Uckersdorf

Uckersdorf ist ein Stadtteil von Herborn im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Uckersdorf
Stadt Herborn
Höhe: 249 (246–303) m ü. NHN
Fläche: 5,53 km²[1]
Einwohner: 1005 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Eingemeindet nach: Burg
Postleitzahl: 35745
Vorwahl: 02772

Geografische Lage

Uckersdorf liegt nordwestlich der Kernstadt. Östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 45. Durch das Dorf verläuft die Landstraße 3042. Im Ort mündet der Medenbach in den Ambach.

Geschichte

Am 9. September 1269 wird der Ort bekanntermaßen erstmals erwähnt.[3] 1283 folgt die Ersterwähnung der Mühle.[4]

Die erste Kapelle in Fachwerk wurde im Jahr 1643 erbaut. Das Rat-, Schul- und Spritzenhaus kam 1826 dazu. Im Bergbau wurden kurzzeitig Schwerspat vereinzelt Roteisenstein und zur Zeit des Baus der Bundesautobahn 45 in den 1960er Jahren Diabas abgebaut. Von 1906 bis 1995 fuhr die Westerwaldquerbahn am Ortsrand vorbei.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Uckersdorf am 1. Dezember 1970 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Burg eingegliedert,[5] die ihrerseits am 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen mit der Stadt Herborn und mehreren anderen Gemeinden zur heutigen Stadt Herborn zusammengeschlossen wurde.[6][7] Für den Stadtteil Uckersdorf wurde, wie für die anderen nach Herborn eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Uckersdorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][9]

Einwohnerentwicklung

Uckersdorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
348
1840
 
355
1846
 
383
1852
 
390
1858
 
392
1864
 
393
1871
 
367
1875
 
358
1885
 
391
1895
 
403
1905
 
446
1910
 
462
1925
 
474
1939
 
576
1946
 
692
1950
 
696
1956
 
729
1961
 
788
1967
 
915
1970
 
1.085
1983
 
?
1997
 
1.189
1999
 
1.180
2003
 
1.132
2008
 
1.076
2011
 
1.038
2014
 
1.034
2018
 
1.056
2020
 
1.005
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: nach 1970 Stadt Herborn: Einwohnerzahlen[10]; Zensus 2011[11]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:386 evangelische (= 98,72 %), 2 katholische (= 0,51 %) und 3 (= 0,77 %) andere (= 0,77 %) Christen
 1961:737 evangelische (= 93,53 %) und 35 (= 4,44 %) katholische Einwohner

Politik

Für Uckersdorf gibt es einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Frank Deworetzki Ortsvorsteher.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Ort gibt es den Tierpark Herborn, einen Landschaftsgarten mit Nistplätzen, Volieren und Freigehegen für die verschiedensten Vogel- und Säugetierarten.

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Uckersdorf und Evangelische Kirche (Uckersdorf).

Verkehr

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der VLD Wetzlar mit den Buslinien 510/511 und 515 sicher. In Uckersdorf Mitte befindet sich die Umsteigehaltestelle zwischen Linie 510/511 und 515.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Uckersdorf, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Herborn, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
  3. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 26–27, Nr. 39.
  4. Stadtteil Uckersdorf. In: Webauftritt. Stadt Herborn, abgerufen im Januar 2021.
  5. Eingliederung der Gemeinden Amdorf und Uckersdorf in die Gemeinde Burg, Dillkreis vom 30. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 50, S. 2339, Punkt 2339 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  6. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 21 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 296.
  8. Hauptsatzung § 5. (PDF; 160 kB) In: Webauftritt. Stadt Herborn, abgerufen im Februar 2019.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  10. Einwohnerzahlen der Stadt Herborn im Webarchiv: 1997, 1999; 2003; 2008–2014; 2018–2020
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  12. Ortsbeirat Uckersdorf im Internetauftritt der Stadt Herborn, abgerufen im Februar 2017.
  13.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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