Ryōta Murata
Ryōta Murata (jap. 村田 諒太, Murata Ryōta; * 12. Januar 1986 in Nara, Präfektur Nara) ist ein japanischer Profiboxer, sowie ehemaliger und aktueller WBA-Weltmeister im Mittelgewicht. Er wurde bei den Amateuren 2011 Vizeweltmeister und 2012 Olympiasieger.
Ryōta Murata | |
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Ryōta Murata (2012) | |
Daten | |
Geburtsname | Ryōta Murata |
Geburtstag | 12. Januar 1986 |
Geburtsort | Nara |
Nationalität | Japanisch |
Gewichtsklasse | Mittelgewicht |
Stil | Linksauslage |
Größe | 1,84 m |
Reichweite | 1,90 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 18 |
Siege | 16 |
K.-o.-Siege | 13 |
Niederlagen | 2 |
Unentschieden | 0 |
Profil in der BoxRec-Datenbank |
Ryōta Murata Medaillenspiegel | ||
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Japan | ||
Olympische Sommerspiele | ||
Gold | 2012 | Mittelgewicht |
Weltmeisterschaften | ||
Silber | 2011 | Mittelgewicht |
Asienmeisterschaften | ||
Bronze | 2005 | Mittelgewicht |
Amateurkarriere
Der 1,82 m große Murata wurde in den Jahren 2004, 2007, 2009, 2010 und 2011 Japanischer Meister im Mittelgewicht.
Sein erster international bedeutender Erfolg war der Gewinn einer Bronzemedaille im Mittelgewicht bei den Asienmeisterschaften 2005 in Ho-Chi-Minh-Stadt. Er nahm zudem 2005 und 2007 an den Weltmeisterschaften in Mianyang und Chicago teil, konnte dabei jedoch nach Niederlagen gegen Nikolajs Grišuņins bzw. Shawn Estrada, keine Medaillenplatzierung erreichen. 2008 nahm er an den asiatischen Qualifikationsturnieren für die Olympischen Sommerspiele in Peking teil, wo er jedoch gegen Elshod Rasulov und Homayoun Amiri verlor und ausschied.
2011 gewann er den internationalen President’s Cup in Jakarta und die Japanese National Trials. Von September bis Oktober desselben Jahres nahm er zudem an den 16. Weltmeisterschaften in Baku teil. Dort gewann er seine Vorrundenkämpfe jeweils vorzeitig gegen Leandro Sánchez aus Argentinien und den zweifachen Weltmeister Abbos Atoyev aus Usbekistan. Im dritten Vorrundenkampf setzte er sich gegen den Iraner Mohammad Sattarpoor mit 22:11 deutlich nach Punkten durch und zog ins Achtelfinale ein, wo er den Deutschen Stefan Härtel 18:15 nach Punkten bezwang. Im Viertelfinale schlug er den amtierenden Vize-Europameister Darren O’Neill aus Irland 18:9 und stand damit im Halbfinale, wo er auch den Brasilianer Esquiva Falcão deutlich mit 24:11 besiegte. Im anschließenden Finale traf er auf den Ukrainer Evhen Khytrov, dem er sich nur knapp mit 22:24 geschlagen geben musste.
Damit qualifizierte er sich für die 30. Olympischen Sommerspiele 2012 in London, wo er durch ein Freilos gleich im Achtelfinale einstieg und dort den Algerier Abdelmalek Rahou 21:12 nach Punkten bezwang. Im Viertelfinale siegte er mit 17:13 gegen den Türken Adem Kılıççı und erreichte so das Halbfinale, wo er den Usbeken Abbos Atoyev 13:12 besiegen konnte. Im Finale bezwang er den Brasilianer Esquiva Falcão mit 14:13 und wurde so zum ersten japanischen Olympiasieger im Boxen seit Takao Sakurai 1964.
Profikarriere
Am 25. August 2013 bestritt er unter dem Promoter Top Rank, Inc. seinen ersten Profikampf in Tokio, den er durch TKO in der zweiten Runde gegen Akio Shibata (21-7) gewann. Am 6. Dezember 2013 besiegte er zudem Dave Peterson (13-1) durch TKO in der achten Runde. Im Februar 2014 gewann er auch vorzeitig gegen Carlos Nascimento (29-3) und im Mai 2014 vorzeitig gegen Jesús Nerio (12-3). Einen weiteren Sieg errang er im September 2014 gegen Adrian Flores (17-2). Im Dezember 2014 gewann er gegen Jessie Nicklow (24-4). Gegen Douglas Ataide (13-1) gewann er im Mai 2015 durch TKO in der fünften Runde.
Im November 2015 besiegte er den Neuseeländer Gunnar Jackson (22-6) einstimmig nach Punkten. 2016 besiegte er Gaston Vega (24-10) und Felipe Pedroso (13-1) jeweils vorzeitig. Im Juli 2016 besiegte er George Tahdooahnippah (34-2) in der ersten Runde. Im Dezember 2016 besiegte er Bruno Sandoval (19-1) vorzeitig.
Am 20. Mai 2017 boxte er in Tokio um den WBA-Weltmeistertitel im Mittelgewicht, wobei er durch geteilte Punktentscheidung gegen Hassan N’Dam N’Jikam (35-2) verlor. Der Kampfausgang war äußerst umstritten und führte zur Suspendierung von zwei der drei Punktrichtern.[1] Im Rückkampf am 22. Oktober 2017 in Japan gewann Murata schließlich durch Aufgabe seines Gegners am Ende der siebenten Runde. Er wurde damit zum erst zweiten japanischen Profiweltmeister im Mittelgewicht nach Shinji Takehara, der den WBA-Titel dieser Gewichtsklasse 1995 gewonnen hatte.
Seine erste Titelverteidigung gewann er am 15. April 2018 durch TKO in der achten Runde gegen den Europameister Emanuele Blandamura (27-2). In seiner zweiten Titelverteidigung verlor er am 20. Oktober 2018 gegen Robert Brant (23-1). Den Rückkampf gegen Brant gewann er am 12. Juli 2019 durch TKO in der zweiten Runde und wurde dadurch erneut WBA-Weltmeister.
Am 23. Dezember 2019 besiegte er den Kanadier Steven Butler (28-1) durch TKO in der fünften Runde.