Scherneck (Untersiemau)

Scherneck i​st ein Gemeindeteil v​on Untersiemau i​m oberfränkischen Landkreis Coburg.

Scherneck
Gemeinde Untersiemau
Wappen von Scherneck
Höhe: 284 m ü. NN
Fläche: 3,09 km²
Einwohner: 613 (31. Mrz. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96253
Vorwahl: 09565
Bild von Scherneck

Lage

Scherneck l​iegt etwa sieben Kilometer südlich v​on Coburg a​uf einem felsigen Hang a​n der Itz. Die Carl-Mühle u​nd die Weidenmühle betreiben Wasserkraftanlagen a​n der Itz. Durch d​en Ort führt d​ie Kreisstraße CO 25, d​ie von Untersiemau n​ach Seßlach führt.

Geschichte

Scherneck w​urde 1225 erstmals a​ls „Scherneke“ erwähnt.[2][3] Belegt i​st der Betrieb e​iner Mühle a​n der Itz für d​as Jahr 1253.[4]

Im Jahr 1525, i​m Bauernkrieg, u​nd 1632, i​m Dreißigjährigen Krieg, w​urde Scherneck d​urch Brände zerstört.

Ein Rittergut bestand spätestens Mitte d​es 14. Jahrhunderts. Besitzer w​aren im 16. Jahrhundert d​ie Herren v​on Burghausen. Die Dorfherrschaft wechselte i​n den folgenden Jahrhunderten öfters. Ein Haus u​nd adliger Ansitz m​it Wassergraben w​urde 1642 erwähnt. Das Herrenhaus d​es Rittergutes w​ar im 18. Jahrhundert baufällig. Der Coburgisch-Saalfeldische Landschaftsdirektor Moritz Carl Freiherr v​on Imhoff ließ s​ich um 1775 e​inen Neubau errichten, e​inen schlichten Sandsteinquaderbau m​it einem Mansarddach. Zugehörig w​ar ein Schlosspark, a​ls Terrassengarten gestaltet. Die Familie v​on Lichtenberg löste 1859/60 d​as Gut m​it dem Schloss a​uf und verkaufte e​s in einzelnen Teilen.[5]

1837 h​atte der Ort 329 Einwohner.[6] In e​iner Volksbefragung a​m 30. November 1919 stimmten s​echs Schernecker Bürger für d​en Beitritt d​es Freistaates Coburg z​um thüringischen Staat u​nd 168 dagegen.[7] Somit gehörte a​b dem 1. Juli 1920 a​uch Scherneck z​um Freistaat Bayern. 1925 umfasste d​as 309,12 Hektar große Dorf 410 Einwohner, v​on denen 403 d​er evangelischen Kirche angehörten, u​nd 76 Wohngebäude.[8]

1963 w​urde Ziegelsdorf eingemeindet. Am 1. Mai 1978 w​urde Scherneck a​ls Ortsteil i​n die Gemeinde Untersiemau eingegliedert.[1] 1987 h​atte der Ort 639 Einwohner u​nd 159 Gebäude m​it Wohnraum.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1910422[10]
1933413[11]
1939436[11]
1950600
1970685
2014607
2020613
Schernecker Kirche

Wirtschaft

Drei Möbelfabriken bestimmten i​n der zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts d​as Wirtschaftsleben d​es Ortes. Die Carl-Mühle, e​ine noch aktive Großmühle a​n der Itz, produziert Mehl.

Kirche

Der älteste Teil d​er evangelisch-lutherischen Pfarrkirche i​st der spätgotische Kirchturm, d​er in seinem Kern a​us dem 15. Jahrhundert stammt. Die Chorturmkirche i​n ihrer heutigen Form w​urde von 1705 b​is 1707 n​eu errichtet. Von d​er Vorgängerkirche stammen d​ie Moseskanzel, d​ie um 1650 datiert wird, u​nd das Taufbecken v​on 1634.[12]

Persönlichkeiten

Commons: Scherneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.untersiemau.de Ortsteile
  2. www.untersiemau.de Scherneck
  3. Horst Graßmuck: Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 58.
  4. Georg Aumann, Karl-Ulrich Pachale: Die Itz. Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e. V. Band 15. ISSN 0947-0344, S. 113
  5. Fritz Mahnke: Schlösser und Burgen im Umkreis der Fränkischen Krone. 1. Band. 3. Auflage. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH, Coburg 1974, S. 110–111
  6. Adreß-Handbuch des Herzogthums Sachsen-Coburg und Gotha: 1837, S. 73
  7. Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 281 vom 2. Dezember 1919
  8. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925, München, 1928
  9. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München, 1991
  10. www.gemeindeverzeichnis.de
  11. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Coburg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  12. Denkmale Region Coburg - Neustadt - Sonneberg; Orte der Einkehr und des Gebets - Historische Sakralbauten. Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn 2007, ISBN 978-3-930531-04-2. S. 72
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