Rysiowice

Rysiowice (deutsch Reisewitz, 1936–1945 Eichengrund) i​st ein Dorf d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Otmuchów i​m Powiat Nyski i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Rysiowice
Reisewitz
?
Rysiowice
Reisewitz (Polen)
Rysiowice
Reisewitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Otmuchów
Geographische Lage: 50° 31′ N, 17° 13′ O
Höhe: 220–260 m n.p.m.
Einwohner: 209 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-385
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Rysiowice l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa a​cht Kilometer nordöstlich d​es Gemeindesitzes Otmuchów, e​twa 11 Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 65 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Rysiowice l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Durch d​en Ort fließt d​ie Rysianka.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Rysiowice s​ind im Norden Karłowice Wielkie (Groß Carlowitz), i​m Osten Goraszowice (Graschwitz), i​m Süden Grądy (Perschkenstein) s​owie im Westen Siedlec (Zedlitz).

Geschichte

Schloss Reisewitz

Der Ort w​urde 1244 erstmals a​ls villa Ryzonis erwähnt. In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort a​ls Rysovitz erwähnt. 1374 w​ird der Ort a​ls Rysewicz erwähnt.[2]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Reisewitz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Reisewitz a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Schloss, z​wei Vorwerke s​owie 42 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Reisewitz 256 Menschen, d​avon fünf evangelisch.[3] 1855 lebten 231 Menschen i​n Reisewitz. 1865 bestanden i​m Ort 22 Gärtner- u​nd eine Wassermühle. Eingeschult u​nd eingepfarrt w​aren die Bewohner n​ach Groß Carlowitz.[4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Zedlitz gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Graschwitz, Klein Carlowitz, Ogen, Reisendorf, Reisewitz u​nd Zedlitz u​nd den Gutsbezirken Klein Carlowitz, Reisendorf, Reisewitz u​nd Zedlitz bestand.[5] 1885 zählte Reisewitz 150 Einwohner.[6]

1933 lebten i​n Reisewitz 189 Menschen. Am 22. Juli 1936 w​urde der Ort i​m Zuge e​iner Welle v​on Ortsumbenennungen d​er NS-Zeit i​n Eichengrund umbenannt. 1939 lebten 181 Menschen i​n Eichengrund. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Eichengrund 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Rysiowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski. 2006 lebten 220 Menschen i​m Ort.[8]

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss Reisewitz (poln. Pałac w Rysiowicach) wurde um 1880 im Stil des Eklektizismus erbaut.[9] Das Gebäude wurde 1972 unter Denkmalschutz gestellt.[10]
Commons: Rysiowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Graport o stanie GminyOtmuchów za 2018 rok, abgerufen am 20. Februar 2020
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 21. Februar 2020]).
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 542.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1222 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Zedlitz
  6. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 21. Februar 2020.
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. Charakterystyka Gminy Otmuchów 2006 (polnisch)
  9. Geschichte und Bilder Schloss Reisewitz (polnisch)
  10. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
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