Trierer Weststrecke
Als Trierer Weststrecke wird eine neunzehn Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Trier-Ehrang über Trier West zur Staatsgrenze bei Igel bezeichnet. Der vierzehn Kilometer zweigleisige, elektrifizierte Streckenabschnitt zwischen Ehrang und der Konzer Moselbrücke bildet eine Umgehungsbahn für den Eisenbahnknoten Trier Hauptbahnhof.
Trierer Weststrecke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 3140 Ehrang–Igel 3141 Ehrang–Biewer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | zuletzt: 627, 263g (vor 1970) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 19 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | durchgehend | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Strecke wurde zwischen 1860 und 1870 erbaut und dient zwischen Ehrang und Igel seit 1983 ausschließlich dem Güterverkehr. Ab Dezember 2024 soll die Strecke von zwei neuen Regionalbahnlinien zwischen Wittlich und Luxemburg sowie Trier-Hafenstraße und Konz bzw. Saarburg genutzt werden.
Geschichte
1856 entschied das Land Preußen, eine Bahnstrecke zwischen Saarbrücken und Trier sowie Luxemburg zu errichten. Es sprachen hierfür militärische Gesichtspunkte, da die Garnison in Trier und die preußische Bundesfeste Luxemburg an die 1849 eröffnete Pfälzische Ludwigsbahn angeschlossen wurden; außerdem gab es wirtschaftliche Gründe für den Bau, denn der internationale Bahnverkehr sollte nicht über die im Bau befindliche französische Bahnlinie Metz–Thionville–Luxemburg laufen. Ferner war beabsichtigt, für den saarländischen Kohlebergbau, die Dillinger Hütte und die Steingutfabrik Boch in Mettlach neue Absatzwege zu schaffen.
Baubeginn der Saarstrecke war am 25. Juni 1856. Der erste Teilabschnitt bis Merzig wurde am 16. Dezember 1858 eröffnet, das Reststück bis Trier am 25. Mai 1860. Zunächst verkehrten ein Schnellzug, drei Personenzüge und zwei Güterzüge am Tag zwischen Trier und Saarbrücken. 15 Monate später, am 29. August 1861 konnte schließlich das Reststück zwischen der Konzer Moselbrücke und der Stadt Luxemburg eröffnet werden. Die Gesamtkosten betrugen rund 5,6 Millionen Taler.
Aus militärischen Gründen zwang der Staat Preußen bis 1864 die private Rheinische Eisenbahngesellschaft, eine Bahnlinie von Kall nach Trier durch die Eifel zu errichten. Das letzte Teilstück der Eifelstrecke zwischen Gerolstein und Trier wurde am 15. Juni 1871 eröffnet. Damit war die spätere Trierer Weststrecke komplett.
Mit dem Bau der Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier, die am 15. Mai 1879 eröffnet wurde, verlor sie jedoch den größten Teil des Personenverkehrs. Diese führte ab Ehrang bei Pfalzel über die Mosel zum neuen Trierer Hauptbahnhof und dann weiter nach Konz-Karthaus, wo Anschluss an die Strecken nach Saarbrücken, Metz und Luxemburg bestand.
Das letzte Teilstück der Trierer Weststrecke, das Güterzuggleis Ehrang–Biewer, wurde am 1. Oktober 1925 für den Verkehr freigegeben. Es wurde im Zuge des Baus des heute stillgelegten Ehranger Rangierbahnhofs und des zugehörigen Bahnbetriebswerks Ehrang gebaut. Hierbei wurde am Bahnhof Biewer eine Überführung gebaut, auf der das Richtungsgleis Ehrang die zweigleisige Güterzugstrecke überquerte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke nur an zwei Stellen ein wenig beschädigt und war auch 1945 wieder durchgehend befahrbar.
Nach dem Krieg wurde die Personenzugstrecke teilweise auf ein Gleis zurückgebaut, die Überführung in Biewer entfernt und durch eine Kreuzungsweiche ersetzt. 1966 verkehrten zwischen Igel und Trier-West 13 Nahverkehrszug-Paare, von denen nur vier bis Ehrang durchfuhren. Pallien und Biewer wurden ab 1966 nicht mehr bedient. Anfang der 1970er Jahre begann der Niedergang des Personenverkehrs. Zunächst wurden die Personenzüge am späteren Abend und an den Wochenenden eingestellt und durch Bahnbusse ersetzt. Die noch verkehrenden restlichen Züge erhielten zunehmend „Konkurrenz“ durch parallel verkehrende Bahnbusse, was schließlich zu einer immer größeren Ausdünnung des Zugangebotes führte. 1983 wurde der Personenverkehr eingestellt, nachdem bereits zwei Jahre lang nur ein einziger Zug pro Tag („Alibi-Zug“) verkehrt war. Im Jahre 1983 verkehrten pro Werktag ca. 40 Güterzüge auf der Strecke. Nach der Einstellung des Personenverkehrs 1983 wurde am Personenzuggleis Ehrang–Biewer die Oberleitung abgebaut und die technische Sicherung des Bahnübergangs Mäusheckerweg (Halbschranke mit Blinklichtanlage) entfernt.
Ende der 1980er Jahre begann die zunehmende Verlagerung der Güterzüge auf die teilweise parallel führende Saar- und Moselstrecke. Hierdurch wurden die Betriebszeiten der Weststrecke eingeschränkt.
In den 1990er Jahren wurde die Strecke nur noch für die Bedienfahrten zum Industriegebiet Euren genutzt, womit der Streckenteil ab dem Abzweig Industriegebiet Euren über Zewen in Richtung Igel ohne planmäßigen Zugverkehr war. Es war beabsichtigt, die Strecke auf ein Gleis zurückzubauen, sowie die komplette Oberleitung zu entfernen. Das verbleibende Gleis sollte als Industrieanschluss betrieben werden, um das Industriegebiet Euren bedienen zu können. Aus diesem Grund wurde die Stilllegung der kompletten Weststrecke beantragt. Die Stilllegung wurde am 14. November 1997 genehmigt, jedoch nie vollzogen. Ende der 1990er Jahre wurden die Weichen des ehemaligen Personenzuggleises in Ehrang und Biewer entfernt und die Strecke wurde wieder für den Durchgangsgüterverkehr in Betrieb genommen.
Inzwischen wird die Strecke wieder, je nach Auslastung der Saar- und Moselstrecke, intensiv für den durchgehenden Güterverkehr genutzt. Das Industriegleis im Industriegebiet Euren/Zewen wird Montag bis Freitag um die Mittagszeit von einer Übergabe bedient, welche regelmäßig von Ehrang aus über Trier West und Euren verkehrt. Weitere Züge, z. B. Weinanlieferungen zur Sektkellerei Schloss Wachenheim, verkehren bei Bedarf.
Bei einem Treffen der Verkehrsminister Claude Wiseler und Peter Ramsauer am 7. Oktober 2011 wurde bekannt gegeben, dass die Strecke zwischen dem Bahnhof Igel und Igel West mit einem Kostenaufwand von 19,6 Millionen Euro wieder zweigleisig ausgebaut wird. Acht Millionen Euro hiervon trug das Großherzogtum Luxemburg.[1] Im Mai 2014 wurde hierzu die Brücke, die zwischen Ortsausgang Igel, Richtung Luxemburg und Löwener Mühle als Überführung der Bundesstraße 49 über die Bahnstrecke dient, abgerissen und in erweiterter Form neu gebaut.[2] Der Ausbau dieses 1,8 Kilometer langen Engpasses wurde bis Dezember 2014 abgeschlossen, was eine Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h sowie einen Stundentakt zwischen Trier und Luxemburg ermöglichte.[3] Wegen der Klage eines Anwohners ging das zweite Gleis zwischen Igel und Wasserbillig nicht mit dem Fahrplanwechsel, sondern erst im Januar 2015 in Betrieb.[4]
Reaktivierung Personenverkehr
Seit 1992 gibt es Bemühungen, die Strecke für den Personenverkehr zu reaktivieren. Um dies zu erreichen, führte der Verkehrsclub Deutschland 1996, 2008 und 2009 Sonderfahrten durch.
Der Zweckverband SPNV-Nord des Landes Rheinland-Pfalz beschloss 2008, dass die Strecke reaktiviert werden soll, um vor allem dem gestiegenen Verkehrsaufkommen in der Region Rechnung zu tragen. Dazu sieht die derzeitige Planung zwei neue, jeweils stündlich verkehrende Regionalbahnlinien vor, die zwischen Wittlich und Luxemburg bzw. dem neuen Haltepunkt Hafenstraße und Konz (teilweise Saarburg) fahren sollen.
Die Finanzierung, vor allem für den Bau von insgesamt vier Haltepunkten, erfolgt in erster Linie durch das Land. Bis zum Dezember 2024 sollen die Haltepunkte Kaiser-Wilhelm-Brücke, Westbahnhof, Euren und Zewen errichtet sein. Eine zweite Ausbaustufe sieht drei weitere Haltepunkten vor: Biewer, Pallien (in Höhe des derzeitigen Bahnübergangs) und am Messepark.[5] Die Reaktivierung sollte eigentlich schon wesentlich früher erfolgen, doch hat sich insbesondere das Planfeststellungsverfahren bis Mai 2021 hingezogen.[6] Im November 2019 wurde bekannt gegeben, dass die ersten Personenzüge nicht vor Ende 2024 auf der Weststrecke rollen werden.[7]
Das Bedienungskonzept strebt wochentags auf der Weststrecke durch zwei alternierende RB-Linien einen angenäherten Halbstundentakt an. Eine davon soll dabei in Luxemburg über den 2017 eröffneten Bahnhof Pfaffenthal-Kirchberg zum Bahnhof Dommeldange durchgebunden werden, um Pendlern eine direkte Verbindung zum Kirchberg-Plateau, dem Standort vieler Banken und europäischer Institutionen, anzubieten.
Linie | Strecke | Takt |
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RB 83 | Wittlich – Trier Hafenstraße – Trier Westbahnhof – Wasserbillig – Luxemburg – Luxemburg Kirchberg-Pfaffenthal – Dommeldange | 60 min (Mo–Sa) |
RB 84 | Trier Hafenstraße – Trier Westbahnhof – Konz – Saarburg | 60 min (Mo–So) |
Am 22. Oktober 2018 wurde das Planfeststellungsverfahren für die Trierer Weststrecke vom Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz eröffnet.[8] Am 18. Mai 2021 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss durch das Eisenbahn-Bundesamt. Er ist mittlerweile rechtskräftig.
Streckenverlauf
Die Strecke begann am Bahnhof Ehrang und erreichte nach drei Kilometern Biewer. Dieser Teil ist heute nicht mehr befahrbar. Heute ist Biewer ab Ehrang über den Güterbahnhof Ehrang und das Güterzuggleis Ehrang–Biewer erreichbar. Bis zum ehemaligen Haltepunkt Pallien (km 5,8) führt die Strecke entlang des linken Moselufers, vorbei an den bis zu 80 Meter hohen Sandsteinfelsen des Joster- und des Fichtenberges. Danach weitet sich das Moseltal wieder und die Strecke führt über Trier West (km 7,7), Euren bis Zewen.
Bis Ende der 1990er Jahre gab es zwischen Trier West und Euren noch einen Gleisanschluss der französischen Armee. Zwischen Euren und Zewen zweigt das Industriegleis zum Industriegebiet Trier-Euren ab, welches der Stadt Trier gehört. Es hat eine Länge von circa 4,1 Kilometer und dient vor allem als Anschluss des Werks von Japan Tobacco International und der Sektkellerei Schloss Wachenheim.
Während das Gleis bei Zewen bis zu 1,5 Kilometer von der Mosel entfernt liegt, durchschneidet die Strecke zwischen Zewen und Igel den Heidenberg, wo die Mosel nur 200 Meter entfernt ist. Auf der Zewener Seite (linkes Moselufer) führt die Strecke weiter nach Igel–Wasserbillig (L), wo nach Passieren der Luxemburger Grenze auf der Brücke über die Sauer bei Wasserbilligerbrück die Strecke Wasserbillig-Luxemburg zum dortigen Bahnhof anschließt. Auf der Konzer Seite hingegen teilt sich die Strecke am Kreuz Konz in die Verbindung nach Karthaus/Trier Hauptbahnhof, nach Konz/Saarbrücken und nach Oberbillig/Metz (F).
Die Weststrecke bildete auch die Verlängerung der Nims-Sauertalbahn von Bitburg-Erdorf über Bitburg und Irrel nach Igel bis Trier West. Der Abzweig der Sauertalstrecke befand sich in Höhe der Löwener Mühle (Igel West, zwischen Wasserbillig und Igel) bis zu deren Abbau Ende der 1960er Jahre.
Betriebsstellen
Obwohl sich heute alle Bahnhöfe und Haltepunkte außer Igel auf dem Gebiet der Stadt Trier befinden, trugen sie auch später bahnseitig ihre Ursprungsbezeichnung aus der Zeit, als die Stadtteile noch nicht zu Trier gehörten (Ehrang als letzter verbliebener Bahnhof heute noch). Pallien wurde 1912 eingemeindet, Euren und Biewer 1930, Ehrang und Zewen 1969. Einzig der Bahnhof Trier links der Mosel / Trier West trug Trier stets im Namen.
Ehrang
Der Bahnhof Ehrang wurde 1870 eröffnet.
Biewer
Biewer besaß ursprünglich ein zweistöckiges Bahnhofsgebäude (wegen der Überführung des Ehranger Gleises über die Güterzugstrecke). Über Treppen konnte von der Ortslage Biewer der Bahnsteig für das Richtungsgleis Ehrang erreicht werden. Nach Abriss der Überführung wurde auch der Bahnhof umgebaut. Nun diente lediglich noch ein kleines Wartehäuschen an der Bahnsteigkante als Bahnhof. Aufgrund dieses Häuschens erhielt der Bahnhof seinen in Biewer geläufigen Namen „Bud“ (für Bude). 2008 lassen sich nur noch Bahnsteigreste unter der Vegetation erahnen. Etwa 1963 wurde die Bedienung von Biewer eingestellt.
Pallien
Vom ehemaligen Haltepunkt Pallien ist nichts mehr erhalten. Er lag etwas nördlich der 1913 errichteten Kaiser-Wilhelm-Brücke und bestand aus einem Bahnsteig am Richtungsgleis Zewen und einem Bahnsteig zwischen den Gleisen. Erhalten blieb die ehemalige Bahnhofsgaststätte, leicht erkennbar als einziger Fachwerkbau. Die Bedienung wurde circa 1961 eingestellt.
Trier links der Mosel / Trier West
Der erste Trierer Bahnhof ist nicht mehr erhalten. Das Gebäude lag südlich des heutigen Bahnsteigs. Grund für den Bau an dieser Stelle war zum einen der geplante Anschluss an die Eifelstrecke. Zum anderen befanden sich bis 1919 in unmittelbarer Bahnhofsnähe ausgedehnte Kasernen, die nach Ende des Ersten Weltkrieges und der Entmilitarisierung des Rheinlandes als Sozialwohnungen genutzt wurden. Zwischen 1878 und 1903 trug der Bahnhof den Namen „Trier links der Mosel (Trier l.d.M.)“, während der heutige Hauptbahnhof „Trier rechts der Mosel (Trier r.d.M.)“ hieß. 1905 wurde der Bahnhof in „Trier West“ umbenannt. Das heute noch erhaltene Gebäude stammt von 1914/16. Der alte Bahnhof wurde von der Bahn noch als Dienstgebäude benutzt und nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen.
Der Bahnsteig am Richtungsgleis Ehrang ist noch vorhanden, der am Richtungsgleis Zewen wurde entfernt. Das an den Bahnhof angegliederte Stellwerk ist noch besetzt, der Bahnhof selbst wurde verkauft und in eine Unterkunft für wohnsitzlose Männer, das „Benedikt-Labre-Haus“, umgewandelt. Die umfangreichen Gleisanlagen wurden im Frühjahr 2013 bis auf die beiden Streckengleise sowie ein Ausweichgleis zurückgebaut.
Bis 1986 war hier der Güterbahnhof Trier und die Zufahrt zum ebenfalls 1986 geschlossenen Ausbesserungswerk Trier. Nördlich und südlich des Bahnhofs sind noch einige Bahngebäude aus den 1850er bis 1870er Jahren, welche teils unter Denkmalschutz stehen, erhalten.
Euren
Der Haltepunkt Euren liegt am Bahnübergang der Eisenbahnstraße am Ortsende von Trier-Euren. Der Bahnsteig am Richtungsgleis Zewen wurde hier kurz nach Einstellung des Personenverkehrs wegen Baufälligkeit bis auf einige wenige Meter entfernt. Der Bahnsteig am Richtungsgleis Trier West ist noch vollständig vorhanden, allerdings stark zugewachsen. Ursprünglich besaß Euren ein kleines Bahnhofs-/Schrankenwärtergebäude. Dieses befand sich unmittelbar am Richtungsbahnsteig Zewen, wurde jedoch nach Inbetriebnahme der automatischen Halbschrankenanlage Anfang der 1970er Jahre abgerissen.
Zewen (Kr. Trier)
Der Haltepunkt Zewen (Kr. Trier) ist als einziger noch nahezu vollständig erhalten, mit zwei Außenbahnsteigen und einem Beton-Wartehäuschen am Richtungsbahnsteig Trier West, lediglich die Bahnsteigbeleuchtung wurde unmittelbar nach Einstellung des Personenverkehrs entfernt. Die gesamte Anlage befindet sich in einem relativ guten Zustand und könnte ohne größere Investitionen wieder in Betrieb genommen werden. Da sich der Haltepunkt in der Ortsmitte befindet, finden regelmäßig Freischnitt-/Säuberungsmaßnahmen statt. Die Zugänge zu den beiden Außenbahnsteigen sind aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auch das ehemalige Bahnhofsgebäude ist noch vorhanden, befindet sich jedoch in Privatbesitz und beherbergte bis zum 24. Dezember 2015 ein Juwelier-Geschäft. Bis Anfang der 1970er Jahre war der Bahnhof Zewen besetzt und verfügte über einen Außen- und einen Mittelbahnsteig. In Zewen existierte bis zu diesem Zeitpunkt ein Ladegleis an der Stelle des heutigen Richtungsbahnsteiges Igel. Mit der Inbetriebnahme des Stellwerks in Trier West, von dem aus heute die gesamte Strecke überwacht wird, und der Inbetriebnahme der automatischen Halbschrankenanlage wurde das Personal abgezogen.
Weblinks
Literatur
- Udo Kandler: Eisenbahnen im Moseltal, Band I. (= Eisenbahn-Journal, ISSN 0720-051X, Sonderausgabe 2.) 1990.
- Udo Kandler: Eisenbahnen im Moseltal, Band II. (= Eisenbahn-Journal, ISSN 0720-051X, Sonderausgabe 8.) 1991, ISBN 3-922404-26-X.
- Martin Kreckler, Wolfgang Kreckler: Eisenbahn in Ehrang. Nahtstelle von Saar-, Eifel- und Moselbahn. EK-Verlag, Freiburg 2008, ISBN 978-3-88255-709-1.
- Deutsche Bundesbahn (Hrsg.), Sebastian Schnitzius: Entwicklung der Eisenbahn im Trierer Raum. Trier 1984, ohne ISBN.
Einzelnachweise
- Heribert Waschbüsch: Luxemburg-Trier ab Ende 2014 im Stundentakt. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, abgerufen am 20. März 2015.
- Harald Jansen: Neue Brücke für die Bahn, weite Umwege für die Pendler. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, abgerufen am 22. Januar 2012.
- Ausbau der Bahnstrecke zwischen Trier und Luxemburg bis 2015. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, abgerufen am 10. Juli 2012.
- Bahn darf zweigleisigen Betrieb bei Igel aufnehmen. In: regioportal24.de. Archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 2. Januar 2015.
- Schienenverkehr – Projekt Westtrasse. Fünf neue Regionalbahnhaltepunkte bis 2018 geplant. Stadt Trier, abgerufen am 25. Juli 2014.
- Interessen der Trierer Buerger werden bei der Reaktivierung der Westtrasse beruecksichtigt auf volksfreund.de
- Rainer Neubert: Bahnverkehr: Alle wollen die Trierer Weststrecke, aber nur mit leisen Zügen. Abgerufen am 28. Februar 2020.
- Trier; Bauliche Änderung der Weststrecke Trier für den Schienenpersonennahverkehr. Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, 22. Oktober 2018, abgerufen am 5. Dezember 2018.