Schechingen
Schechingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Ostalbkreis | |
Höhe: | 478 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,87 km2 | |
Einwohner: | 2216 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73579 | |
Vorwahl: | 07175 | |
Kfz-Kennzeichen: | AA, GD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 36 062 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 73579 Schechingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stefan Jenninger | |
Lage der Gemeinde Schechingen im Ostalbkreis | ||
Geographie
Geographische Lage
Schechingen liegt nördlich von Schwäbisch Gmünd auf der Frickenhofer Höhe, einem Höhenrücken, der sich südlich des Kochers entlangzieht.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Obergröningen, im Osten an Abtsgmünd, im Süden an Heuchlingen, im Südwesten an Göggingen und im Nordwesten an Eschach.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Schechingen gehören das Dorf Schechingen, die Weiler Haghof, Klotzhöfe, Leinweiler und Sebastiansweiler, die Höfe Mühlholz und Zeirenhof und das Haus Haldenhaus sowie die abgegangene Ortschaft Marbach.[2]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Geschichte
Überblick
Schechingen war ab 1435 Teil des Herrschaftsbereiches der Grafen Adelmann von Adelmannsfelden auf Schloss Schechingen.
Zwischen 1789 und 1790 litt der Ort unter einer Viehseuche. 1860 brach man das Holzhausener Tor und das Tor in der Kronengasse, 1908 das Schießberger Tor ab. 1914 wird Schechingen ans Stromnetz und 1919 an die Landeswasserversorgung angebunden. 1931 wird Leinweiler eingemeindet. Im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel der Ort 1806 an das Königreich Württemberg, wo er zum Oberamt Aalen gelangte, aus dem 1934 der Kreis Aalen wurde. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Schechingen 1938 zum Landkreis Schwäbisch Gmünd.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bombardierten feindliche Tiefflieger den Ort, wodurch der Schießberg in Brand geriet. Am 23. April 1945 besetzten amerikanische Soldaten Schechingen. 1945 bis 1952 gehörte die Gemeinde zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war, ab 1952 zum neuen Bundesland Baden-Württemberg. 1962 wurde der Aussiedlerhof im Hirtenfeld gebaut. Durch die Kreisreform von 1973 kam Schechingen zum Ostalbkreis.
Am 3. August 1978 wurden durch einen Tornado der Stärke F3 etwa 70 Häuser zum Teil schwer beschädigt. Durch Schechingen zog sich eine etwa 50 Meter breite und 600 Meter lange Schneise mit schwersten Schäden. Es gab sechs Leichtverletzte, aber keine Toten. 1993 erweiterte man das Baugebiet Schafwiesen II und erschloss das Baugebiet Kesselfeld, das ab 1994 bebaut wurde. Später folgten die Baugebiete Schlossgarten und von 2001 bis 2002 Westlicher Schloßgarten. 2014 begann man mit der Erschließung des Baugebiets Am Horner Weg. 2016 erschloss man das Gewerbegebiet Kappelfeld.[4]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen 1852 bis 1970 sind Volkszählungsergebnisse[5] und ab 1980 amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
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Religionen
An Schechingen ist die Reformation vorbeigegangen, so dass der Ort katholisch blieb. Auch heute gibt es lediglich die römisch-katholische Kirche St. Sebastian im Ort. Die wenigen evangelischen Gläubigen gehören zur Kirchengemeinde Obergröningen.
Politik
Verwaltungsverband
Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbands Leintal-Frickenhofer Höhe mit Sitz in Leinzell.
Bürgermeister
- bis 1965: Josef Schäffner
- 1966–1996: Jürgen Schaich
- 1996–2020: Werner Jekel
- seit 2020: Stefan Jenninger
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 10 Bürgerinnen und Bürgern, die zuletzt am 26. Mai 2019 in Mehrheitswahl neu gewählt wurden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Schechingen ist eine typische Wohngemeinde. Am Ort gibt es etwa 220 Arbeitsplätze, fast 900 Arbeitnehmer verdienen ihren Lebensunterhalt außerhalb der Gemeinde.
Bildung
In Schechingen gibt es ausschließlich eine Grundschule, die Hauptschule des Gemeindeverwaltungsverbands sowie eine Realschule befinden sich in Leinzell. Weiterführende Schulen stehen in Schwäbisch Gmünd zur Verfügung. Für die kleinsten Schechinger gibt es je einen kommunalen und römisch-katholischen Kindergarten.
Sehenswürdigkeiten
Osterbrunnen
Immer zur Osterzeit wird in Schechingen ein Osterbrunnen errichtet. Inzwischen handelt es sich um den größten Osterbrunnen in Ostwürttemberg. Mit seinen ca. 11.000 handbemalten Eiern zieht er jährlich tausende Besucher (ca. 50.000 Besucher im Jahr 2014) in den kleinen Ort.
Freibad
Dort wo heute das Schechinger Freibad steht, war einst ein Weiher, der sogenannte Schlossgartenweiher. Er diente als Feuersee und wurde in trockenen Jahren als Tränke für das Vieh genutzt. Im April 1945, kurz vor Kriegsende, warfen die Leute Waffen und Munition aus Angst vor den anrückenden Amerikanern in den See. 1955 bekam die Gemeinde die Auflage, den Feuersee zu säubern. Die Schule regte damals Bürgermeister Schäffner an, den See zu erneuern, so dass man aber auch gleichzeitig darin baden könne. Der Staat gab nur Zuschüsse, wenn das Bad bestimmte Ausdehnungen hatte. So entschloss sich der Gemeinderat, das heutige Schwimmbad zu bauen. 1962 wurde mit dem Bau begonnen. Im Juli 1964 konnte man zum ersten Mal, aber auf eigene Verantwortung baden. Das Schechinger Freibad wurde in den Jahren 1984–86 total umgebaut und auf den modernsten Stand der Technik gebracht. Im Jahre 2000 wurde das alte Sanitärgebäude abgerissen und ein neues, dem heutigen Stand der Hygieneanforderungen gerechtes Gebäude mit Sanitätsraum erstellt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden (1457 oder 1459–1523), Humanist
- Joseph Vogt (1895–1986), Althistoriker
- Thomas Tauporn (* 1991), Sportkletterer
Literatur
- Schechingen. In: Hermann Bauer (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Aalen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 33). J. B. Müller, Stuttgart 1854, S. 302–308 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 746–748.
- Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Schechingen.
- http://www.schechingen.de/info/geschichte/ Geschichte Schechingens
- Volkszählungsergebnisse auf Leo-BW