Tribes of Europa
Tribes of Europa ist eine sechsteilige deutsche Fernsehserie mit Henriette Confurius, Emilio Sakraya und David Ali Rashed. Regie führten in jeweils drei Folgen Philip Koch und Florian Baxmeyer nach einem Drehbuch von Philip Koch, Jana Burbach und Benjamin Seiler. Die Serie wurde am 19. Februar 2021 auf Netflix veröffentlicht.[1][2][3]
Serie | |
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Originaltitel | Tribes of Europa |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch, Englisch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Produktions- unternehmen |
W&B Television |
Länge | 45 Minuten |
Episoden | 6 in 1 Staffel |
Genre | Science-Fiction |
Idee | Philip Koch |
Regie | Philip Koch, Florian Baxmeyer |
Drehbuch | Philip Koch, Jana Burbach, Benjamin Seiler |
Produktion | Quirin Berg, Max Wiedemann, Maximilian Vetter |
Musik | Clinton Shorter |
Kamera | Christian Rein |
Schnitt | Alexander Berner, Denis Bachter |
Erstveröffentlichung | 19. Februar 2021 auf Netflix |
Besetzung | |
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Handlung
Die dystopische Serie spielt im Jahr 2074. Europa ist nach einer Katastrophe und einem globalen Blackout in zahlreiche Zwergstaaten zerfallen, in denen einzelne Stämme (Tribes) um die Vorherrschaft kämpfen. Im Zentrum der Handlung stehen die drei Geschwister Liv, Kiano und Elja vom Stamm der Origines.
Die Origines führen ein naturverbundenes, zurückgezogenes und friedliches Leben. Nach deren Meinung ist die Technologie für den Untergang der alten Welt verantwortlich. Ein weiterer Stamm sind die technologisch fortgeschrittenen Atlantier, die den globalen Blackout unbeschadet überstanden haben. Der Stamm der Crows lebt in einem diktatorischen System, sie möchten die Herrschaft über alle anderen Stämme erlangen. Aus der Armee des Eurokorps wurde die Crimson Republic gebildet, die aus Militärbasen agiert, die Tribes beschützen und die menschliche Zivilisation aufrechterhalten möchte.
Nachdem ein Pilot der Atlantier mit seinem Raumschiff in der Nähe eines Dorfes von Liv, Kiano und Elja abstürzt, beginnt ein Krieg um einen Würfel, den Cube. Die drei Geschwister geraten damit mitten in diesen Konflikt der vier Zivilisationen.[3][4]
Am Ende wird Kiano ein Crow und Elja reist mit dem Cube zur Küste.
Produktion und Hintergrund
Die Dreharbeiten fanden vom 9. September bis zum 22. Dezember 2019 in Tschechien, Kroatien und Deutschland statt.[5][6][7] Drehort war unter anderem Berlin.[6] Markanter Drehort in Kroatien war das verfallene, jugoslawische Denkmal von Petrova Gora, in der sich in der Serie das Camp Ahrenberg befindet.[8][9][10]
Produziert wurde die Serie von der deutschen Wiedemann & Berg Filmproduktion der Produzenten Quirin Berg und Max Wiedemann, die zuvor die Netflix-Serie Dark produziert hatten. Unterstützt wurde die Produktion vom FilmFernsehFonds Bayern.[5][11]
Die Kamera führte Christian Rein. Für das Maskenbild zeichnete Inga Raslanaitė verantwortlich,[5] für das Kostümbild Thomas Oláh und für das Szenenbild Julian R. Wagner.[12]
Am 16. Dezember 2020 wurde ein erster Trailer veröffentlicht.[2][4]
Rezeption
Bis zum 13. März 2021 zählte die Filmrezensionsseite Rotten Tomatoes sechs positive und eine negative Kritik mit einem Tomatometer von 88 %, sowie einem Audience Score von 80 %.[13]
Matthias Halbig (RedaktionsNetzwerk Deutschland) bezeichnete die Serie als „deutsche Standardpostapokalypse“, in die man anders als in andere Geschichten um Endzeit und Modelle eines Neubeginns wie The 100 oder The Walking Dead nur widerstrebend eintauche. Zu viel sei ungelenk und standardmäßig. Der „überwiegend gut fotografierten 08/15-Story mit Standarddialogen“ fehle es an Tiefe, Komplexität und Originalität. Zuweilen sei Logik auch ein Problem, gelegentlich habe die Serie aber Witz.[14]
Astrid Ebenführer schrieb auf derStandard.at, dass nicht alle Handlungen frei von Klischees seien und in manchen Teilen recht schablonenhaft konstruiert wirkten, vieles bliebe an der Oberfläche. Trotzdem würde Tribes of Europa gute Unterhaltung liefern. Freunde der postapokalyptischen Welt im Stil von Mad Max würden auch diese Serie mögen.[15]
Daniel Gerhardt meinte auf Zeit Online, dass schon eine Zusammenfassung der Rahmenhandlung nach wildem Ritt klinge. Auf Fernsehbildschirmen und Laptopdisplays sehe die Serie allerdings noch viel konfuser aus. Jedes der drei Geschwisterschicksale scheine verschiedenen Vorbildern der Sci-Fi-, Western- und Fantasy-Geschichte zu folgen. Einen eigenen Stil fände die Serie zwischen all diesen Referenzen nicht.[16]
Eric Leimann befand im Weser Kurier, dass die Serie am meisten Spaß mache, wenn die Crows ins Spiel kommen. Melika Foroutan und Sebastian Blomberg böten ein faszinierend schillerndes Schauspiel, während die Serie ansonsten vor allem mit tollen Set Designs und atemberaubendem Tempo im Wechsel der aufwendigen Schauplätze überzeuge und mit unzähligen, pittoresk zerfallenen Industrie-Denkmälern aus unserer Gegenwart zu gefallen wisse.[12]
Peter Weissenburger kritisiert in der taz, dass die Darstellung der Protagonisten und Antagonisten einer überholten und überwundenen Kodierung folgt. Die Guten seien hetero und naturverbunden, die Bösen queer und hedonistisch. Die Crows seien durch ihre Gewalt bereits moralisch korrupt, trotzdem werden sie unnötigerweise – an einer abendländischen Vorstellung gemessen – als moralisch korrupt ästhetisiert. Gleichzeitig würden die Helden unmissverständlich hetero und genderbinär dargestellt und damit würde für diese Eigenschaften eine Form von Natürlichkeit impliziert. Er gibt zu bedenken, dass während andere Mainstream-Dystopien der Stereotypen-Falle entkämen, Science-Fiction im deutschen Fernsehen nicht wieder hineingleiten solle.[17]
Auszeichnungen und Nominierungen
- Nominierung in der Kategorie Beste Produktion (Philip Koch, Florian Baxmeyer, Wiedemann & Berg Filmproduktion, Quirin Berg, Max Wiedemann, Maximilian Vetter)[18]
Deutsche Akademie für Fernsehen 2021[19][20]
- Nominierung in der Kategorie Schauspielerin – Nebenrolle (Melika Foroutan)
- Nominierung in der Kategorie Stunt (Michael Bornhütter, Alister Mazzotti und Markus Haas)
Weblinks
- Tribes of Europa in der Internet Movie Database (englisch)
- Tribes of Europa bei crew united
- Tribes of Europa bei Fernsehserien.de
- Tribes of Europa bei Netflix
Einzelnachweise
- Jacob Robinson: ‘Tribes of Europa’ Season 1: Netflix Release Date & What We Know So Far. In: whats-on-netflix.com. 16. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020 (englisch).
- Netflix: Tribes of Europa: Neue Serie der „Dark“-Produzenten. In: tvmovie.de. 16. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Tribes of Europa: Serie 2021. In: Moviepilot. 16. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Julius Vietzen: Trailer zu „Tribes Of Europa“: Neue Netflix-Serie zwischen „Dark“, „Divergent“ und „Mad Max“. In: Filmstarts. 16. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Tribes of Europa bei crew united, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- André Westphal: Netflix: Dreharbeiten zu „Tribes of Europa“ haben begonnen. In: stadt-bremerhaven.de. 16. September 2019, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Netflix: Tribes of Europa: Neue Serie der „Dark“-Produzenten. In: tvmovie.de. 16. September 2019, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Martin Reichert: Historikerin über Brutalismus:„Die Agenten des Vergessens“. In: taz.de. 12. Februar 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Tribes of Europa. In: Filming in Croatia. Abgerufen am 20. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
- Geraldine Oetken: „Tribes of Europa“: An diesen Drehorten entstand die postapokalyptische Netflix-Serie. In: rnd.de. 23. Februar 2021, abgerufen am 24. Februar 2021.
- German Films: Film Info: TRIBES OF EUROPA. In: german-films.de. Abgerufen am 28. Dezember 2020 (englisch).
- Eric Leimann: „Tribes of Europa“: Mad Max – made in Germany. In: Weser Kurier. 19. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021.
- Tribes of Europa bei Rotten Tomatoes (englisch), abgerufen am 8. März 2021.
- Matthias Halbig: Schwarze Welle aus dem Osten – deutsche Netflix-Serie „Tribes of Europa“. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 18. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
- Astrid Ebenführer: "Tribes of Europa" auf Netflix: Europas düstere Zukunft als Trash-TV. In: derStandard.at. 18. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
- Daniel Gerhardt: "Tribes of Europa": Das postapokalyptische Berghain. In: Zeit Online. 19. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021.
- Peter Weissenburger: Netflix-Serie „Tribes of Europe“: Nicht unschuldig. In: taz. 4. März 2021, abgerufen am 5. März 2021.
- "Ich und die anderen" bis "Landkrimi": Das sind die Nominierten der Branchen-ROMY. In: Kurier.at. 30. April 2021, abgerufen am 30. April 2021.
- Die Nominierten der DAFF 2021. In: daff.tv. Abgerufen am 22. September 2021.
- Uwe Mantel: Akademie-Fernsehpreis: "Totenwald" dominiert Nominierungen. In: dwdl.de. 21. September 2021, abgerufen am 22. September 2021.