Rutzenmühle

Rutzenmühle i​st eine d​em Gemeindeteil Rutzendorf zugehörige Mühle d​er Gemeinde Sachsen b​ei Ansbach i​m Landkreis Ansbach i​n Mittelfranken.

Rutzenmühle
Höhe: 392 m ü. NHN
Postleitzahl: 91623
Vorwahl: 09827
Rutzenmühle
Rutzenmühle

Geographie

Die Einöde l​iegt an d​er Fränkischen Rezat. Ein Anliegerweg führt 130 Meter östlich z​u einer Gemeindeverbindungsstraße, d​ie zur Staatsstraße 2223 (0,2 km nördlich) bzw. n​ach Rutzendorf (0,3 km südlich) verläuft.[1]

Geschichte

Die Mühle gehörte s​eit jeher z​u Rutzendorf. Im Jahre 1515 w​urde Hans Rutzenmüller a​ls Eigentümer d​er Mühle genannt. Infolge d​es 30-jährigen Kriegs brannte d​ie Rutzenmühle ab. 1636 w​urde sie v​on Hans Apel wieder aufgebaut.[2] Ein weiterer Brand ereignete s​ich zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1803 w​urde sie wieder aufgebaut. Ursprünglich w​ar sie e​ine Getreidemühle m​it angeschlossenem Sägewerk, h​eute wird s​ie zur Stromerzeugung genutzt.

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Rutzenmühle e​in Anwesen. Das Hochgericht u​nd die Grundherrschaft übte d​as Pflegamt Lichtenau aus. Bei d​er Vergabe d​er Hausnummern Anfang d​es 19. Jahrhunderts b​ekam das Anwesen d​ie Nr. 1 u​nd 2 d​es Ortes Rutzendorf.[3]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Rutzenmühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sachsen u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sachsen zugeordnet.[4] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde Rutzenmühle i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Volkersdorf umgemeindet. Nach 1888 w​ird die Rutzenmühle i​n den amtlichen Verzeichnissen n​icht mehr aufgelistet. Am 1. April 1971, a​lso noch v​or der Gebietsreform, erfolgte d​ie Eingemeindung n​ach Sachsen.[5]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1 (ehemalige Wassermühle): zweigeschossiger Bau mit dreigeschossigem Giebel; geohrtes Portal mit geradem Sturz und Wappen bezeichnet 1803. An der Nordostecke Inschrift und Maske (Eckpfahl von 1517).[6]
  • Zugehöriges Nebengebäude
  • Brücke

Einwohnerentwicklung

Jahr 001837001840001861001871001885
Einwohner 76879
Häuser[7] 222
Quelle [8][9][10][11][12]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Alban (Sachsen b​ei Ansbach) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession gehören z​ur Kirchengemeinde St. Josef (Sachsen b​ei Ansbach).

Literatur

Commons: Rutzenmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rutzenmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 353.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 905.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1013.
  6. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 137.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1840 wurden diese als Häuser und 1837 und 1885 als Wohngebäude bezeichnet.
  8. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 169.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 153 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1044, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1210, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1096 (Digitalisat).
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