistisch-schmucklos gebliebene Nordostflügel folgte 1798–1804. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt das Gebäude 1943 erhebliche Schäden. Die Universität Mailand nutzt seit 1954 das Gebäude, veranstaltet Diplom- und Doktorfeiern und empfängt hier ihre Gäste.
Geschichte der Universität
Die Università degli studi di Milano wurde im Jahre 1923 im Zuge der Reformen des Ministers Giovanni Gentile gegründet. Es gab anfangs nur eine Fakultät für Literatur und Philosophie sowie ein schon 1906 von Luigi Mangiagalli gegründetes Klinikum. Die Eröffnungsfeier war am 8. Dezember 1924. Der erste Direktor der Universität war Luigi Mangiagalli, damals auch Bürgermeister der Stadt. Mangiagalli ist es gelungen Geldmittel zu beschaffen, die es gestatteten die Fakultäten für Jura, Medizin und Chirurgie sowie Mathematik und Naturwissenschaften aufzubauen. Im Jahre 1930 wurden die Fakultäten für Veterinärmedizin und für Agrarwissenschaften eröffnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Universität das durch Bomben beschädigte Ospedale maggiore eingegliedert. Das Gebäude wurde 1958 noch einmal restauriert und dann zum Sitz des Rektors, von Verwaltungsbüros und der Fakultäten für Literatur, Philosophie und Jura.
Im Jahre 1960 erfolgte noch einmal ein beträchtlicher Ausbau der Universität, und in den Jahren 1988–1989 konnte man in 22 Studiengängen die Laurea (Hochschulabschluss) erwerben. Im Rahmen der Dezentralisierung der italienischen Universitäten wurden 1998 einzelne Fachbereiche in die Universität Mailand-Bicocca und die Universität Insubria in Como und Varese ausgegliedert. Im Jahre 1999 schließlich hatte die Universität Mailand 9 Fakultäten.
- Haupteingang
- Haupteingang Richtung Innenhof
- Innenhof mit Kreuzgang
- Ca’ Granda
- Fassadendetail der Casa Grande
- Fassadendetail der Casa Grande
Fakultäten
- Fakultät für Agrarwissenschaften (Agraria)
- Fakultät für Pharmazie (Farmacia)
- Fakultät für Jura (Giurisprudenza)
- Fakultät für Literatur und Philosophie (Lettere e Filosofia)
- Fakultät für Medizin und Chirurgie (Medicina e Chirurgia)
- Fakultät für Veterinärmedizin (Medicina veterinaria)
- Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften (Scienze Matematiche e Naturali)
- Fakultät für Sportwissenschaften (Scienze motorie)
- Fakultät für Politikwissenschaft, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Scienze Politiche, Economiche e Sociali)
Es sind insgesamt 73.000 Studenten in 25 Diplom- und Magisterstudiengängen eingeschrieben.
Der derzeitige Rektor ist, wiedergewählt 2005 für eine zweite vierjährige Amtszeit, der Professor Enrico Decleva.
Siehe auch
- Consorzio ICoN, Universitätskonsortium für italienische Philologie
- Liste der modernen Universitäten in Europa (1801–1945)
Weblinks
Meist italienisch:
Einzelnachweise
- https://www.unimi.it/it/node/1226
- Members of AARC. In: www.alps-adriatic.net. Rector's Conference of the Universities of the Alpes Adriatic Region, abgerufen am 14. September 2019 (englisch).