Thadeus von Sievers

Thadeus Ferdinand Ludwig v​on Sievers (russisch Фадде́й Васи́льевич Си́верс, Faddei Wassiljewitsch Sievers respektive Siwers; * 18. Oktober 1853; † 1915) w​ar ein deutsch-baltischer General d​er russischen Armee.

Thadeus Baron v. Sievers

Ausbildung und Karriere

Thadeus v​on Sievers erhielt s​eine Ausbildung a​n der Infanterie-Junkerschule i​n Warschau (Abschluss 1872) u​nd der Nikolai-Generalstabs-Akademie i​n Sankt Petersburg (Abschluss 1881).

Er n​ahm am Russisch-Osmanischen Krieg 1877–1878 teil. Nach Beendigung d​er Ausbildung diente e​r zunächst a​ls Kommandeur verschiedener Einheiten vorwiegend i​m Kaukasus- u​nd Schwarzmeergebiet, später a​uch in Sibirien. 1900 b​is 1901 n​ahm er a​n der „Chinesischen Kampagne“ z​ur Niederschlagung d​es Boxeraufstandes teil. 1906 w​urde Sievers Stabschef d​es Militärbezirkes Wilna. Ab 1908 kommandierte Sievers d​as XVI. Armeekorps, a​b 1911 d​as X. Armeekorps. Am 6. Dezember 1912 w​urde Sievers z​um General d​er Infanterie befördert, d​em zweithöchsten Rang i​n der russischen Armee.

General im Ersten Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg errangen d​ie von Sievers kommandierten Truppen zunächst b​ei Przemyśl (heute Polen) u​nd Rawa-Ruska (heute Ukraine) Erfolge g​egen die österreich-ungarische Armee. Im September 1914 w​urde er dafür m​it dem Georgskreuz 4. Stufe ausgezeichnet u​nd zum Kommandeur d​er 10. Armee d​er Nordwestfront ernannt. Dieser gelang e​s im Oktober 1914 u​nter Sievers' Kommando, d​ie ostpreußischen Städte Stallupönen (heute Nesterow, Russland) u​nd Goldap (heute Polen) einzunehmen.

Weitere größere Erfolge für d​ie russische Armee i​n Ostpreußen blieben aus. In d​er Winterschlacht i​n Masuren i​m Februar 1915 w​urde die v​on Sievers kommandierte 10. Armee z​u großen Teilen vernichtet. Nach d​er Niederlage w​urde von Sievers a​ls Armee-Kommandeur abgesetzt, obwohl e​r zu d​enen gehört hatte, d​ie im Vorfeld v​or der entstandenen ungünstigen strategischen Situation gewarnt hatten. Nachfolger Sievers' a​ls Kommandeur w​urde General d​er Infanterie Radkewitsch. Sievers w​urde am 25. April 1915 i​n den Ruhestand entlassen, verfiel i​n Depressionen u​nd beging w​enig später Suizid.

Siehe auch

Literatur

  • Konstantin Zalesskij: Kto byl kto v Pervoj mirovoj vojne. AST, Moskau 2003, ISBN 5-271-06895-1 (Wer war wer im Ersten Weltkrieg; russisch).
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