Sonnenfinsternis vom 20. April 2023
Die hybride Sonnenfinsternis vom 20. April 2023 ist nahezu während des gesamten Verlaufs total. Sie beginnt im Indischen Ozean und schon nach einigen Sekunden ringförmiger Phase reicht die Größe des Mondes aus, die Sonne vollständig zu bedeckten. Der Kernschattenpfad verläuft nördlich von Australien. Wenige Minuten vor dem Ende der Finsternis im Pazifik wird sie wieder ringförmig. Die Totalitätsdauer von 1 Minute und 16 Sekunden ist für eine hybride Finsternis recht lang, sie ist die längste hybride Finsternis des Saros-Zyklus 129. Allerdings war die vorausgegangene hybride Finsternis vom 3. November 2013 mit einer Totalitätsdauer von 1 Minute und 40 Sekunden noch deutlich länger.
Sonnenfinsternis vom 20. April 2023 | |
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Klassifikation | |
Typ | Hybrid |
Gebiet | Südostasien, Australien, Philippinen, Neuseeland Hybrid: Indonesien, Australien, Papua-Neuguinea |
Saroszyklus | 129 (52 von 80) |
Gamma-Wert | −0,3951 |
Größte Verfinsterung | |
Dauer | 1 Minute 16,1 Sekunden |
Ort | Timorsee südlich von Osttimor |
Lage | 9° 35′ S, 125° 28′ O |
Zeitpunkt | 20. April 2023 04:16:38 UT |
Größe | 1,0132 |
Die partielle Phase der Finsternis kann in einem Großteil Südostasiens, in ganz Australien, der Nordinsel Neuseelands sowie Mikronesien gesehen werden.
Verlauf
Die Finsternis beginnt um 2:37 UT im südlichen Indischen Ozean etwa 300 Kilometer nordwestlich von Île Kerguelen, der Hauptinsel der Kerguelen. In einem ausgesprochen schmalen Korridor gibt es zu Beginn der Finsternis für wenige Sekunden eine ringförmige Phase zu beobachten. Nachdem der Schatten etwa 500 Kilometer in nordöstlicher Richtung zurückgelegt hat, sind die scheinbaren Größen von Sonne und Mond exakt gleich, ab diesem Punkt ist die Finsternis total, da die scheinbare Größe des Mondes im weiteren Verlauf der Finsternis bis zu deren Maximum weiter zunimmt.
Das erste Mal auf Land trifft der Kernschatten ganz im Nordwesten Australiens auf der Halbinsel North West Cape, wo der Schattenpfad gerade so eben den australischen Kontinent berührt. In der Schattenzone liegt der Cape-Range-Nationalpark und die Stadt Exmouth, in der der Mond für etwa 54 Sekunden die Sonne total bedeckt. Anschließend verläuft die Zentrallinie genau über Barrow Island, bevor der Kernschatten nordöstlich weiter über den Indischen Ozean zieht. Kurz bevor der Kernschatten in Osttimor wieder Land erreicht, ereignet sich um 4:16 UT in der Timorsee das Maximum der Finsternis mit einer Totalität von 1 Minute und 16 Sekunden. In Osttimor liegen die Städte Viqueque und Lospalos in der Totalitätszone. Bei seinem weiteren Weg nordöstlich über die Bandasee trifft der Kernschatten die indonesischen Inseln Kisar und Damar sowie später das zu den Watubela-Inseln zählende Kasiui. In der Sebakorbucht vor der Bomberai-Halbinsel erreicht der Kernschatten die Provinz Papua Barat im indonesischen Teil von Neuguinea. Über die Landenge, die die Halbinsel Vogelkopf mit der Neuguinea verbindet, erreicht der Kernschatten in der Cenderawasih-Bucht wieder das Meer. Die Inseln Yapen und Biak liegen in der Kernschattenzone, wobei der Hauptort letzterer Insel fast genau auf der Zentrallinie liegt und eine Totalität von 1 Minute und 4 Sekunden aufweist.
Kosrae im Zentralpazifik verfehlt der Kernschatten knapp südlich, mittlerweile hat sich die Richtung der Ausbreitung des Schattenkorridors von Nordost nach Ost geändert. Auch das Ebon-Atoll trifft der Kernschatten nur beinahe, in diesem Fall streicht er nördlich vorbei. Etwa 250 Kilometer östlich ist die scheinbare Größe der Mondes wieder exakt so groß wie die der Sonne, so dass die Finsternis für die restlichen etwa 1000 Kilometer, bis sich die Schattenachse von der Erdoberfläche löst, wieder ringförmig ist.