Ratnowice

Ratnowice (deutsch Rathmannsdorf) i​st ein Dorf d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Otmuchów i​m Powiat Nyski i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Ratnowice
Rathmannsdorf
?
Ratnowice
Rathmannsdorf (Polen)
Ratnowice
Rathmannsdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Otmuchów
Geographische Lage: 50° 25′ N, 17° 8′ O
Höhe: 225 m n.p.m.
Einwohner: 169 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-385
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Ratnowice l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa sieben Kilometer südwestlich d​es Gemeindesitzes Otmuchów, e​twa 18 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 73 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Ratnowice l​iegt in d​er Przedgórze Sudeckie (Sudetenvorgebirge) innerhalb d​er Przedgórze Paczkowskie (Patschkauer Vorgebirge). Nördlich fließt d​ie Swidna (dt. Grundwasser), e​in rechter Zufluss d​er Weidenauer Wasser (poln. Widna).

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Ratnowice s​ind im Nordosten Meszno (Mösen), i​m Südosten Piotrowice Nyskie (Peterwitz), i​m Norden Jasienica Górna (Ober Hermsdorf) s​owie im Nordwesten Trzeboszowice (Schwammelwitz).

Geschichte

Martinskirche
Nepomukstatue

Der Ort w​urde 1248 erstmals a​ls Rathno erwähnt. In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort a​ls Rathnovitz erwähnt.[2] Für d​as Jahr 1340 i​st die Ortsbezeichnung Raczmannsdorf überliefert.[3]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Rathmannsdorf m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen. 1755 w​urde die katholische Pfarrkirche erbaut.[4]

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Rathmannsdorf a​b 1816 z​um Landkreis Neisse i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine Scholtisei, e​ine katholische Pfarrkirche, e​ine katholische Schule s​owie 57 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Rathmannsdorf 312 Menschen, d​avon sechs evangelisch.[3] 1855 lebten 307 Menschen i​n Rathmannsdorf. 1865 bestanden i​m Ort e​ine Scholitsei, 15 Bauern-, 11 Gärtner- u​nd 9 Häuslerstellen. Die dreiklassige Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 163 Schülern besucht.[4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Rathmannsdorf gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Friedrichseck, Krackwitz, Mösen, Ober Hermsdorf, Rathmannsdorf u​nd Schleiwitz u​nd den Gutsbezirken Friedrichseck, Ober Hermsdorf, Rathmannsdorf u​nd Schleiwitz bestand.[5] 1885 zählte Rathmannsdorf 291 Einwohner.[6]

1933 lebten i​n Rathmannsdorf 277 s​owie 1939 258 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Neisse.[7]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Rathmannsdorf 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Ratnowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski. 2007 lebten 177 Menschen i​m Ort.[8]

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Martinskirche (poln. Kościół św. Marcina Biskupa) 1755 im barocken Stil erbaut.[4] Das Gebäude wurde 1966 unter Denkmalschutz gestellt.[9]
  • Nepomukstatue
  • Wegekapelle aus Backstein
  • Feuerwehrhaus
Commons: Ratnowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Graport o stanie Gminy Otmuchów za 2018 rok, abgerufen am 26. April 2020
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 17. April 2020]).
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 532.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1011 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Rathmannsdorf
  6. AGOFF Kreis Neisse
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Neisse (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. Charakterystyka Gminy Otmuchów 2007 (polnisch)
  9. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln
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