Toeplitz-Matrix

Toeplitz-Matrizen s​ind (endliche o​der unendliche) Matrizen m​it einer speziellen Struktur. Sie s​ind nach Otto Toeplitz benannt, d​er ihre algebraischen u​nd funktionalanalytischen Eigenschaften i​n dem 1911 erschienenen Artikel Zur Theorie d​er quadratischen u​nd bilinearen Formen v​on unendlichvielen Veränderlichen (Mathematische Annalen 70, S. 351–376) untersuchte.

Besetzungsmuster einer Toeplitz-Matrix der Größe 5×5

Definition

Eine Matrix wird Toeplitz-Matrix genannt, wenn die Einträge nur von der Differenz der Indizes abhängen. Die Haupt- und Nebendiagonalen der Matrix sind also konstant. Eine endliche Toeplitz-Matrix mit Zeilen und Spalten ist somit durch die Einträge am linken und oberen Rand (also die erste Zeile und erste Spalte) vollständig bestimmt.

Beispiel

Hier ein Beispiel einer -Toeplitz-Matrix:

Eigenschaften

Quadratische Toeplitz-Matrizen sind persymmetrisch, das heißt, ihre Einträge ändern sich nicht, wenn sie an der Gegendiagonale der Matrix gespiegelt werden. Symmetrische Toeplitz-Matrizen sind sowohl bisymmetrisch als auch zentralsymmetrisch. Gilt bei einer quadratischen Toeplitz-Matrix für alle , so spricht man von einer Tridiagonal-Toeplitz-Matrix. Die Eigenwerte und Eigenvektoren von Tridiagonal-Toeplitz-Matrizen lassen sich explizit angeben. Eine Blockmatrix, deren Blöcke eine Toeplitz-Struktur aufweisen, heißt Block-Toeplitz-Matrix.

Anwendung

Für große lineare Gleichungssysteme , bei denen eine Toeplitz-Matrix ist, gibt es besonders effiziente Lösungsverfahren. Dabei werden häufig unendlich große Toeplitz-Matrizen durch ihre Erzeugungsfunktion beschrieben. Sofern diese Fourier-transformierbar sind, können die Operationen Matrizenmultiplikation und Matrixinversion auf einfache Multiplikationen bzw. Divisionen zurückgeführt werden. Umgekehrt nutzt man die Eigenschaften von Toeplitz-Matrizen auch bei der schnellen Fourier-Transformation.

Siehe auch

  • Hankel-Matrix, eine Matrix, deren Einträge in den von rechts oben nach links unten verlaufenden Diagonalen konstant sind.

Literatur

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