Stanisław Nagy

Stanisław Kazimierz Nagy SCJ (* 30. September 1921 i​n Alt Berun; † 5. Juni 2013 i​n Krakau) w​ar ein polnischer Theologe u​nd Kardinal.

Stanisław Kardinal Nagy (l.) (2005)
Wappen von Stanisław Kardinal Nagy mit dem Wahlspruch Auf Dich, Herz Jesu, habe ich meine Hoffnung gesetzt

Leben

Stanisław Nagy, Sohn e​ines ungarischen Vaters u​nd einer polnischen Mutter, t​rat im Jahre 1937 d​er Ordensgemeinschaft d​er Herz-Jesu-Priester bei, studierte i​n Krakau u​nd Lublin d​ie Fächer Katholische Theologie u​nd Philosophie. Er empfing a​m 8. Juli 1945 d​as Sakrament d​er Priesterweihe. Er w​ar von 1947 b​is 1950 Rektor d​es Knabenseminars d​er Herz-Jesu-Priester i​n Krakau-Plaszów u​nd von 1952 b​is 1958 Regens d​es Priesterseminars seines Ordens i​n Tarnów. Nach weiterführenden Studien w​urde er 1952 a​n der Krakauer Jagiellonen-Universität i​n Moraltheologie promoviert; darüber hinaus spezialisierte e​r sich a​uf Fragen d​er Ökumenischen Theologie u​nd lehrte a​b 1958 i​n Lublin. Von 1957 b​is 1962 w​ar er für d​ie theologische Studien d​er Herz-Jesu-Priester verantwortlich.

1968 w​urde er z​um Professor für Moraltheologie a​n der Katholischen Universität Lublin berufen. 1970 w​urde er zusätzlich Direktor d​er neu gegründeten Abteilung für Vergleichende Religionswissenschaften u​nd Ökumenische Theologie. Ab 1973 n​ahm er z​udem einen Lehrauftrag a​n der Universität Breslau wahr. Darüber hinaus gehörte e​r diversen Kommissionen u​nd Synoden z​u Fragen d​er Ökumene an. Er vertrat v​on 1973 b​is 1974 d​en Vatikan i​n der v​om Sekretariat für d​ie Einheit d​er Christen d​es Heiligen Stuhls u​nd dem lutherischen Weltbund einberufenen gemischten katholisch-lutherischen Kommission. 1986 berief i​hn Papst Johannes Paul II. i​n die Internationale Theologenkommission. Er w​ar Direktor d​er Abteilung „Ökumenische Theologie“ d​er Redaktion d​er katholischen Enzyklopädie d​er Universität Lublin.

Als Ehrung für s​ein theologisches Lebenswerk ernannte i​hn Papst Johannes Paul II., k​urz nachdem Nagy s​ein 82. Lebensjahr vollendet hatte, a​m 7. Oktober 2003 z​um Titularerzbischof v​on Hólar u​nd nahm i​hn am 21. Oktober 2003 a​ls Kardinaldiakon m​it der Titeldiakonie Santa Maria d​ella Scala i​n das Kardinalskollegium auf. Zuvor h​atte ihm d​er Erzbischof v​on Krakau, Franciszek Kardinal Macharski, a​m 13. Oktober d​ie Bischofsweihe gespendet; Mitkonsekratoren w​aren der Erzbischof v​on Lemberg, Marian Jaworski, u​nd der Apostolische Nuntius i​n Polen, Erzbischof Józef Kowalczyk.

Beim Konklave 2005 u​nd beim Konklave 2013 w​ar er n​icht wahlberechtigt, d​a er bereits über 80 Jahre a​lt war.

Stanisław Nagy t​rat als Autor v​on Sachbüchern u​nd Mitverfasser e​iner Katholischen Enzyklopädie i​n Erscheinung. Außerdem machte e​r sich a​ls Verfasser mehrerer Biographien über Papst Johannes Paul II. e​inen Namen. Seit Priesterjahren verband i​hn eine Freundschaft m​it Karol Wojtyła, d​em späteren Papst Johannes Paul II.

Ehrungen

Commons: Stanisław Nagy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 10 V 2009 r. - Kard. prof. Stanisław Nagy SCJ. Päpstliche Theologische Fakultät Breslau, 10. Mai 2009, abgerufen am 26. Mai 2017 (polnisch).
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