Rotes Fort (Agra)
Das Rote Fort in der nordindischen Stadt Agra ist eine Festungs- und Palastanlage aus der Epoche der Mogulkaiser und diente im 16. und 17. Jahrhundert mit Unterbrechungen als Residenz der Moguln. Das Rote Fort wurde 1983 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Ein Teil des Geländes wird heute militärisch genutzt und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Rotes Fort in Agra लाल क़िला لال قلعہ | |
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UNESCO-Welterbe | |
Eingangstor des Roten Forts in Agra | |
Vertragsstaat(en): | Indien |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | (iii) |
Referenz-Nr.: | 251 |
UNESCO-Region: | Asien und Pazifik |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1983 (Sitzung 7) |
Lage
Das Rote Fort von Agra liegt auf einem teils natürlichen (Uferböschung), teils von Menschenhand aufgeschütteten Hügel am Ufer des Yamuna-Flusses und ist nur etwa 2,5 Kilometer vom Taj Mahal entfernt.
Geschichte
Der Bau des Forts wurde 1565 unter Akbar dem Großen, der die Hauptstadt von Delhi hierher verlegen ließ, aufgenommen und unter seinen Nachfolgern, vor allem unter Shah Jahan, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert. Die Ummauerung war bereits 1571 abgeschlossen. Palastbauten wurden jedoch nicht errichtet, da Akbar bereits kurze Zeit später (1572) in Fatehpur Sikri eine neue Hauptstadt gründete, die er jedoch ebenfalls bald wieder aufgab um in Lahore zu residieren. Während Akbar vorwiegend mit rotem Barauli-Sandstein der Region Dholpur im heutigen Rajasthan[1] bauen ließ, bevorzugte Shah Jahan weißen Marmor mit Verzierungen aus Glas und Halbedelsteinen als Baumaterial. 1648 wurde die Hauptstadt nach Delhi zurückverlegt, womit auch das Rote Fort an Bedeutung verlor. Nach seiner Machtergreifung 1658 stellte Aurangzeb seinen Vater Shah Jahan im Roten Fort von Agra unter Hausarrest, wo dieser im Jahre 1666 auch starb.
1803 wurde es durch britische Truppen eingenommen. Während des indischen Aufstandes von 1857 war das Rote Fort einer der Orte bewaffneter Auseinandersetzungen.
Architektur
Die gesamte Fort-Anlage hat einen halbmondförmigen Grundriss und ist von einer bis zu 21 Meter hohen Mauer umgeben, deren Umfang 2,4 Kilometer beträgt. Die Mauer besteht in ihrem Kern, wie die Mehrzahl der umschlossenen Gebäude, aus Ziegelstein und ist mit roten Sandsteinplatten verkleidet. Von diesen roten Sandsteinplatten rührt auch der Name des Forts. Nur zwei Haupttore, das Delhi-Tor und das Lahore-Tor, gewähren Einlass in das riesige Gelände. Im Innern befinden sich repräsentative Palastbauten aus der Zeit Shah Jahans sowie Moscheen und Gärten. Der Baustil vereint in harmonischer Weise Elemente islamischer und hinduistischer Baukunst. Die von Shah Jahan im 17. Jh. erbauten Palastbauten im Inneren des Forts sind ganz mit weißem Marmor verkleidet und mit Stein- oder Glasintarsien geschmückt. Die kleinen Wandnischen erinnern an persische Vorbilder.
Bildergalerie
- Auf dem weitläufigen Gelände des Roten Forts
- Plan des Forts auf einem Bildschirm des Forts, 2008
- Außenanlage des Diwan-i-Am oder Hall of Public Audience
- Im Innern des Diwan-i-Am (Hall of Public Audience)
- Agra Fort Diwan-i-Am (Hall of Public Audience)
- Jahangir Palast
- Diwan-e-Khas
- Delhi Tor, von Seeta Ram, 1814–15
- im Innern des Roten Forts
- Dekorierte Säulen
- im Inneren des Roten Forts
- Deckenverzierungen
- Weeks Edwin Tor des Forts
- Rotes Fort, Außenansicht
Siehe auch
Literatur
- Beate Szerelmy, Andrea Wurth u. a.: Indien. Baedeker-Verlag, Ostfildern 1997, S. 153f ISBN 3-89525-139-9
- Bamber Gascoigne: Die Großmoguln – Glanz und Größe mohammedanischer Fürsten in Indien. Prisma-Verlag, Gütersloh 1987 ISBN 3-570-09930-X
Weblinks
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. Mai 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.