Stefan Kaminsky (Schauspieler)
Leben
Ausbildung und Theater
Stefan Kaminsky absolvierte von 1997 bis 2001 sein Schauspielstudium an der an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.[1][2] Während des Studiums gastierte er bereits am Maxim-Gorki-Theater in Berlin[3]; er spielte dort 2000 den Karl, den Bruder der Titelfigur, in Maria Magdalena.
Sein erstes Festengagement hatte er ab 2001 am Schauspiel Leipzig, wo er zahlreiche Rollen des klassischen und modernen Theaterrepertoires interpretierte. Er trat dort u. a. in Stücken von William Shakespeare, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Arthur Miller, Samuel Beckett und Heiner Müller auf. Zu seinen Leipziger Bühnenrollen gehörten Berghetto in Schade, dass sie eine Hure war von John Ford (2002), Mortimer in Maria Stuart (2002, Regie: Karin Henkel), der Sohn Biff in Tod eines Handlungsreisenden (2002), Achilles in Troilus und Cressida (2003, Regie: Wolfgang Engel), Artur in Tango von Sławomir Mrożek (2004, Regie: Philip Tiedemann), Billing in Ein Volksfeind (2004, Regie: Antoine Uitdehaag), Malvolio in Was ihr wollt (2005, Regie: Antoine Uitdehaag), Clov in Endspiel (2005), Sergej Iwagin in Zement (2006, Regie: Konstanze Lauterbach) und der Gerichtsrat Walter in Der zerbrochne Krug (2006).
2005 und 2006 wurde Kaminsky für seine Rollen in Zement und Endspiel von der Zeitschrift Theater heute als „Bester Nachwuchsschauspieler Deutschlands“ nominiert.[2]
Mit Beginn der Spielzeit 2008/09 wechselte Kaminsky fest ans Staatsschauspiel Dresden. Hier gehörten Leicester in Maria Stuart (2008, Regie: Hermann Schein), der Herzog von Cornwall in König Lear (2008, Regie: Holk Freytag) und Rudenz in Wilhelm Tell (2009, Regie: Wolfgang Engel) zu seinen Bühnenrollen.
Von 2009 bis 2011 gehörte er zum Ensemble am Düsseldorfer Schauspielhaus. Dort übernahm er Rollen wie den Major von Tellheim in Minna von Barnhelm (2009, Regie: Amélie Niermeyer) und Mitch in Endstation Sehnsucht (2010, Regie: Stephan Rottkamp). In Düsseldorf arbeitete er außerdem mit Tina Lanik zusammen.
Außerdem hatte Kaminsky verschiedene Gastengagements. Er trat u. a. am Staatsschauspiel Stuttgart (2012–2013, als Cléante in Tartuffe, Regie: Claudia Bauer), am Theater Gera/Altenburg (Spielzeit 2011/12, als Geist/Totengräber/Fortinbras in Hamlet, Regie: Tilman Gersch), am Deutschen Nationaltheater Weimar (Spielzeit 2012/13, als Strelnikow, in Schiwagos Odyssee, nach Motiven des Romans Doktor Schiwago von Boris Pasternak, Regie: Konstanze Lauterbach) und am Staatstheater Wiesbaden (Spielzeit 2013/14, als Herzog Burgund/La Hire/Claude Marie in Die Jungfrau von Orleans, Regie: Tilman Gersch) auf.[4][5][6][7]
2017 spielte er bei den Bad Hersfelder Festspielen die Hauptrolle des „smarten“ Richard Hannay in einer Bühnenfassung des Hitchcock-Klassikers Die 39 Stufen.[8]
Film und Fernsehen
Neben seiner Arbeit am Theater ist Kaminsky regelmäßig auch für Film und Fernsehen tätig. Er wirkte in Kinofilmen und diversen TV-Produktionen mit.
Episodenrollen hatte er u. a. in den Fernsehserien und Fernsehreihen Tatort (2002 als Zeuge, der ein Alibi benötigt), Ein Fall für Nadja (2007), Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (2010, als Bösewicht und Kidnapper, an der Seite von Wolke Hegenbarth und Aleksandar Jovanovic), Heiter bis tödlich: Henker & Richter[9] (2012, als tatverdächtiger Laborant Rüdiger Nagel, mit Nele Kiper, Golo Euler und Rike Schmid als Partnern) und In aller Freundschaft (2012, als Jugendamtsmitarbeiter Sebastian Sassner, an der Seite von Roy Peter Link und Cheryl Shepard). Mehrfach war er in der ZDF-Krimiserie SOKO Leipzig zu sehen. In der 2. Staffel der TV-Serie Charité (2019) übernahm Kaminsky die Episodenrolle des Oberkriegsgerichtsrats Kutzner.[10] In der 22. Staffel der Fernsehserie In aller Freundschaft (2019) übernahm er eine Episodennebenrolle als Sensationsreporter Julius Heldt.[11]
Sprecher und Dozent
Kaminsky ist seit 2004 regelmäßig als Sprecher für Hörfunk, Synchron und Voice-Over tätig.[12][13] Er nahm Hörspiele und Hörbücher mit Werken u. a. von Edgar Allan Poe, Charles Sealsfield und Stefan Zweig auf.[14] Er wirkte bei Produktionen von ARD, ZDF, arte, 3sat, History Channel und National Geographic mit. Als Werbesprecher war er für Mercedes-Benz, Garmin, Nescafé und C&A tätig.
Er ist regelmäßiger Gastdozent für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ (Schauspielinstitut „Hans Otto“) in Leipzig.[3] Außerdem unterrichtete er im Masterstudium (mit Schwerpunkt Szenenstudium und Monologe) an der Universität Mozarteum.[3]
Filmografie (Auswahl)
- 1993: Inge, April und Mai (Spielfilm)
- 1995: Nikolaikirche (Fernsehfilm)
- 2003, 2009, 2012, 2015, 2017: SOKO Leipzig (Fernsehserie, acht Folgen, verschiedene Rollen)
- 2006: Dresden (Fernsehfilm)
- 2007: Tatort: Die Anwältin (Fernsehreihe)
- 2007: Ein Fall für Nadja: Zurück im Leben (Fernsehserie, eine Folge)
- 2010: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei: Der Anschlag (Fernsehserie, eine Folge)
- 2011: Der letzte schöne Tag (Fernsehfilm)
- 2012: Heiter bis tödlich: Henker & Richter – Abführmittel (Fernsehserie, eine Folge)
- 2012, 2019: In aller Freundschaft (Fernsehserie, zwei Folgen, verschiedene Rollen)
- 2019: Charité: Verschüttet (Fernsehserie, eine Folge)
- 2022: Der Ranger – Paradies Heimat: Himmelhoch (Fernsehreihe)
Weblinks
- Stefan Kaminsky in der Internet Movie Database (englisch)
- Stefan Kaminsky bei crew united
- Stefan Kaminsky bei filmmakers.de
- Stefan Kaminsky in der Deutschen Synchronkartei
- Stefan Kaminsky – Internetpräsenz
Einzelnachweise
- Stefan Kaminsky bei schauspielervideos.de. Abgerufen am 17. April 2018.
- Stefan Kaminsky. Profil und Vita bei CASTFORWARD. Abgerufen am 17. April 2018.
- Stefan Kaminsky. Vita. Offizielle Internetpräsenz Universität Mozarteum. Abgerufen am 17. April 2018.
- Tartuffe. Produktionsdetails und Besetzung. Schauspiel Stuttgart. Abgerufen am 17. April 2018.
- Hamlet – Tilman Gersch überzeugt in Altenburg mit seiner behutsamen Shakespeare-Modernisierung. Aufführungskritik. Nachtkritik.de vom 4. März 2012. Abgerufen am 17. April 2018.
- "Schiwago" in Weimar: Bildgewaltige Odyssee des 20. Jahrhunderts. Aufführungskritik. In: Thüringische Landeszeitung vom 4. März 2012. Abgerufen am 17. April 2018.
- "Die Jungfrau von Orleans" von Friedrich Schiller im Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Produktionsdetails. Abgerufen am 17. April 2018.
- "Die 39 Stufen": Ein rasantes Vergnügen am Eichhof. Aufführungskritik. In: Hersfelder Zeitung vom 16. Juli 2017. Abgerufen am 17. April 2018.
- Henker & Richter - 11. Abführmittel. Handlung, Besetzung und Szenenfoto. Abgerufen am 17. April 2018.
- Charité bei crew united, abgerufen am 7. März 2021.
- Seifenblasen. Folge 854. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 26. Mai 2019.
- Stefan Kaminsky. Profil bei der Agentur Stimmgerecht. Abgerufen am 17. April 2018.
- Stefan Kaminsky. Profil bei der Sprecherdatei. Abgerufen am 17. April 2018.
- Stefan Kaminsky. Kurzvita bei Vorleser.net. Abgerufen am 17. April 2018.