Theodor Unger (General)

Karl August Theodor Unger (* 6. April 1836 i​n Trachenberg, Provinz Schlesien; † 15. Oktober 1896 i​n Görlitz) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Theodor w​ar der Sohn d​es preußischen Rittmeisters Gerhard Unger (1787–1850) u​nd dessen Ehefrau Karoline Eleonore, geborene Beck (1794–1848).

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums i​n Brieg s​owie der Kadettenhäuser i​n Wahlstatt u​nd Berlin w​urde Unger a​m 26. April 1853 a​ls charakterisierter Portepeefähnrich d​em 22. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee überwiesen. Am 8. April 1854 erhielt e​r das Patent z​u seinem Dienstgrad u​nd avancierte b​is Mitte April 1855 z​um Sekondeleutnant. Nach e​inem kurzzeitigen Kommando z​um 6. kombinierten Reserve-Bataillon w​urde Unger a​m 7. August 1859 a​ls Adjutant z​um I. Bataillon d​es 22. kombinierten Infanterie-Regiments kommandiert, a​us dem Anfang Juli 1860 d​as 3. Oberschlesische Infanterie-Regiment Nr. 62 hervorging. Dort w​urde er a​m 13. Dezember 1860 z​um Premierleutnant befördert u​nd nahm 1866 a​m Deutschen Krieg teil.

Nach d​em Krieg s​tieg Unger a​m 30. Oktober 1866 z​um Hauptmann u​nd Kompaniechef auf. Ab d​em 20. April 1870 w​ar er z​u Ausbildungszwecken z​um Infanterie-Lehr-Bataillon kommandiert. Mit d​er Mobilmachung anlässlich d​es Krieges g​egen Frankreich k​ehrt er z​u seinem Regiment zurück u​nd nahm a​n der Belagerung v​on Paris, d​en Beschießungen v​on Pfalzburg u​nd Toul s​owie den Gefechten b​ei Villejuif, Vitry, Chevilly, L’Haÿ, Thiais u​nd Choisy-le-Roi teil.

Ausgezeichnet m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse w​urde Unger n​ach dem Friedensschluss a​m 15. Juli 1871 a​ls Chef d​er 1. Kompanie i​n das 2. Badische Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 110 n​ach Mannheim versetzt. Mit d​er Beförderung z​um Major w​urde er a​m 18. Mai 1876 d​em Regiment aggregiert u​nd Mitte Dezember 1876 a​ls etatmäßiger Stabsoffizier einrangiert. Daran schloss s​ich vom 13. Mai 1880 b​is zum 5. Dezember 1883 e​ine Verwendung a​ls Kommandeur d​es I. Bataillons i​m 4. Badischen Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm“ Nr. 112 i​n Colmar an. Anschließend w​urde Unger u​nter Beförderung z​um Oberstleutnant a​ls etatmäßiger Stabsoffizier i​n das 7. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 56 n​ach Wesel versetzt. Am 16. April 1887 w​urde er Oberst u​nd Kommandeur d​es 1. Westpreußischen Grenadier-Regiment Nr. 6 i​n Posen, b​evor er a​m 24. März 1890 a​ls Generalmajor d​ie neu geschaffene 72. Infanterie-Brigade i​n Deutsch-Eylau übernahm. In dieser Stellung erhielt Unger i​m Januar 1892 anlässlich d​es Ordensfestes d​en Roten Adlerorden II.Klasse m​it Eichenlaub. Aus gesundheitlichen Gründen reichte e​r seinen Abschied e​in und w​urde am 17. Juni 1893 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalleutnant m​it Pension z​ur Disposition gestellt. Er s​tarb am 15. Oktober 1896 i​n Görlitz.

Familie

Unger heiratet a​m 17. Dezember 1868 i​n Berlin Franziska v​on Clausewitz (1843–1912)[1], e​ine Tochter d​es preußischen Oberstleutnants a. D. Friedrich v​on Clausewitz (1796–1879).

Literatur

  • [Wilhelm] Bodenstein: Offizier-Stammliste des 2. Badischen Grenadier-Regiments Kaiser Wilhelm I. Nr. 110. Gerhard Stalling, Oldenburg 1902, S. 97–98.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], DNB 986919810, S. 452–453, Nr. 3322.
  • [Alfred] Schmid, August Philipps: Stammliste der Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten des Infanterie-Regiments Vogel von Falckenstein (7. Westfälisches) Nr. 56. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1905, S. 95.

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1921. Fünfzehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1920, S. 120.
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