Steinbrücken (Dietzhölztal)
Steinbrücken ist ein Ortsteil der Gemeinde Dietzhölztal im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis und trägt seinen Namen nach zwei heute nicht mehr vorhandenen steinernen Brücken, auf denen die Straße Köln-Leipzig in zwei Zügen oberhalb und unterhalb der heutigen Ortschaft die Dietzhölze überquerte. Möglicherweise kann auch Friedrich Steinbrücker (Stenenbruckere), der 1283 als Zeuge für Graf Siegfried von Wittgenstein in einer Urkunde für Kloster Caldern bei Marburg erwähnt wird, mit dem Ort in Verbindung gebracht werden.
Steinbrücken Gemeinde Dietzhölztal | |
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Höhe: | 331 (325–446,4) m |
Fläche: | 2,4 km²[1] |
Einwohner: | 810 (1. Mai 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 338 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 35716 |
Vorwahl: | 02774 |
Geographische Lage
Der Ortskern liegt am Osthang der Berge Sasenberg (442,7 m.ü.NN) und Stein (377,2 m.ü.NN) über der Dietzhölze (etwa 330 m.ü.NN). Der höchste Berg in der Gemarkung ist der Homberg (446,4 m.ü.NN)
Geschichte
Steinbrücken war ursprünglich Teil der Gemarkung Ewersbach. 1823 erhielt es seine eigene Gemarkung, die aus Flurstücken der umliegenden Dörfer gebildet wurde.
Zum 1. Februar 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Steinbrücken und Ewersbach auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Dietzhölztal.[3] Am 1. April 1972 erfolgte die Eingemeindung von Mandeln und am 1. Januar 1977 kraft Landesgesetz die von Rittershausen.[4][5] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Ewersbach. Ortsbezirke wurden in der Gemeinde Dietzhölztal nicht gebildet.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Mandeln lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- ab 1823: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Dillenburg
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Dillenburg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- am 1. Februar 1971 entstand die neu gebildete Gemeinde Dietzhölztal durch Zusammenschluss von Ewersbach und Steinbrücken.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Steinbrücken 903 Einwohner. Darunter waren 105 (11,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 156 Einwohner unter 18 Jahren, 445 zwischen 18 und 49, 177 zwischen 50 und 64 und 165 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 390 Haushalten. Davon waren 126 Singlehaushalte, 105 Paare ohne Kinder und 120 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 264 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[7]
Einwohnerzahlen
Steinbrücken: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 239 | |||
1840 | 244 | |||
1846 | 246 | |||
1852 | 245 | |||
1858 | 250 | |||
1864 | 254 | |||
1871 | 255 | |||
1875 | 253 | |||
1885 | 327 | |||
1895 | 368 | |||
1905 | 383 | |||
1910 | 420 | |||
1925 | 501 | |||
1939 | 478 | |||
1946 | 723 | |||
1950 | 756 | |||
1956 | 751 | |||
1961 | 809 | |||
1967 | 931 | |||
1970 | 900 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1999 | 1.066 | |||
2011 | 903 | |||
2013 | 882 | |||
2016 | 863 | |||
2020 | 802 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; nach 1970: Gemeinde Dietzhölztal[8][9][2]; Zensus 2011[7] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1885: | 327 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 715 evangelische (= 88,38 %), 85 katholische (= 10,51 %) Einwohner |
• 1999: | 719 evangelische (= 67,45 %), 134 katholische (= 12,57 %) und 261 (= 19,98 %) sonstige Einwohner[8] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kapelle des Ortes wurde 1709 als Fachwerksbau errichtet.
Verkehr
Steinbrücken hatte einen Haltepunkt an der Dietzhölztalbahn.
Weblinks
- Ortsteil Steinbrücken In: Webauftritt der Gemeinde Dietzhölztal.
- Steinbrücken, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Steinbrücken In: Hessische Bibliographie[10]
Einzelnachweise
- Steinbrücken, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Dietzhölztal, abgerufen im Januar 2021.
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 26 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 287.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 50 .
- Bevölkerung nach Wohnsitz. In: Webauftritt. Gemeinde Dietzhölztal, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
- Einwohnerzahlen. (alle Versionen). In: Webauftritt. Gemeinde Dietzhölztal, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!