Sellenbüren (Adelsgeschlecht)

Die Freiherren v​on Sellenbüren (auch Seldenbüren) w​aren ein n​ach dem Dorf Sellenbüren benanntes Adelsgeschlecht i​m Kanton Zürich. Vermutlich hatten s​ie ihre Stammburg jedoch n​icht auf d​er Burg Sellenbüren, d​ie in mittelalterlichen Quellen n​icht vorkommt,[1] sondern a​uf der Uetliburg.[2]

Wappen des Konrad von Seldenbüren (gewendet)

Die Familie t​ritt in d​en Quellen n​ur selten i​n Erscheinung, obwohl s​ie ein bedeutendes Geschlecht gewesen s​ein muss. Alle d​rei bekannten Freiherren v​on Sellenbüren verschenkten grosszügig Güter u​nd Rechte i​m Reppischtal u​nd der weiteren Umgebung a​n Klöster. Deshalb lässt e​s sich vermuten, d​ass sie v​on einer Adelsfamilie abstammten, welche über grossen Besitz v​om Limmattal b​is in d​ie Innerschweiz verfügt hatte. Denkbar i​st etwa e​ine Verwandtschaft d​er Herren v​on Sellenbüren m​it jenen v​on Regensberg.[3]

Wappen

Blasonierung

In Gold rot bezungter schwarzer Bärenkopf

Die Karte v​on Jos Murer v​on 1566 z​eigt Sellenbüren m​it dem Familienwappen d​er Freiherren v​on Sellenbüren.[4]

Freiherren von Sellenbüren

  • Reginbert von Sellenbüren diente im Heer des Kaisers Otto I. Im Krieg gegen Bayern verlor er 936 eine Hand[5] und zog sich darauf gemäss eher unsicheren Quellen[6] nach St. Blasien im Schwarzwald zurück, wo er das Kloster St. Blasien gegründet haben soll. Diesem vermachte er Güter in Sellenbüren, Stallikon, Urdorf, Birmensdorf und Bonstetten. Reginbert verstarb am 29. Dezember 962 oder 964 in St. Blasien, wo er begraben liegt.[7] Der katholische Gedenktag Reginberts ist der 29. Dezember (sein Todestag).[8]
  • Heinrich von Sellenbüren war vermutlich der Bruder Reginberts. Er beschenkte 1092 das Kloster Muri mit Gütern in Rohrdorf[9] und das Kloster St. Blasien (Schwarzwald) mit Gütern. Eventuell war er Mitstifter des letztgenannten.[10]
  • Konrad von Sellenbüren war vermutlich der Sohn Heinrichs[11] und liess auf seinem Gut in Engelberg 1122 das Kloster Engelberg erbauen,[12] dem er seinen Besitz im Engelbergertal, im Zugerland und zwischen Reuss und Albis vermachte. Später trat er nach der Überlieferung selbst ins Kloster ein. Am 2. Mai 1126 wurde er ermordet. Damit erlosch das Geschlecht der Freiherren von Sellenbüren vermutlich.[13]

Siehe auch

Literatur

  • Reginbert von Seldenbüren. In: Lexikon der christlichen Ikonographie, Band 8, Rom, Freiburg, Basel, Wien, 1994, ISBN 3-451-22568-9, Sp. 257.
  • Jakob Torsy: Der grosse Namenstagskalender: 3720 Namen und 1560 Lebensbeschreibungen unserer Heiligen. 10., überarbeitete und ergänzte Auflage, Freiburg im Breisgau 1985, ISBN 3-451-20333-2.
  • Ekkart Sauser: Sellenbüren (Adelsgeschlecht). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 1164–1165.
  • Hugo Schneider: Die Burgen und ihre Bewohner. In: Walter Drack et al.: Der Üetliberg. Zürich 1984, S. 53–80.
  • Hugo Schneider: Sellenbüren: Ein Beitrag zur Burgenkunde des Hochmittelalters in der Schweiz. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 14/Heft 1, Basel 1953, S. 68–82.
  • Paul Kläui: Die Freiherren von Sellenbüren. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 14/Heft 1, Basel 1953, S. 83–85.
  • Heidi Bono-Haller: 850 Jahre Stallikon: 1124–1974. Stallikon 1974, S. 8–12.
  • Emil Stauber: Die Burgen und adeligen Geschlechter der Bezirke Zürich, Affoltern und Horgen. Basel 1955, S. 110–112.
  • H. Zeller-Werdmüller: Zürcherische Burgen. In: Mitteilungen der Antquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg., 1894/1895, S. 369.

Einzelnachweise

  1. http://www.dickemauern.de/sellenbueren/ge.htm@1@2Vorlage:Toter+Link/www.dickemauern.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ (11. November 2009).
  2. http://www.zuercherland.ch/uetliberg_burgen.cfm?token=2 (11. November 2009).
  3. http://www.dickemauern.de/sellenbueren/ge.htm@1@2Vorlage:Toter+Link/www.dickemauern.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ (11. November 2009).
  4. Artikel Sellenbüren (11. November 2009).
  5. http://www.zuercherland.ch/uetliberg_burgen.cfm?token=2 (11. November 2009).
  6. http://www.dickemauern.de/sellenbueren/ge.htm@1@2Vorlage:Toter+Link/www.dickemauern.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ (11. November 2009).
  7. http://www.zuercherland.ch/bibliothek.cfm?bibliothek_id=75 (11. November 2009).
  8. Jakob Torsy: Der grosse Namenstagskalender: 3720 Namen und 1560 Lebensbeschreibungen unserer Heiligen, 10., überarbeitete und ergänzte Auflage Freiburg im Breisgau 1985 ISBN 3-451-20333-2
  9. http://www.dickemauern.de/sellenbueren/ge.htm@1@2Vorlage:Toter+Link/www.dickemauern.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ (11. November 2009).
  10. http://www.zuercherland.ch/bibliothek.cfm?bibliothek_id=75
  11. http://www.dickemauern.de/sellenbueren/ge.htm@1@2Vorlage:Toter+Link/www.dickemauern.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ (11. November 2009).
  12. Diese bedeutende Stiftung wurde bereits 1124 durch Papst und Kaiser bestätigt.
  13. http://www.zuercherland.ch/bibliothek.cfm?bibliothek_id=75
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