Tășnad
Tășnad (veraltet Tășnadu oder Tășnad-Blaja; deutsch Trestenburg, ungarisch Tasnád) ist eine Kleinstadt im Kreis Satu Mare im Nordwesten Rumäniens.
Tășnad Trestenburg Tasnád | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Kreischgebiet | ||||
Kreis: | Satu Mare | ||||
Koordinaten: | 47° 29′ N, 22° 35′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Höhe: | 129 m | ||||
Fläche: | 96,60 km² | ||||
Einwohner: | 8.631 (20. Oktober 2011[1]) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 445300 | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 61 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | SM | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | |||||
Gemeindeart: | Stadt | ||||
Gliederung: | 5 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Blaja, Cig, Rațiu, Sărăuad, Valea Morii | ||||
Bürgermeister: | Adrian-Dănuț Farcău (PRO) | ||||
Postanschrift: | Str. Lăcrimioarelor, nr. 35 loc. Tășnad, jud. Satu Mare, RO–445300 | ||||
Website: |
Der Ort ist auch unter den deutschen Bezeichnungen Tressenberg, Tressenburg und Trestendorf bekannt.[3]
Geographische Lage
Tășnad liegt im historischen Kreischgebiet am östlichen Rand der Großen Ungarischen Tiefebene in den Ausläufern der Dealurile de Vest im Süden des Kreises Satu Mare. Am Drum național 1F und der Bahnstrecke Carei–Zalău befindet sich der Ort etwa 60 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Satu Mare (Sathmar) entfernt.
Geschichte
Der Ort Tășnad wurde 1246 erstmals urkundlich erwähnt.[4] Vom Fundplatz Tășnad-Sere in Tășnad-Băi sind Funde der neolithischen Körös-, Pișcolt- und Badener Kultur überliefert, ferner Funde der späten Eisenzeit und der Völkerwanderungszeit (Sântana de Mureș/Cherniachov).[5] Sie sind teilweise in dem kleinen ethnographischen Museum in Tășnad-Băi ausgestellt.[6]
Im Königreich Ungarn gehörte der Ort zu dem Stuhlbezirk Tasnád im historischen Komitat Szilágy. Er kam dann zu dem historischen Kreis Sălaj und ab 1950 zu dem heutigen Kreis Satu Mare.
Bevölkerung
2011 hatte die Stadt 8631 Einwohnern. 4269 davon waren Rumänen, 3003 Magyaren, 952 waren Roma, 66 Rumäniendeutsche und einige gehörten anderer Ethnien an. Die Roma leben vor allem am östlichen Ortsrand an der Straße nach Zalău in einem Slum ohne Sanitäranlagen.
Sehenswürdigkeiten
- Die Stadt besitzt je eine orthodoxe, katholische, griechisch-katholische und reformierte Kirche. Die reformierte Kirche, ein spätgotischer Bau, wurde im 16. Jahrhundert von Reformierten übernommen; 1660 von den Türken schwer beschädigt.[7]
- Stadtmuseum mit Ausstellungen zur Ethnographie und Stadtgeschichte
- Ethnographisches Museum in Tășnad-Strand in einem traditionellen Bauernhaus
- Seit den 1970er Jahren werden die heißen Quellen zu Kurzwecken genutzt (Tășnad-Strand). Das Thermalbad wird mit EU-Mitteln ausgebaut.[8] Bei Bauarbeiten wurden hier archäologische Funde aus dem Neolithikum und der Völkerwanderungszeit gemacht.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de.
- Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 30. März 2021 (rumänisch).
- Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen.
- Angaben auf der Website der Kleinstadt, abgerufen am 21. Mai 2019 (rumänisch).
- Ciprian Astaloș, Ulrike Sommer, Cristian Virag: Excavations of an Early Neolithic Site at Tășnad, Romania. Archaeology International 16, 2012–2013, 47–53. doi:10.5334/ai.1614.
- Angaben zu Tășnad-Băi Museum bei welcometoromania.ro, abgerufen am 21. Mai 2019 (rumänisch).
- Angaben zur reformierten Kirche in Tășnad bei temple-tour.eu.
- Szasz Lorand: Das Strandbad in Tășnad wird erweitert und modernisiert, am 29. Januar bei gazetanord-vest.ro abgerufen am 18. April 2014 (rumänisch).
- Angaben des Rumänischen Ministeriums für Kultur und Denkmalschutz bei cimec.ro.