Strizh
Der Strizh (englische Transkription, transliteriert Striž) beziehungsweise russisch Стриж Strisch, deutsch ‚Mauersegler‘, ist eine Schnellzugverbindung der Rossijskije schelesnyje dorogi (Russischen Eisenbahnen). Die Züge verkehren als Euronight international zwischen Russland, Belarus, Polen und Deutschland auf der Strecke Moskau–Minsk–Warschau–Berlin und innerrussisch auf der Strecke Moskau–Wladimir–Nischni Nowgorod.
Geschichte
Die Hochgeschwindigkeitszüge Strizh verkehren seit dem 1. Juni 2015 auf der Linie Moskau–Nischni Nowgorod.[1] Darüber hinaus verkehren Züge unter diesem Namen zweimal wöchentlich von Berlin Ostbahnhof nach Moskau zum Weißrussischen Bahnhof beziehungsweise in umgekehrter Richtung über eine Distanz von 1886 Kilometern (1919 Kilometer laut Zugaushang). Unterwegshalte sind Frankfurt (Oder), Rzepin, Poznań, Warschau, Terespol, Brest, Minsk, Orscha und Smolensk. 2018 dauerte die Fahrt 22 Stunden und 36 Minuten,[2] im Sommerfahrplan 2019 von Moskau nach Berlin 22 Stunden, von Berlin nach Moskau 23 Stunden und 19 Minuten.
Zuggarnitur
Die Züge sind Talgo-VI-Gliederzugeinheiten des spanischen Herstellers Patentes Talgo. Der Anschaffungspreis für sieben Zuggarnituren betrug 135 Millionen Euro. Ein Zug zwischen Berlin und Moskau besteht aus zwanzig Wagen. Von diesen sind vierzehn Schlafwagen, zwei Sitzwagen der ersten Wagenklasse, ein Buffet- und ein Speisewagen. Die beiden Endwagen sind Generatorwagen, einer davon läuft auf zwei Laufwerken. Insgesamt haben mehr als 400 Reisende im Zug Platz. Die Wagen sind klimatisiert und mit WLAN ausgerüstet. Im Bahnhof Brest wechselt die Spurweite zwischen Regel- (1435 mm) und russischer Breitspur (1520 mm), weswegen die Laufwerke umgestellt werden müssen. Mit der seit 1969 im Verkehr zwischen Spanien und Frankreich sowie seit 1992 im spanischen Binnenverkehr genutzten Spurwechseleinrichtung der Bauart Talgo erfolgt diese Umspurung beim Überfahren mit etwa 15 km/h selbsttätig, sodass sich die Zeit für diesen Vorgang einschließlich des Lokwechsels von rund zwei Stunden auf etwa zwanzig Minuten verkürzt. Die Betriebskuppelenden der Endwagen sind mit Seitenpuffern und Mittelpufferkupplungen der Bauart Unilink ausgerüstet. Diese sind durch eine integrierte Kuppelkette ohne Änderungen mit Schrauben- und Mittelpufferkupplungen der Bauart SA-3 kuppelbar.[3] Die Wagen sind für Geschwindigkeiten bis 200 km/h zugelassen.
Weblinks
Einzelnachweise
- STRIZH. In: pass.rzd.ru. Abgerufen am 7. Mai 2019.
- Alexander Haneke: Was erlebt man im Zug von Berlin nach Moskau? In: FAZ.net. 13. Juni 2018, abgerufen am 7. Mai 2019.
- Peter Neumann: Hotelzug ab Berlin – Mit dem „Mauersegler“ in 20 Stunden nach Moskau. In: berliner-zeitung.de. 31. Oktober 2016, abgerufen am 7. Mai 2019.