U-Bahnhof Heinrich-König-Platz
Der U-Bahnhof Heinrich-König-Platz befindet sich unter dem gleichnamigen Platz in der Gelsenkirchener Altstadt. Er wurde 1984 als U-Bahnhof Neumarkt in Betrieb genommen und 2002 umbenannt. Die Linien 107, 301 und 302 bedienen den Tunnelbahnhof.
Heinrich-König-Platz | |
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Keramikobjekte von Anemone Schneck-Steidl | |
Basisdaten | |
Ortsteil | Gelsenkirchen-Altstadt |
Eröffnet | 1. September 1984 |
Gleise (Bahnsteig) | 3 |
Koordinaten | 51° 30′ 36″ N, 7° 5′ 39″ O |
Nutzung | |
Strecke(n) | Strecke III |
Linie(n) | 107 301 302 |
Geschichte
Bereits vor dem Bau der U-Bahn war der Gelsenkirchener Neumarkt ein wichtiger Straßenbahn-Knotenpunkt und historischer Mittelpunkt der Stadt. Mit dem Beginn des U-Bahn-Baus Ende der 1970er Jahre veränderte der Neumarkt sein Gesicht umfassend. Teilbereiche der Ahstraße wurden abgerissen und umgebaut. Der neuen Bahnstation weichen musste auch ein Geschäftshaus an der Robert-Koch-Straße. Die auf den Neumarkt zulaufenden Straßen wurden zu Fußgängerzonen. Der den Platz in seinem Erscheinungsbild prägende Abgang zu den unterirdischen Bahngleisen wurde mit ausladenden Treppenanlagen und Hochbeeten gestaltet.[1] Die Inbetriebnahme der ersten Tunnelstrecke in Gelsenkirchen mit dem U-Bahnhof „Neumarkt“ erfolgte 1984.
1986 wurde der Platz im Bereich des U-Bahnhofs Neumarkt in „Heinrich-König-Platz“ umbenannt.[2] Kaplan Heinrich König war Vikar an der am Neumarkt gelegenen Propsteikirche St. Augustinus. Er wurde 1942 im Konzentrationslager Dachau ermordet; im Eingangsbereich des U-Bahnhofs erinnern verschiedene Gedenktafeln an den Priester. Am 24. Juni 2002 wurde auch der U-Bahnhof in „Heinrich-König-Platz“ umbenannt, zum 60. Todestag von Heinrich König.[3]
Im Laufe der Jahre wurde die terrassierte, zum Teil offene Gestaltung des Eingangsbereichs zum U-Bahnhof mehr und mehr als überdimensioniert und den Platz räumlich zerschneidend und damit als unattraktiv wahrgenommen. Die Aufenthaltsqualität galt wegen des wenig einladenden Durchgangsraums als gering und wegen etlicher uneinsehbarer Bereiche teilweise auch als „Angstraum“ in der Innenstadt. Um diese negative Auswirkung auch auf die anliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe zu beseitigen, wurde eine grundlegende Umgestaltung des gesamten Platzes beschlossen.[4]
Im Januar 2013 begannen die Bauarbeiten.[1] Der terrassierte Zugang zur Stadtbahn wurde geschlossen, und es entstand ein offener Platz in der historischen Mitte der Stadt. Dieser sollte vielfältig nutzbar sein und zugleich die beiden Hauptkirchen am Platz, die katholische Propsteikirche und die evangelische Altstadtkirche, wieder miteinander in Beziehung setzen. Darüber hinaus wurde die Barrierefreiheit auf dem Platz beim Zugang zur Stadtbahn verbessert. Der Umbau konnte im Frühjahr 2017 abgeschlossen werden.[4]
Ausstattung
Der Bahnhof verfügt über einen westlich gelegenen Mittelbahnsteig, von dem die Züge in Richtung Gelsenkirchen Hauptbahnhof abfahren. Der östlich gelegene Seitenbahnsteig wird von den Zügen in Richtung Musiktheater benutzt. Im Norden befindet sich zwischen den Gleisen in Richtung des U-Bahnhofs „Musiktheater“ eine Wendeanlage für Straßenbahnzüge. Ebenfalls nördlich wird die für die Stadtbahn nach Essen vorgesehene Trasse niveaufrei ausgefädelt. Diese endet allerdings unmittelbar in einer Rampe, die die Linien 107 und 302 ab der Haltestelle „Musiktheater“ an der Oberfläche in Richtung Essen bzw. Gelsenkirchen-Schalke weiterführt. Über diese Rampe wird auch der Betriebshof Gelsenkirchen erreicht.
Die Klinkerwände des U-Bahnhofs sind mit elf großen Wandkeramiken von Anemone Schneck-Steidl gestaltet. Diese Stellen Motive aus dem Ruhrgebiet dar; sowohl blühende Landschaften und Erholungsorte als auch industrielle Motive. Darunter finden sich das Fördergerüst der früheren Zeche Consolidation, Autobahnkreuze, rauchende Schlote, Fabrikgebäude und die Fassade des ehemaligen Kaufhauses der Overbeck & Weller oHG, das in der Bahnhofstraße 4 stand. Schneck-Steidl ging als Gewinnerin aus einem Künstlerwettbewerb hervor, die Motive wurden gemeinsam mit der Münchener Keramikerin Celine von Eichborn gestaltet. Die Bilder haben Durchmesser von 2½ bis 3 Meter.[5]
Bedienung
Der U-Bahnhof wird von der Linie 107 der Ruhrbahn und von den Linien 301 und 302 der Bogestra bedient.
Galerie
- Keramikobjekte von Anemone Schneck-Steidl
Weblinks
Einzelnachweise
- Der Heinrich-König-Platz. Eine Zeitreise. (PDF) Abgerufen am 24. Februar 2022.
- Daten zur Gelsenkirchener Stadtgeschichte. Abgerufen am 24. Februar 2022.
- Ein Heinrich-König-Platz in Gelsenkirchen - Ehrung für einen Schönstattpriester. Abgerufen am 24. Februar 2022.
- Umbau des Heinrich-König-Platzes – Wiederherstellung der historischen Mitte. Abgerufen am 24. Februar 2022.
- Anne Bolsmann: Unterirdische Kunst. 11. August 2012, abgerufen am 24. Februar 2022.