Schachweltmeisterschaft 1935

Die Schachweltmeisterschaft 1935 war der 15. Zweikampf um den Weltmeistertitel im Schach. Vom 3. Oktober bis 15. Dezember 1935 trugen Titelverteidiger Alexander Aljechin und sein Herausforderer Max Euwe in 13 Städten der Niederlande 30 Partien aus, nach denen Max Euwe mit 15,5:14,5 Punkten als neuer Weltmeister feststand.

Kontrahenten der 15. Schachweltmeisterschaft 1935
Alexander Aljechin
Max Euwe
Alexander Aljechin Max Euwe
Nation
Dritte Französische Republik Frankreich
Niederlande Niederlande
Status Titelverteidiger
Weltmeister seit 1927
Herausforderer
Alter 42–43 Jahre 34 Jahre
Punkte 14½ 15½
30 gespielte Partien
Siege 8 9
Remisen 13
1934 1937

Zwei Jahre später verlor Euwe den Titel bei der Schachweltmeisterschaft 1937 mit 9,5:15,5 Punkten wieder an Aljechin zurück.

Vorgeschichte

Im Winter 1933/34 beschloss Max Euwe, den Schachweltmeister Alexander Aljechin zu einem Zweikampf um die Weltmeisterschaft herauszufordern. Zu diesem Zweck wurde von einem Vertrauten Euwes das National Nederlandsche Comité Wereldkampioenschap Schaken gegründet, das vornehmlich Geld für die Herausforderung aufbringen sollte. Noch vor dem Zweikampf mit Bogoljubow erhielt Aljechin die Herausforderung Euwes, im Falle eines Sieges gegen Bogoljubow gegen Euwe um den Weltmeistertitel anzutreten.

Am 28. Mai 1935 wurde zwischen Euwe und Aljechin ein Vertrag unterschrieben, der die Bedingungen der Weltmeisterschaft regelte. Am 2. Oktober begann der Zweikampf nach der Eröffnung durch den Minister für Bildung, Kunst und Wissenschaft, Jan Rudolph Slotemaker de Bruine. Der erste Zug wurde vom Amsterdamer Bürgermeister ausgeführt.[1]

Spielorte

Gespielt wurde in Amsterdam (1., 2., 3., 8., 9., 12., 13., 18., 20., 23., 25., 28., 29. und 30. Partie), Den Haag (4., 11., 22. und 27. Partie), Delft (5. und 24. Partie), Rotterdam (6. Partie), Utrecht (7. Partie), Gouda (10. Partie), Groningen (14. Partie), Baarn (15. Partie), ’s-Hertogenbosch (16. Partie), Eindhoven (17. Partie), Zeist (19. Partie), Ermelo (21. Partie) und Zandvoort (26. Partie).

Verlauf

Aljechin ging zunächst in Führung und schien den Weltmeistertitel sicher zu verteidigen, als Euwe nach und nach den Punktestand aufholte. Euwe gewann hintereinander in der gleichen Variante des slawischen Damengambits sowohl die 20. Partie mit Weiß als auch die 21. Partie mit Schwarz. Besondere Bekanntheit erlangte die von Euwe gewonnene 26. Partie, die sogenannte Perle von Zandvoort. Zur letzten Partie versammelten sich über zweitausend Menschen am Spielort, hunderte weitere warteten trotz eines heftigen Schneesturms vor dem Gebäude. Wiederum hunderte Menschen waren in Redaktionen zusammengeströmt, wo Journalisten die Züge am Demonstrationsbrett analysierten.[1]

123456789101112131415161718192021222324252627282930SiegePunkte
Aljechin1011½½1010½0½0½1½½100½½½001½½½814½
Euwe0100½½0101½1½1½0½½011½½½110½½½915½

Literatur

  • Dr. A. Aljechin und Dr. M. Euwe: Aljechin - Euwe 1935. Verlag Julius Kittls Nachfolger. Mähr.-Ostrau-Leipzig 1935.
  • Max Blümich: Aljechin-Euwe, der Wettkampf um die Schachweltmeisterschaft 1935. Verlag der Neuen Leipziger Zeitung, Leipzig 1935.
  • Salo Flohr: Euwe-Aljechin, de wedstrijd om het wereldkampioenschap schaken. Algemeen Handelsblad, Amsterdam 1936.
  • Hans Kmoch: Tagebuch vom Wettkampf Aljechin-Euwe. Verlag der Wiener Schachzeitung, Wien 1936.
  • Savielly Tartakower: Zooals ik het zag. De fraaiste partijen van de match Dr. Euwe- Dr. Aljechin, 3 Oct.- 15 Dec. 1935, om het wereldkampioenschap schaken. De Telegraaf, Amsterdam 1936.

Einzelnachweise und Quellen

  1. National Nederlandsche Comité Wereldkampioenschap Schaken (M. Levenbach, G. van Dam, G. van Harten, Th. M. E. Liket): Vorwort. In: Aljechin und Euwe, S. V-IX
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