Schwefeltetrachlorid

Schwefeltetrachlorid i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er anorganischen Schwefelverbindungen u​nd Chloride.

Strukturformel
Allgemeines
Name Schwefeltetrachlorid
Andere Namen

Schwefel(IV)-chlorid

Summenformel SCl4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13451-08-6
ECHA-InfoCard 100.149.178
PubChem 13932016
Wikidata Q416656
Eigenschaften
Molare Masse 173,88 g·mol−1
Aggregatzustand

fest u​nter −30 °C[1]

Schmelzpunkt

−30 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung a​b −20 °C, n​ur unter −30 °C haltbar[1]

Löslichkeit

Zersetzung i​n Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[3]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314400
EUH: 014
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Herstellung

Schwefeltetrachlorid w​ird durch Chlorierung v​on Schwefeldichlorid m​it Chlor hergestellt.[1]

Eigenschaften

Schwefeltetrachlorid besteht a​us den Ionen SCl3+ u​nd Cl [4][5] u​nd ist n​ur im festen Zustand u​nd unterhalb −30 °C beständig, darüber zersetzt e​s sich z​u elementarem Chlor u​nd Schwefeldichlorid. Im festen Zustand l​iegt es a​ls weiße, feinpulvrige Substanz vor. Im Intervall b​is −20 °C sintert u​nd schmilzt e​s unter gleichzeitiger Zersetzung.[1] Mit Wasser hydrolysiert e​s in e​iner heftigen Reaktion z​u Chlorwasserstoff u​nd Schwefeldioxid.[6]

  • Patent US4172115A: Preparation and use of sulfur tetrachloride derivatives of the formula [SA3+.MXn+1- ]. Angemeldet am 31. Juli 1978, veröffentlicht am 23. Oktober 1979, Anmelder: Exxon Research & Engineering Co, Erfinder: Roger Hulme.

Einzelnachweise

  1. F. Fehér. In: Georg Brauer (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3. umgearbeitete Auflage. Band 1. F. Enke Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 386.
  2. Eintrag zu sulphur tetrachloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Eintrag zu Schwefeltetrachlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  4. Ralf Steudel, David Scheschkewitz: Chemistry of the Non-Metals: Syntheses – Structures – Bonding – Applications, 2nd ed., de Gruyter, Berlin/Boston 2020, ISBN 978-3-11-057805-8, S. 555–564.
  5. Ralf Steudel, Detlef Jensen, Bettina Plinke: Low Temperature Raman Spectra of Dichlorosulfane (SCl2), Tetrachlorosulfurane (SCl4), Dichlorodisulfane (S2Cl2) and Dichlorodiselane (Se2Cl2). In: Zeitschrift für Naturforschung B. Band 42b, 1987, S. 163–168 (englisch, Artikel Download [PDF; 5,1 MB; abgerufen am 20. Oktober 2020]).
  6. L. Roth, U. Weller-Schäferbarthold: Gefährliche Chemische Reaktionen - Potentiell gefährliche chemische Reaktionen zu über 1750 Stoffen, Eintrag für Schwefeltetrachlorid, CD-ROM Ausgabe 8/2021, ecomed Sicherheit Landsberg/Lech, ISBN 978-3-609-48040-4 .
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