Stallikon
Stallikon (auf Schweizerdeutsch «Schtalike») ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz.
Stallikon | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Affoltern |
BFS-Nr.: | 0013 |
Postleitzahl: | 8143 |
Koordinaten: | 679557 / 242381 |
Höhe: | 534 m ü. M. |
Höhenbereich: | 501–887 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,02 km²[2] |
Einwohner: | 3783 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 234 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 21,8 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Werner Michel (parteilos) |
Website: | www.stallikon.ch |
Stallikon und Aegerten vom Uetliberg aus gesehen. | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Zur politischen Gemeinde Stallikon gehören ein grosser Abschnitt des Albisgrates mit dem Üetliberg, dem Berggut Mädikon, der Baldern und Buechenegg sowie der mittlere Teil des Reppischtals mit den Weilern Tägerst, Gamlikon, Aumüli, die Dörfer Stallikon und Sellenbüren sowie Einzelhöfe. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf dem Üetliberg, dem Hausberg der Stadt Zürich. Der Ortsteil Sellenbüren ist wesentlich grösser als das Dorf Stallikon.
Geschichte
Die älteste Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde befand sich auf dem Gipfel des Uetlibergs, dem Uto Kulm. Seit der Jungsteinzeit befand sich dort ein Dorf mit dazugehöriger Befestigungsanlage (Oppidum Uetliberg). Später bauten die Römer dort einen Wachturm. Zuletzt stand dort die Uetliburg, welche von den Alamannen errichtet wurde. Ein ebenfalls schon früh besiedelter Punkt war der Ofengüpf oberhalb von Sellenbüren.
Der Uetliberg war Sitz der Freiherren von Sellenbüren, die das Kloster St. Blasien im 10. Jahrhundert mit Gütern und Höfen in Stallikon reich dotiert haben sollen. Heinrich von Sellenbüren beschenkte Ende des 11. Jahrhunderts das Kloster Muri mit Ländereien, und Konrad liess im 12. Jahrhundert auf seinem eigenen Grund das Kloster Engelberg erbauen und vergabte ihm Güter. So verfügten die drei genannten Klöster über wesentliche Besitzungen im Stallikertal.
Die Vogtei Wettswil-Sellenbüren-Stallikon ging 1466 vom Kloster Engelberg an die Familie Effinger über, und später an die Stadt Zürich. 1538 vereinigte Zürich die Vogtei mit der Obervogtei Bonnstetten. Die Reformation trug dazu bei, dass die Bindung an Zürich immer enger wurde.[5]
Wappen
Blasonierung: In Blau ein geschweifter silberner Sparren.
Den Entscheid für das heutige offizielle Gemeindewappen traf der Stalliker Gemeinderat 1931, um es vom Familienwappen der Effinger zu unterscheiden, welches einen Sparren im roten Feld zeigt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1643 | 624 |
1772 | 983 |
1860 | 906 |
1910 | 570 |
1960 | 748 |
1990 | 2020 |
2014 | 3209 |
Politik
Neuer Gemeindepräsident ist seit dem 22. April 2014 der parteilose Werner Michel, 1. Vizepräsident Robert Sidler und 2. Vizepräsidentin Iris Geissbühler. Michel ist der Nachfolger des langjährigen Gemeindepräsidenten Walter Ess.[6] Stallikon gehört seit 2010 zu den fast vierzig Zürcher Gemeinden, die mit dem Zertifikat «QualiStar» qualifiziert sind, das vorbildliche Lehrbetriebe im Bereich der Berufsbildung erhalten.[7] Stallikon ist die erste Gemeinde im Kanton Zürich, die ein neues elektronisches Verfahren zur Neuausstellung einer Identitätskarte anbietet.[8]
Sehenswürdigkeiten
Offizielles Publikationsorgan
Das Publikationsorgan Blickpunkt Stallikon, herausgegeben von der Gemeinde Stallikon, erscheint fünf bis sechsmal pro Jahr. Das Magazin hat eine Auflage von 1600 Exemplaren im Format A4 und wird von einer ortsansässigen Druckerei hergestellt.
Persönlichkeiten
- Karl Henckell (1864–1929), Bürger von Stallikon seit 1890, Schriftsteller aus Hannover (Deutschland); jüngerer Bruder des Hero-Mitbegründers Gustav Henckell.
- Ernst Studer (1931–2001), in Stallikon geboren, wuchs in Zürich auf und wirkte dort später als Architekt, ab 1962 zusammen mit seinem Bruder Gottlieb. Von 1981 bis 1996 war er ordentlicher Professor für Architektur an der ETH Zürich.
- Annette Hug, Schweizer Schriftstellerin, wuchs in Stallikon auf.
Literatur
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1938. Digitalisat
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Stallikon
- Statistische Daten Gemeinde Stallikon
- Reinhard Möhrle: Stallikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Linkkatalog zum Thema Stallikon bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Güst Huber: Auf Wanderwegen im Sihltal und Knonaueramt. Hrsg.: Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege (zaw). 5. überarb. Aufl. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1992, S. 29.
- Blickpunkt Stallikon. Magazin für die Stalliker Bevölkerung, Mai 2014, S. 3.
- Blickpunkt Stallikon. Magazin für die Stalliker Bevölkerung, Mai 2014, S. 5.
- Blickpunkt Stallikon. Magazin für die Stalliker Bevölkerung, Mai 2014, S. 4.