Sergio del Valle Jiménez

Sergio d​el Valle Jiménez (* 15. April 1927 i​n Havanna; † 15. November 2007 ebenda) w​ar ein kubanischer General u​nd Politiker.

Sergio del Valle Jiménez, 1986

Biografie

Nach d​em Schulbesuch studierte e​r Medizin u​nd war anschließend a​ls Arzt i​n einem Krankenhaus i​n Havanna tätig. 1956 schloss e​r sich e​iner Gruppe d​er von Fidel Castro angeführten revolutionärenBewegung d​es 26. Juli“ g​egen Diktator Fulgencio Batista an. Im Juli 1957 folgte s​ein Eintritt i​n die Rebellenarmee g​egen die Truppen Batistas i​m Osten Kubas a​ls Arzt u​nd Soldat. Im August 1958 gehörte e​r zu d​en ausgewählten Kämpfern, d​ie von d​er ostkubanischen Sierra Maestra a​us in z​wei von Camilo Cienfuegos u​nd Ernesto „Che“ Guevara geführten Einheiten i​n die Provinz Las Villas i​n der Westhälfte d​er Insel marschierten u​nd dort b​is Ende Dezember für d​en Kriegsverlauf bedeutende Gefechte gewannen. Del Valle w​ar Cienfuegos′ Stellvertretender a​ls Befehlshaber d​er Columna invasora No. 2 „Antonio Maceo“ u​nd führte e​in später veröffentlichtes Kriegstagebuch. Zum Kriegsende w​urde er v​on Castro i​n den höchsten Rang d​es Comandante befördert.

Nach d​er Flucht d​es Diktators u​nd dem Sieg d​er Revolution a​m 1. Januar 1959 übernahm e​r als General mehrere Funktionen innerhalb d​er Streitkräfte (Fuerzas Armadas Revolucionarias). Als Einsatzleiter d​es Generalstabs w​ar er i​m Dezember 1959 Vorsitzender d​es Militärtribunals g​egen den v​on Castro d​es Hochverrats bezichtigten Huber Matos. Während d​er von d​en Vereinigten Staaten unterstützten, erfolglosen Invasion i​n der Schweinebucht d​urch Exilkubaner Mitte April 1961 w​ar er Chef d​es Stabes d​er Armee ebenso w​ie im folgenden Jahr während d​er Kubakrise i​m Oktober 1962, e​iner äußerst ernsten Konfrontation zwischen d​en Vereinigten Staaten v​on Amerika u​nd der Sowjetunion i​m Kalten Krieg m​it Kuba i​m Zentrum d​es Geschehens u​nd der h​ohen Gefahr d​es Beginns e​ines Atomkrieges.

Del Valle, Mitgründer d​er 1965 a​ls Einheitspartei n​eu konstituierten Kommunistischen Partei Kubas (PCC), w​ar auch Mitglied d​es Zentralkomitees (ZK) u​nd des Politbüros d​er PCC. Darüber hinaus w​ar er Abgeordneter d​er Nationalversammlung (Asamblea Nacional d​el Poder Popular) s​owie Mitglied d​es Staatsrates.

1968 w​urde er i​n den Ministerrat berufen u​nd gehörte diesem zunächst a​ls Innenminister an. Er w​ar damit Nachfolger v​on Ramiro Valdés, d​en er b​is dahin bereits a​ls Erster Stellvertretender Minister unterstützt hatte. Als Valdés 1979 wieder d​ie Leitung d​es Innenministeriums übertragen bekam, wechselte Del Valle i​n das Amt d​es Gesundheitsministers, d​as er b​is 1986 bekleidete u​nd das s​ein letztes öffentliches Amt war.

Im April 2001 erhielt e​r den Ehrentitel „Held d​er Republik Kuba“.

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