Schweizerische Bodensee-Schifffahrt
Die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt (SBS) oder SBS Schifffahrt AG führt mit ihrer Flotte regelmässigen Kursverkehr sowie Ausflugsfahrten auf dem Obersee und auf dem Alten Rhein zwischen Altenrhein SG und Rheineck durch. Die Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Romanshorn und entstand 1996, als die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ihren Schiffsbetrieb auf dem Bodensee auslagerten. Seit 2007 ist der Schifffahrtsbetrieb Rorschach in die SBS integriert.
Die SBS ist eines der vier Mitglieder des Interessenverbands Vereinigte Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein. Er koordiniert die Fahrpläne und Tarife der Bodensee-Schifffahrt.
Liniennetz
Fahrplanfeld | Linie | Betriebszeit | Bemerkung |
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3800 | Lindau–Rorschach–Romanshorn–Kreuzlingen–Konstanz–Mainau–Meersburg | Sommersaison | |
3801 | Romanshorn–Immenstaad–Hagnau–Altnau–Güttingen–Romanshorn | Sommersaison | |
3810 | Fährlinie Friedrichshafen–Romanshorn | ganzjährig | gemeinsam betrieben mit den BSB |
3830 | Rorschach–Rheineck | Sommersaison | früher Schifffahrtsbetrieb Rorschach |
Flotte
Schiff | Bild | Indienststellung | Kapazität Passagiere | Innensitzplätze | Länge über alles | Heimathafen | Bemerkung |
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St. Gallen | 1967 | 650 | 188 | 51,2 Meter | Romanshorn | im Winter 2019/2020 modernisiert und mit neuem Motor versehen | |
Thurgau | 1932 | 500 | 180 | 49 Meter | Romanshorn | ||
Zürich | 1933 | 500 | 160 | 49 Meter | Romanshorn | ||
Säntis | 1956 | 180 | 114 | 40,5 Meter | Romanshorn | im Frühjahr 2017 modernisiert | |
Romanshorn | 1958 | 560 | 100 | 55,5 Meter | Romanshorn | 2016 mit neuen Motoren ausgestattet | |
Euregia | 1996 | 700 | 300 | 60 Meter | Romanshorn | gemeinsam betrieben mit den BSB | |
Rhynegg | 1977 | 300 | 112 | 31,2 Meter | Rorschach | Schweizerdeutscher Name für Rheineck | |
Rhyspitz | 1970 | 150 | 50 | 28,6 Meter | Romanshorn (ursprünglich Rorschach) | Schweizerdeutscher Name für Rheinspitz, verkehrt im Querverkehr Altnau–Immenstaad–Hagnau | |
Alte Rhy | 1983 | 60 | 36 | 22 Meter | Rorschach | Schweizerdeutscher Name für Alter Rhein |
Geschichte
19. Jahrhundert
→ Abschnitt Schifffahrtsbetriebe im Artikel Schweizerische Nordostbahn
20. und 21. Jahrhundert
Die Schweizerische Nordostbahn (NOB) mitsamt ihrer Bodenseeschifffahrt wurde 1902 von den neugegründeten Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) übernommen. 1929 wurde zwischen Romanshorn und Friedrichshafen ein Autofährbetrieb eingerichtet. Während des Zweiten Weltkriegs waren alle internationalen Schiffsverbindungen eingestellt und der landesinterne Schiffsverkehr wurde nur beschränkt aufrechterhalten. 1949 normalisierte sich der Schiffsverkehr über den Bodensee wieder, 1955 nahm auch die Autofähre ihren Betrieb zwischen Romanshorn und Friedrichshafen auf. 1976 stellten die SBB den Trajektverkehr ein.
1996 lagerten die SBB ihren Schiffsbetrieb mit Werft und Anlagen in die neu entstandene Schweizerische Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS) aus. Im Frühjahr 2005 wurde bekannt, dass die SBB den Verkauf ihrer 97,5 Prozent Mehrheitsbeteiligung an die Stadtwerke Konstanz planen. In der Schweiz regte sich Widerstand gegen den Verkauf ins Ausland und die Aktien wurden von privaten Schweizer Investoren übernommen. Eine Minderheit ging an Vorarlberger Tourismusunternehmer Walter Klaus, der an der Vorarlberg Lines-Bodenseeschifffahrt beteiligt war.[3] 2007 ging der Schifffahrtsbetrieb Rorschach in der SBS auf; die Gemeinden Rorschach, Thal und Rheineck besitzen seither einen Drittel SBS-Aktien.[4]
Im Jahr 2014 wurde die denkmalgeschützte Werft in Romanshorn umgebaut und vergrössert. Dabei wurde das Werftgebäude um 17 Meter in den See hinein erweitert und wurde zur grössten Werft am Bodensee.
Literatur
- Unsere Geschichte. Auf der Webseite der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt, 2022
Weblinks
Einzelnachweise
- Offizielles Kursbuch, Fahrplanjahr 2022.
- Unsere Flotte. Website der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt, 2022
- IGB Klaus wird neuer Mehrheitsbesitzer der SBS. Pressemitteilung der SBB vom 15. Dezember 2006.
- Fritz Bichsel: Die Schifffahrt wird günstiger. In St. Galler Tagblatt vom 11. Juli 2007 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)