Shōwa Denkō
Shōwa Denkō K.K. (jap. 昭和電工株式会社; engl. Showa Denko K.K.) ist ein japanisches Chemieunternehmen, das als japanische Aktiengesellschaft (jap. Kabushiki kaisha) im Nikkei 225 gelistet ist. Das Unternehmen zählt zu den größten japanischen Chemiekonzernen, produziert und vermarktet aber auch Elektronik- und Aluminiumprodukte.[2]
Shōwa Denkō | |
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Rechtsform | Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft) |
ISIN | JP3368000000 |
Gründung | 1939 |
Sitz | Tokio, Japan |
Leitung | Kohei Morikawa (CEO)[1] |
Mitarbeiterzahl | 33.684[1] |
Umsatz | ¥ 973,7 Mrd. (etwa € 6,25 Mrd.)[1] |
Branche | Chemie, Elektronik, Aluminium |
Website | https://www.sdk.co.jp/ |
Stand: 2013 |
Die Mehrheit der Aktien des Unternehmens befinden sich in Streubesitz. Die größten Einzelaktionäre des Unternehmens sind SAMSUNG Electronics Co., Ltd. (4,69 % der Aktien), Nomura Asset Management Co., Ltd. (4,38 % der Aktien), Sumitomo Mitsui Trust Asset Management Co., Ltd. (3,77 % der Aktien), Asset Management One Co., Ltd. (3,16 % der Aktien), Fukoku Mutual Life Insurance Co. (3,02 % der Aktien), The Vanguard Group, Inc. (2,41 % der Aktien), Showa Denko K.K. (2,37 % der Aktion), Daiwa Asset Management Co. Ltd. (1,83 % der Aktien), Nikko Asset Management Co., Ltd. (1,82 % der Aktien) und Dai-ichi Life Holdings, Inc. (1,80 % der Aktien).
Shōwa Denkō wurde in den 1930er Jahren von Mori Nobuteru als Teil des Mori-Konzerns durch Fusion von Shōwa Hiryō (Dünger) und Nippon Denki Kōgyō (Elektronik) gegründet und war ursprünglich hauptsächlich in der Düngemittelherstellung (Ammoniumsulfat) tätig. Heute erwirtschaftet das Unternehmen seinen Umsatz durch Chemie, Aluminiumverhüttung und Elektronik.[3] Durch die Übernahme von GMM Group im November 2016[4] und ILAG Industrielack AG im Jahr 2019[5] strebt Shōwa Denkō eine strategische Weiterentwicklung der Beschichtungsstoffsparte an.
2016 erwarb Shōwa Denkō das Segment der Graphitelektroden von der SGL Group mit einem Unternehmenswert (Enterprise Value) von € 350 Mio. und baute so seine Marktposition im Graphitelektrodenmarkt in den drei Schlüsselregionen Europa, den USA und Asien weiter aus.[6]
Im Jahr 2020 schloss Shōwa Denkō die Übernahme der ehemaligen Hitachi Chemical Company, Ltd. (jetzt Showa Denko Materials Co., Ltd.) ab.[1] Shōwa Denkō hatte zugestimmt, bis zu ¥ 964 Mrd. ($ 8,8 Mrd.) in einem Übernahmeangebot für Hitachi Chemical Co. zu zahlen.[7] Die zuvor zum Hitachi-Konglomerat gehörende Hitachi Chemical produziert und verarbeitet kunststoffbasierte Hochleistungswerkstoffe und Folien für Anwendungen in der Elektronik- und Optikindustrie, im Fahrzeugbau, in der Photovoltaik-Branche und in weiteren Industriezweigen. Die Übernahme war die bisher größte in der Geschichte des Unternehmens und hat das Ziel, den Umsatz mit hochentwickelten Batterien für Elektrofahrzeuge und verwandten Materialien steigern.[7]
Produkte
Shōwa Denkō stellt unter anderem den Bio--Polyester Polybutylensuccinat (PBS), HPLC-Säulen (Shodex), Festplattenplatter[8] sowie Seltenerdmagneten[9] her.
Der Nettoumsatz des Unternehmens teilt sich auf die folgenden Produktkategorien auf:
- petrochemische Produkte (26,6 %): Olefine (Polyethylen, Polypropylen) und organische chemische Produkte (Vinylacetatmonomer, Ethylacetat und Kunststoffe);
- anorganische Produkte (24,4 %): Keramik und Kohlenstoff (Graphitelektroden);
- chemische Produkte (15,5 %): Ätznatron, Chlor, flüssiges Ammoniak, Aminosäuren, Polymere, Gas (Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff) usw.;
- elektronische Bauteile (10,6 %): Festplatten, Halbleiterbauteile, magnetische Bauteile usw.;
- aluminiumprodukte (10 %): Aluminiumfolien, Strangpressprodukte, Schmiedeprodukte, Getränkedosen usw.;
- andere (12,9 %).
Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch auf die folgenden Regionen:
- Japan (56,1 %),
- Asien (24,9 %) und
- andere (19 %).
Skandale
- Im Shōwa-Denkō-Skandal 1948 wurde bekannt, dass das Unternehmen Bestechungsgelder an öffentliche Amtsträger bezahlt hatte, um staatliche Kredite zu erhalten. Der Skandal trug zum Sturz der Koalitionsregierung von Premierminister Ashida Hitoshi bei.
- 1964 wurde das Unternehmen für Verunreinigungen von Flusswasser mit Methylquecksilberverbindungen verantwortlich gemacht, die zum Ausbruch der Niigata-Minamata-Krankheit geführt hatten.
- 1989 Tryptophan-Skandal: Nach der Umstellung der Produktion der Aminosäure Tryptophan auf ein neues, gentechnisches Verfahren kam es zu vielen unerklärlichen Erkrankungen mit dem Eosinophilie-Myalgie-Syndrom,[10] die später auf Verunreinigungen mit 1,1′-Ethylidenbis(tryptophan) zurückgeführt werden konnten.[11]
Einzelnachweise
- Financial Results 2020
- 2009 Financial Results (Consolidated) (Memento vom 23. April 2010 im Internet Archive)
- Showa Denko Acquires GMM Group, Non-stick Coatings Manufacturer | News Releases | SHOWA DENKO K.K. Abgerufen am 12. Juli 2019.
- Showa Denko to Acquire ILAG Group, Global Non-stick Coatings Manufacturer | News Releases | SHOWA DENKO K.K. Abgerufen am 12. Juli 2019.
- https://www.sglcarbon.com/unternehmen/presse/presseinformationen/pressemeldung/sgl-group-unterzeichnet-vereinbarung-zum-verkauf-des-graphitelektrodengeschaefts-an-showa-denko-sdk-1/ SGL Group unterzeichnet Vereinbarung zum Verkauf des Graphitelektrodengeschäfts an Showa Denko (SDK), 20. Oktober 2016
- Bloomberg: Showa Denko Unveils $8.8 Billion Deal for Hitachi Chemical, 18. Dezember 2019
- :: Showa Denko HD Singapore ::. Abgerufen am 12. Juli 2019.
- Showa Denko's Patents for Rare Earth Magnetic Alloys. Abgerufen am 12. Juli 2019.
- Krank auf Rezept. L-Tryptophan: gesunde Geschäfte mit ungesunden Pillen (Memento des Originals vom 7. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der ZEIT vom 18. Oktober 1991
- Kunio A. Yamaoka, Nobuyuki Miyasaka, Ghen Inuo, Ichiro Saito, Jean-Pierre Kolb, Koichiro Fujita, Sadao Kashiwazaki: 1,1'-Ethylidenebis(tryptophan) (peak E) induces functional activation of human eosinophils and interleukin 5 production from T lymphocytes: Association of eosinophilia-myalgia syndrome with al-tryptophan contaminant. In: Journal of Clinical Immunology. Band 14, Nr. 1, Januar 1994, S. 50–60, doi:10.1007/bf01541175.