Rubis (1933)

Rubis[1] w​ar ein U-Boot d​er französischen Marine i​m Zweiten Weltkrieg. Der Minenleger d​er Saphir-Klasse w​urde zwischen 1929 u​nd 1933 b​ei der Marinewerft Toulon gebaut.

Rubis
Allgemeine Daten
Schiffstyp:U-Boot
Schiffsklasse:Saphir-Klasse
Marine:
Bauwerft:Arsenal de Toulon (Toulon)
Kiellegung:3. April 1929
Stapellauf:30. September 1931
Indienststellung:4. April 1933
Verbleib:Am 4. Oktober 1949 außer Dienst gestellt. Auf dem Weg zur Verschrottung gesunken.
Schwesterschiffe
Diamant, Nautilus, Perlé, Rubis, Saphir, Turquoise
Technische Daten
Besatzung:42 Mann
Verdrängung:
  • über Wasser: 761 tn.l.
  • unter Wasser: 925 tn.l.
Länge:65,9 m
Breite:7,1 m
Tiefgang:4,3 m
Antrieb:
Geschwindigkeit:
  • aufgetaucht: 12 kn (22 km/h)
  • getaucht: 9 kn (17 km/h)
Brennstoffvorrat:95 ts
Fahrbereich:
  • über Wasser:
    • 7.000 NM (12.964 km) bei 7,5 Kn
    • 4.000 NM (7.400 km) bei 12 Kn
  • unter Wasser:
    • 80 NM (148 km) bei 4 Kn
Tauchtiefe:80 m
Bewaffnung
Artillerie:1× 75 mm L/35 Deckgeschütz
Flugabwehr:
  • 1× 13,2 mm MG
  • 2× 8 mm MG (2×1)
Torpedos:3× 550 mm Torpedorohre
Seeminen:32 Minen in 16 senkrechten Schächten

Einsatzgeschichte

Zum Zeitpunkt d​es Waffenstillstands v​om 22. Juni 1940 befand s​ich Rubis i​n Großbritannien, w​urde im Zuge d​er Operation Grasp v​on den Briten übernommen u​nd den freifranzösischen Streitkräften u​nter General Charles d​e Gaulle übergeben.

Das U-Boot unternahm u​nter den Kommandanten Cabanier u​nd Rousselot zwischen April 1940 u​nd dem Kriegsende 1945 zusammen 22 Feindfahrten i​n der Biskaya u​nd vor d​er Küste Norwegens. Während d​er Operationen wurden 683 Seeminen verlegt. Insgesamt wurden 14 Handels- u​nd Hilfsschiffe m​it ca. 21.000 BRT d​urch die Minen versenkt. Dazu k​amen sieben Wachboote u​nd ein Minenleger. Ein finnisches Handelsschiff w​urde mit Torpedos versenkt.

Rubis w​urde 1949 stillgelegt u​nd 1958 zwischen Saint-Tropez a​nd Cavalaire versenkt.[2] Das Wrack w​urde 1971 v​on Tauchern wiederentdeckt.

Versenkte oder beschädigte Schiffe

1940

  • Am 26. Mai 1940 lief das norwegische Transportschiff Vansø (54 BRT) auf der Position 58° 21′ N,  1′ O auf eine von der Rubis am 10. Mai 1940 gelegte Mine und sank.
  • Am 28. Mai 1940 lief das norwegische Segelschiff Blaamannen (174 BRT) vor Haugesund auf der Position 59° 28′ N,  12′ O auf eine von der Rubis am 27. Mai 1940 gelegte Mine und sank.
  • Am 31. Mai 1940 lief das norwegische Handelsschiff Jadarland (938 BRT) vor Haugesund auf der Position 59° 28′ N,  12′ O auf eine von der Rubis am 27. Mai 1940 gelegte Mine und sank.
  • Am 10. Juni 1940 lief das norwegische Handelsschiff Sverre Sigurdssøn (1.081 BRT) nahe Herdla auf der Position 60° 36′ N,  55′ O auf eine von der Rubis am 9. Juni 1940 gelegte Mine und sank.
  • Am 7. Juli 1940 lief das norwegische Handelsschiff Almora (2.433 BRT) vor Egersund auf der Position 58° 21′ N,  1′ O auf eine von der Rubis am 10. Mai 1940 gelegte Mine und wurde beschädigt.
  • Am 24. Juli 1940 lief das norwegische Handelsschiff Kem (1.705 BRT) vor Egersund auf der Position 58° 21′ N,  1′ O auf eine von der Rubis am 10. Mai 1940 gelegte Mine und sank.
  • Am 28. Juli 1940 lief das norwegische Handelsschiff Argo (413 BRT) vor Egersund auf der Position 58° 21′ N,  1′ O auf eine von der Rubis am 10. Mai 1940 gelegte Mine und sank.

1941

  • Am 21. August 1941 torpedierte und versenkte die Rubis das finnische Handelsschiff Hogland (4.360 BRT) vor der norwegischen Küste auf der Position 58° 27′ N,  46′ O

1942

  • Am 12. Juni 1942 lief das deutsche Hilfs-Minensuchboot M 4212 (ehemals: Marie Frans) (125 BRT) in der Biskaya auf der Position 43° 37′ N,  34′ W auf eine von der Rubis am 5. Juni 1942 gelegte Mine und sank.
  • Am 26. Juni 1942 lief der französische Schlepper Quand Meme (288 BRT) in der Biskaya auf der Position 43° 37′ N,  35′ W auf eine von der Rubis am 5. Juni 1942 gelegte Mine und sank.
  • Am 10. Juli 1942 lief das deutsche Hilfsminensuchboot M 4401 (ehemals: Imbrin) (339 BRT) in der Biskaya nordwestlich Arcachon auf der Position 44° 58′ N,  23′ W auf eine von der Rubis gelegte Mine und sank.
  • Am 18. August 1942 lief das deutsche Vorpostenboot V 406 (ex: Hans Loh) (464 BRT) in der Biskaya südwestlich der Mündung der Gironde auf der Position 45° 3′ N,  34′ W auf eine von der Rubis am 14. August 1942 gelegte Mine und sank.
  • Am 20. September 1942 lief das deutsche Hilfsminensuchboot M 4448 (ex: L 4148) (77 BRT) in der Biskaya vor Bayonne auf der Position 43° 37′ N,  34′ W auf eine von der Rubis am 5. Juni 1942 gelegte Mine und sank.

1943

  • Am 10. Juli 1943 lief der deutsche Hilfs-Minensucher M 4451 (ex: Gauleiter A. Meyer) (652 BRT) in der Biskaya vor Arcachon auf der Position 44° 58′ N,  10′ W auf eine von der Rubis gelegte Mine und sank.

1944

  • Am 26. September 1944 lief der deutsche Hilfs-U-Jäger UJ 1106 (ex: Grönland) (464 BRT) etwa 16 Seemeilen südwestlich Stavanger auf der Position 58° 45′ N,  24′ O auf eine von der Rubis am 24. September 1944 gelegte Mine und sank.
  • Am 27. September 1944 liefen der deutsche Hilfs-U-Jäger UJ 1715 (ex: Lesum) (464 BRT), das deutsche Handelsschiff Cläre Hugo Stinnes 1 (5.295 BRT) und der norwegische Frachter Knute Nelson (5.749 BRT) etwa 16 Seemeilen südwestlich Stavanger auf der Position 58° 45′ N,  24′ O auf von der Rubis am 24. September 1944 gelegte Minen und sanken.
  • Am 27. Oktober 1944 lief das deutsche Vorpostenboot V 5304 (ex: Seehund) auf der Position 60° 55′ N,  40′ O auf eine von der Rubis am 18. Oktober 1944 gelegte Mine und wurde schwer beschädigt. Das gestrandete Boot wurde später repariert.
  • Am 24. November 1944 lief das norwegische Handelsschiff Castor (1683 BRT) vor Egersund auf eine von der Rubis am selben Tag gelegte Mine und wurde beschädigt.
  • Am 21. Dezember 1944 liefen der deutsche Frachter Weichselland (ehemals lettisch: Gundega) (3.654 BRT), die deutschen Hilfs-U-Jäger UJ 1113 / KUJ 7, UJ 1116 / KUJ 11 und UJ 1702 / KUJ 16 mit jeweils 970 BRT und das deutsche Räumboot R 402 (140 t) vor Feiestein-Rinne in Norwegen auf von der Rubis am 19. Dezember 1944 gelegte Minen und sanken.

Am 18. Juli 2006 w​urde das U-Boot m​it dem Ordre d​e la Libération ausgezeichnet. Die Auszeichnung n​ahm stellvertretend d​er Namensnachfolger Rubis u​nd seine Besatzung entgegen.

Siehe auch

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. 5. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.

Erläuterungen

  1. In der französischen Sprache bedeutet Rubis Rubin.
  2. Le sous-marin Rubis, Les unités militaires - Musée de l’Ordre de la Libération. Abgerufen am 5. März 2019.
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