Sitzvolleyball
Sitzvolleyball ist eine Variante des Volleyballs und wird in Deutschland überwiegend im Behindertensport angeboten. Das Spiel wurde in den Niederlanden erfunden und orientiert sich am Volleyball. Es ist jedoch so modifiziert worden, dass es von Menschen mit Behinderung gespielt werden kann.
Es ist eine Sportart, bei der Menschen mit und ohne Behinderung zusammen spielen können. Menschen ohne Behinderung sind durch ihre Bewegungseinschränkungen am Boden eher im Nachteil. Sitzvolleyball wird auf dem Hallenboden sitzend gespielt, ansonsten gelten bis auf wenige Ausnahmen die normalen Volleyballregeln.
Hauptunterschiede der Regeln im Vergleich zum herkömmlichen Volleyballsport
- Die Angabe darf geblockt werden.
- Das Feld ist kleiner (5 m × 6 m bis 9 m × 9 m statt 18 m × 9 m).[1]
- Die Netzhöhe ist geringer (1,15 Meter Männer / 1,05 Meter Frauen).
- Der Rumpf muss zum Zeitpunkt der Ballberührung Bodenkontakt haben.
Mannschaftskonstellation bei Ligaspielen
Dies ist unterschiedlich geregelt. Bei Einladungsturnieren mit internationaler Beteiligung findet keine Beschränkung bezüglich einer Behinderung statt. Bei den deutschen Meisterschaften müssen alle Spieler eine Behinderung von mindestens 20 % nachweisen. Mixedteams (Frauen und Männer) sind zugelassen.
Bewegung
Die Spieler können sich mit Hilfe von Armen und Beinen am Boden fortbewegen. Oberste Grundregel ist jedoch, dass der Rumpf zum Zeitpunkt einer Aktion Bodenkontakt hat. Ist dies nicht der Fall, gewinnt der Gegner Punkt und Aufschlagsrecht.
Zählweise
Da die Sitzvolleyball-Regeln den internationalen Volleyball-Regeln folgen, zählt seit 1999 jeder Ball als Punkt. Diejenige Mannschaft, die als erste 25 Punkte erreicht und zwei Punkte Vorsprung hat, gewinnt den Satz. Das Spiel geht an die Mannschaft, die als erste drei Sätze gewonnen hat, wobei der fünfte Satz (Tie-Break) nur noch bis 15 Punkte gespielt wird.
Meister
Deutsche Meister
- 1982: Spielgem. Aachen/Dü.-Benrath
- 1983: BSG Bielefeld
- 1984: BSG Bielefeld
- 1985: BSG Bielefeld
- 1986: BSG Bielefeld
- 1987: HVS Hamburg
- 1988: Die Deutsche Meisterschaft fiel wegen der Paralympischen Spiele in Seoul aus
- 1989: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1990: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1991: HVS Hamburg
- 1992: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1993: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1994: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1995: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1996: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1997: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1998: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1999: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2000: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2001: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2002: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2003: TSV Bayer 04 Leverkusen II
- 2004: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2005: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2006: SV Berliner Brauereien
- 2007: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2008: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2009: BV Leipzig
- 2010: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2011: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2012: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2013: BV Leipzig
- 2014: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2015: BV Leipzig
- 2016: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2017: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2018: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 2019: Dresdner SC 1898
Euro-Cup-Sieger
- 1987: Dio Bedum (Niederlande)
- 1990: Tubanten/Boemerang (Niederlande)
- 1991: TSV Bayer 04 Leverkusen (Deutschland)
- 1992: Blauw Wit (Niederlande)
- 1993: Kristiansand (Norwegen)
- 1994: ESI Team (Finnland)
- 1995: Piremon (Ungarn)
- 1996: Piermon
- 1997: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1998: TSV Bayer 04 Leverkusen
- 1999: Savico/De Tubanten (Niederlande)
- 2000: SDI SPID (Bosnien und Herzegowina)
- 2001: SDI SPID
- 2002: SDI SPID
- 2003: SDI SPID
- 2004: OKI Fantomi (Bosnien und Herzegowina)
- 2005: SDI SPID
- 2006: SDI SPID
- 2007: OKI Fantomi
- 2008: OKI Fantomi
- 2009: OKI Fantomi
- 2010: OKI Fantomi
- 2011: SDI SPID
- 2012: SDI SPID
- 2013: OKI Fantomi
- 2014: OKI Fantomi
- 2015: SDI SPID
- 2016: OKI Fantomi
- 2017: OKI Fantomi
Weltmeister im Männer-Sitzvolleyball
- 1983: Niederlande
- 1985: Iran
- 1986: Iran
- 1989: Niederlande
- 1990: Iran
- 1994: Iran
- 1998: Iran
- 2002: Bosnien und Herzegowina
- 2006: Bosnien und Herzegowina
- 2010: Iran
- 2014: Bosnien und Herzegowina
- 2018: Iran
Europameister im Männer-Sitzvolleyball
- 1981: Niederlande
- 1985: Niederlande
- 1987: Niederlande
- 1991: Niederlande
- 1993: Norwegen
- 1995: Ungarn
- 1997: Finnland
- 1999: Bosnien und Herzegowina
- 2001: Bosnien und Herzegowina
- 2003: Bosnien und Herzegowina
- 2005: Bosnien und Herzegowina
- 2007: Bosnien und Herzegowina
- 2009: Bosnien und Herzegowina
- 2011: Bosnien und Herzegowina
- 2013: Bosnien und Herzegowina
- 2015: Bosnien und Herzegowina
- 2017: Russland
- 2019: Russland
Paralympics-Sieger
Männer-Sieger
- 1980 Niederlande
- 1984 Niederlande
- 1988 Iran
- 1992 Iran
- 1996 Iran
- 2000 Iran
- 2004 Bosnien und Herzegowina
- 2008 Iran
- 2012 Bosnien und Herzegowina
- 2016 Iran
- 2020 Iran
Städte in Deutschland mit Sitzvolleyballmannschaften
In den folgenden elf deutschen Städten gibt es derzeit Vereine, in denen Sitzvolleyball gespielt wird[2].
- Berlin: SC Charlottenburg
- Bremen: BTS Neustadt
- Dresden: Dresdner SC
- Grevenbroich: BSG Grevenbroich
- Hamburg: TH Eilbeck
- Hoffenheim: Anpfiff Hoffenheim e.V.
- Koblenz: BSV Rheinland-Pfalz
- Leipzig: LBRS e.V.
- Leverkusen: TSV Bayer 04 Leverkusen
- Magdeburg: HSV Medizin Magdeburg
- Potsdam: SC Potsdam
Meisterschaften
National
- Landesmeisterschaften
- Deutsche Meisterschaft
International
- Europapokal der Landesmeister
- Europameisterschaften
- Weltmeisterschaft
- Weltpokal der Landesmeister
- Paralympics
Bundestrainer
- Der aktuelle Trainer der deutschen Männer-Sitzvolleyballnationalmannschaft ist Michael Merten. Co-Trainer sind Ralf P. Lenz, Thomas Dzialas, Manuel Müller (Scout), Jürgen Schrapp und Hubertus Golf.
- Das aktuelle Trainerteam der Frauen-Nationalmannschaft setzt sich zusammen aus Cheftrainer Christoph Herzog, Co-Trainer Rico Müller, Managerin Elisabeth Sieck, Physiotherapeut Stephan Henne und Mannschaftsarzt Mike Seidel.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Volleyball > Variationen, capara.de (2005-2012), abgerufen am 21. Oktober 2013.
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.