Schwarzholz (Hohenberg-Krusemark)
Schwarzholz ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohenberg-Krusemark im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]
Schwarzholz Gemeinde Hohenberg-Krusemark | ||
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Höhe: | 27 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,82 km² | |
Einwohner: | 177 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. September 2010 | |
Postleitzahl: | 39596 | |
Vorwahl: | 039394 | |
Lage in Sachsen-Anhalt | ||
Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in Schwarzholz |
Geografie
Schwarzholz, ein Marschhufendorf,[3] liegt rund 18 km nord-nordöstlich der Kreisstadt Stendal, 4 Kilometer westlich der Elbe am Elberadweg in der Altmark.[4]
Nachbarorte sind Hindenburg im Westen, Küsel und Starbeck im Nordwesten, Schweinslust und Kirchpolkritz im Nordosten, Tannhäuser und die Wüstung Welborn im Osten und Klein Ellingen im Süden.[4]
Ortsteilgliederung
Zum Ortsteil gehören neben dem Dorf Schwarzholz:[4][2]
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Geschichte
Im Jahre 1157 wurde ein Adelbertus de Swartenholte in Werben Zeuge in einer Urkunde aufgeführt,[5] in der Albrecht der Bär dem Kloster Ilsenburg das Dorf Polkritz schenkte. 1238 wird der Ort als In Swartenholte iuxta Wisch erstmals selbst erwähnt, als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschreibt.[6] Weitere Nennungen sind 1608 das Schwartze Holtz, 1687 Schwartzenholtz[3] und 1804 Dorf und zwei Güter Schwarzholz.[7]
Ernst Haetge wies 1938 auf die Veröffentlichung von Ernst Wollesen über die früheren Besitzer der Gehöfte Rauenthal, den Hoffmannschen Hof, den Kletteschen Hof und die Schäferei Küsel hin.[8][9]
Vorgeschichte
Die Grabhügelgruppe zwischen Kirchpolkritz und Schwarzholz ist undatiert.[10] In früheren Sandgruben östlich des Dorfes Schwarzholz wurden zu Beginn den 20. Jahrhunderts Kugelamphoren gefunden.[11]
Landwirtschaft
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: zwei Besitzungen über 100 Hektar mit zusammen 307 Hektar, 25 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 465 Hektar, zwei Kirchenbesitzungen mit zusammen 23 Hektar, zwei Gemeindebesitzungen hatten zusammen einen Hektar Fläche. Enteignet wurden ein Bauernhof und die beiden Rittergüter. Das Rittergut I mit dem Tagelöhnerhaus Dammkath und das Rittergut II wurden 1947 in ein Landesgut überführt, 1949 in ein Volksgut, das später an das Volkseigene Gut „VEG Busch“ als Abteilung angeschlossen wurde. Die beiden Gutshäuser wurden nach 1945 abgerissen.[3]
Im Jahre 1948 hatten aus der Bodenreform 11 Vollsiedler jeder über 5 Hektar und 6 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar erworben. Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Raymonde Dien“. Sie wurde 1954 mit der LPG „Leuchtende Zukunft“ Osterholz zusammengeschlossen.[3]
Eingemeindungen
Am 30. September 1928 wurden die Gutsbezirke Schwarzholz I und Schwarzholz II mit der Landgemeinde Schwarzholz vereinigt.[12]
Am 1. April 1939 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schwarzholz (mit Küsel) und Polkritz zu einer Gemeinde mit dem Namen Schwarzholz.[13] Zur Gemeinde Polkritz gehörten die Wohnplätze Polkritz, Hoher Küsel, Kirch-Polkritz, Tannhäuser.[14] Später wurde das Dorf Polkritz als „Schwarzholz“ bezeichnet. Kirchpolkritz behielt seinen Namen. Somit ist das heutige Schwarzholz das frühere Polkritz.
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Schwarzholz aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Juli 1994 kam sie zum heutigen Landkreis Stendal.[15]
Im Jahre 1986 waren vier Ortsteile ausgewiesen:[16]
- Ausbau (heutige Straße „Ausbau“)
- Küsel (heutige Straße „Küsel“)
- Schwarzholz
- VEG Schwarzholz (heutige Straße „VEG“)
Im Jahre 2006 gab es die beiden Ortsteile Schwarzholz und Kirch-Polkritz und nur die vier Wohnplätze Ausbau, Küsel, Schweinslust und Tannhäuser.[17]
Am 1. September 2010 wurde Schwarzholz nach Hohenberg-Krusemark eingemeindet.[18]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[3]
Politik
Die letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde war Gisela Böhlke.[22]
Religion
Die evangelischen Christen aus Schwarzholz sind in die Kirchengemeinde Schwarzholz eingepfarrt, die frühere Kirchengemeinde Polkritz, die zur Pfarrei Polkritz bei Hohenberg gehörte.[23] Die Kirchengemeinde Schwarzholz, die am 1. Januar 2005 dem Kirchspiel Walsleben zugeordnet wurde,[24] wird heute betreut vom Pfarrbereich Königsmark im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[25]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der preußische Rundsockelstein und einige Fachwerkhäuser im Dorf stehen unter Denkmalschutz.
Kultur
Der „Kulturförderverein Östliche Altmark e. V.“ hat seinen Sitz in Schwarzholz.[26]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wichtigstes Unternehmen im Ort ist die „Agrarproduktiv-Genossenschaft eG“ Schwarzholz. Sie entstand 1990 durch Umwandlung der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften LPG (T) Busch, Sitz Behrendorf, LPG Behrendorf, Altenzaun, Sandauerholz und des volkseigenen Gutes VEG Busch.[3]
Persönlichkeiten
- Friedrich Falke (1871–1948), Agrarwissenschaftler
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2024–2029, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 168.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 383, 132. Schwarzholz (Digitalisat).
Weblinks
- Schwarzholz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Hohenberg-Krusemark auf arneburg-goldbeck.de.
Einzelnachweise
- Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
- Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 114 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2024–2029, doi:10.35998/9783830522355.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 53, Nr. 275 (uni-potsdam.de).
- Peter Wilhelm Behrens: Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S. 52 (altmark-geschichte.de [PDF]).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 297 (Digitalisat).
- Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 288.
- Altmärkischer Museumsverein zu Stendal (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Band V, ZDB-ID 212026-4, S. 255–259.
- Barbara Fritsch: Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Burgwälle, Steinkreuze und Großsteingräber. Hrsg.: Hartmut Bock (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 978-3-935358-36-1, S. 508.
- Paul Höfer: Über Kugelamphoren im Anschluss an einen Fund von Hindenburg (Kr. Osterburg) in der Altmark (= Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 10). 1911, S. 22, urn:nbn:de:bsz:16-jsmv-668979.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 214.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 17 f.
- Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen VIII – Provinz Sachsen, 1931, Band VIII, S. 71
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 344.
- Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 23, 172, 284, 318.
- Gemeinden und Gemeindeteile in Sachsen-Anhalt, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt,Halle (Saale), 2006, Stand: 18. Mai 2006
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 168.
- Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
- Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt - Gebiet und Wahlen, Bürgermeisterwahl - Gemeinde Schwarzholz - Landkreis Stendal. 21. Juli 2009, abgerufen am 9. Februar 2020.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 126 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Urkunde über die Erweiterung des Kirchspiels Walsleben, Kirchenkreis Stendal. In: Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (Hrsg.): Amtsblatt der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Heft 10, 15. Oktober 2004, ZDB-ID 2637006-2, S. 136.
- Pfarrbereich Königsmark. Abgerufen am 12. Februar 2022.
- Kulturförderverein Östliche Altmark. Abgerufen am 9. Februar 2020.