Romanische und frühgotische Chorumgänge
In der Hoch- und Spätgotik entstand eine große Anzahl von Umgangschören. Zumeist sind sie mit großen Maßwerkfenstern ausgestattet, was ihre Stilzuordnung erleichtert.
Aus Romanik und Frühgotik gibt es nur eine beschränkte Anzahl von Umgangschören. Mit der Stilzuschreibung tun sich selbst Fachleute manchmal schwer. Dazu tragen die nicht sehr großen Fenster ohne Maßwerk bei, die manchmal noch etwas ungelenk gestalteten Gewölbe, Gestaltungsformen, die schon in der Romanik verwendet wurden, aber mit dem Aufkommen der Gotik nicht verschwanden. Der zeitliche und geografische Rahmen von Innovationen wird nicht von allen Autoren in gleichem Maße berücksichtigt. Auch stören sich manche Autoren bei frühgotischen Bauten an unvollständigen Verwendungen des gotischen Formenkanons, die sie bei späteren Bauten als bauherrenspezifisch (z. B. Zisterzienserkirchen) oder regionale Besonderheiten hinnehmen müssen.
Übersicht
Als Kriterium der Abgrenzung gegen die nicht dargestellte Hochgotik wurde genommen, dass die Fenster der Chorumgänge noch kein ausgereiftes Maßwerk haben, oder in ihrer Erstausstattung noch nicht hatten.
Innerhalb der jeweiligen Gruppe sind die Umgangschöre soweit möglich in der Reihenfolge ihrer Bauzeiten eingetragen.
In der Übersicht in Klammern verzeichnete Gebäude sind wegen Ersatz oder grundsätzlicher Veränderungen der Umgänge in Hoch- oder Spätgotik zwar mit Stichworten beschrieben, aber nicht mit einer Galerie dargestellt.
Romanik:
Michaelis, Hildesheim • St-Philibert, Tournus • Bois-Sainte-Marie • Maria im Kapitol, Köln • St-Savin-sur-Gartempe • Conques • (Victor et Couronne, Ennezat) • N.D. la Grande, Poitiers • Montierneuf • Ste-Radegonde, Poitiers • St John's im Tower • St-Eutrope, Saintes • Veauce • Chauvigny • Cunault • St-Martin, Chartres • St-Hilaire, Melle • St-Saturnin • St-Sernin, Toulouse • St-Gildas, Rhuys • Loctudy • Cluny III • Paray-le-Monial • Airvault • Notre-Dame, Poissy • Fontevraud • St-Nectaire • N.D. du Port, Clermont-Ferrand • St. Godehard, Hildesheim • Onze Lieve Vrouwe, Maastricht • Lausanne (1. Chorumgang)
Übergang von der Romanik zur Gotik:
Morienval • St-Jouin-de-Marnes • Sens • St-Martin-des-Champs, Paris • St-Germain-des-Prés, Paris • St-Germer-de-Fly • Vézelay • Basler Münster • Heisterbach • Roskilde • Ebrach • Riddagshausen
Frühgotik:
Mantes-la-Jolie • Saint-Denis • Senlis • Noyon • Saint-Remi, Reims • Notre-Dame de Paris • Lisieux • Canterbury • Pontigny • N.D.-en-Vaux, Châlons • Limburg • Lausanne (2. Chorumgang) • Notre-Dame de Chartres • Soissons • Bourges • Magdeburg • Marienstatt • Tours
Romanik
- Kryptenumgang frühes 11. Jh.
- Chor mit Apsis und Kryptenumgang
- Blick aus der Krypta in den Umgang
- Blick aus dem Umgang in die Krypta
- Kryptenumgang mit Tonnengewölbe
- Umgangschor und Kapellen
- Hallenkrypta
- Kryptenumgang
- Chor und Chorumgang
- Arkade des Chormgangs
- Notre-Dame-de-la-Nativité in Bois-Sainte-Marie
- Département Saône-et-Loire, hist. Herzogtum Burgund
- Chor um 1050
- Gesamtansicht
- Blick durch die Vierung in den Chor
- Chorumgang und Chor
- Krypta (ohne Umgang!) ab 1040
- Altarweihe (Chor mit Umgang) 1065,
- Einwölbung der Konchen Mitte 12. Jh.,
- Erhöhung der Obergadenwände und Einwölbung des Mittelschiffs 1240
- Chor mit Hauptkonche von außen, divergente Wandgliederung von Chorumgang und Kryptenumgang
- Hauptkonche mit Umgang
- Hauptkonche und Südkonche mit Umgängen
- Poitou, heute Département Vienne
- 1040–1090
- Hallenkirche,
- Binnenchor und Umgang außen und innen polygonal, Radialkapellen rund
- Ostansicht
- Kapellen und Ecke des Binnenchors
- Chorhaupt
- Umgang
- Département Aveyron, südliches Zentralmassiv
- Bauphasen:[1]
- 1031–1065 untere Teile des Binnenchors, Umgang mit Kapellen,
- 1065–1087 Ausdehnung nach Westen,
- 1087–1107, Emporen der Kirche und Kreuzgang
- 1087– ca. 1125, wahrscheinlich Abschluss der Einwölbung
- Außenansicht
- Vierung und Chor
- Empore → Chorumgang
- Halbtonne über Empore
- Département Puy-de-Dôme, Zentralmassiv
- romanischer Umgangschor zw. 1060 und 1100, im 13. Jh. gotisch ersetzt
- 1086 geweiht
- Pseudobasilikaler Umgangschor
- Kirche im frühen 12. Jh. nach Westen verlängert
- Außenansicht: pseudobasilikaler romanischer Umgangschor mit gotischen Kapellenanbauten
- Chorhaupt: Tonnengewölbe geht in Halbkuppel über
- Binnenchor → romanischer Chorumgang → gotische Kapelle
- Abteikirche Saint-Jean (CC) in Montierneuf, heute Stadtteil von Poitiers
- 1070–1096,
- Ergänzungen 13. Jh.
- Binnenchor im 14. Jh. ersetzt
- Chorumgang mit rundbogigen Kreuzgratgewölben und Gurtbögen
- POP
- Südostansicht
- Umgangschor von innen
- Chorumgang
- romanisches Tonnengewölbe des Langhauses
- Stiftskirche Sainte-Radegonde (CC), Poitiers
- Bauzeiten:
- Vorgänger seit etwa 300
- nach Brand von 1083 bis etwa 1099 Umgangskrypta, Binnenchor und Turmerdgeschoss
- Langhaus einschiffig, 13. Jh., gewölbt 14. Jh.
- Mittelraum dreigeschossig, Umgang zweigeschossig:
- Binnenchor, innen und außen polygonal, Arkadensicht zum oberen Umgang
- obere Krypta, Zugang durch untere Arkade des oberen Umgangs
- untere Krypta, rund schleßend
- Radegundegrab
- Zugang über Mitteltreppe aus dem Schiff
- seitliche Anschlüsse zum unteren Umgang
- Binnenchor und Außenwand des oberen Umgangs innen und außen polygonal
- Radialkapellen des oberen wie des unteren Umgangs innen rund, außen polygonal
- Gewölbe:
- Binnenchor: Tonne mit Übergang in polygonal gebrochene rippenlose Halbkuppel
- oberer Umgang: Kreuzgratgewölbe
- Radialkapellen: ungegliederte Halbkuppeln, teil mit anschließender Tonne
- oberer Umgang mit Chor
- oberer Umgang mit Chor und oberer Krypta
- oberer Umgang mit einer der oberen Radialkapellen
- unterer Umgang
- eine der unteren Radialkapellen
- Chor, Umgänge und Radialkapellen nach außen polygonal
- Fenster des oberen und des unteren Umgangs
- St John's Chapel (CC) im Tower of London
- 1078–(vor) 1100
- Emporenhalle mit Umgangschor
- Chorhaupt, Umgang, Empore
- Gewölbe von Seitenschiff/Umgang und Empore
- 3. Etage des Towers mit Kapelle
- Kapellenschluss von Außen
- Département Charente-Maritime, Südwestfrankreich
- sehr große Krypta mit Umgang 1081–1196, Kirchenbau bis ins frühe 12. Jh.
- darüber romanischer Langchor mit nach außen schon polygonalen Umgang mit drei rund schließenden Radialkapellen
- 14./15. Jh. Ersatz des Chorhauptes und Sprengung des Umgangs durch größere gotische Axialkapelle
- oberirdischer Grundriss
- Plan der Krypta
- Nordseite der Umgänge von Chor und Krypta mit Kapelle(n)
- Kryptenumgang
- Quersicht des Langchors, Tonne über dem Binnenchor, Halbtonnen über den Seitenschiffen, also dem Umgang
- Rest des U-Bogens des Chorumgangs mit schräg gestellter Radialkapelle
- im Bourbonnais
- spätes 11. Jh.
- Südquerhaus und Chor
- Chorhaupt
- Hauptaltar und Chor
- Chorumgang tangential
- Département Vienne
- Ende 11. bis Mitte 12. Jh.
- kurzer Chor mit Halbkuppel, Umgang mit Tonnengewölbe, beides rundbogig
- Langhaus Pseudobasilika mit Tonnengewölbe im Mittelschiff und Kreuzgratgewölben über den Seiten schiffen, beides im östlichsten Joch rund-, westlich spitzbogig, ohne Stich
- POP
- spitzbogiges Westportal
- Chorhaupt
- Vierung, Chor, Umgang
- Umgang
- Département Maine-et-Loire
- ab 1100
- romanische Hallenkirche mit Hallenchor
- später in Angevinischer Gotik Kirche um drei Joche nach Westen verlängert
- Scheitelkapelle im 15. Jh. verloren
- Grundriss
- CHor mit sparsaniertem Dach
- Chorhaupt
- Arkade und Umgang
- Saint-Martin-au-Val in Chartres
- C:Category:Église Saint-Martin-au-Val de Chartres
- 11. oder 12. Jh.[2]
- Erneuerungen um 1500 und im 17. Jh.
- Außenansicht
- Innenansicht
- St-Hilaire in Melle
- Département Deux-Sèvres im Poitou
- Hallenumgangschor und Querhaus 2. Viertel des 12. Jh.,
- Das Tonnen- und Halbkuppelgewölbe des Binnenchors reicht wegen seine größeren Durchmessers höher als das kreuzgtratgewölbe des Chorumgangs, aber beider Höhenbereiche überlappen einander.
- Außenansicht
- Radialsicht
- Quersicht: Umgang → Chor → Umgang
- links: Umgang → Südquerhaus → Südseitenschiff; rechts: Binnenchor → Vierung und Nordquerhaus
- Département Puy-de-Dôme
- 2. Viertel 12. Jh.
- Außenansicht
- Chorhaupt
- Chorumgang tangential
- ab 1077, Altarweihe 1119
- Außenansicht
- Chorhaupt: Obergaden, Triforium, obere Arkade, untere Arkade (halb durch Altarpodest verdeckt)
- St-Sernin (Toulouse): obere Arkade des Chorumgangs
- St-Sernin (Toulouse): untere Arkade des Chorumgangs
- Südküste des Département Finistère, Bretagne
- Umgangschor pseudobasilikal
- Spätes 11.–frühes 12. Jh.
- Gewölbe 16. Jh.
- Langhaus 18. Jh.
- Base Mérimée PA00091674 (lückenhaft)
- Info Bretagne: L'Eglise de Saint-Gildas de Rhuys
- Außenansicht
- Binnenchor mit Umgang
- Umgang aus dem Querhaus
- Südküste des Département Finistère, Bretagne
- Umgangschor pseudobasilikal
- 2. Hälfte 11. Jh.–12. Jh.
- Base Mérimée PA00090098
- Ansicht von NO
- Grundriss
- Langhaus zum Chor
- Gewölbe des Chorumgangs
- Benediktinerkirche Cluny III
- Grundstein 1088
- Spitzhalbkuppeln, Spitztonnen, spitze Kreuzgratgewölbe
- runder Chorumgang mit 5 Radialkapellen
- östliches, kleines Querhaus mit zusätzlichen Nebenkapellen
- zweite, großes Querhaus mit Nebenvierungen und weiteren Nebenkapellen
- ICOMMOS: Forschungsbericht von Kenneth John Conant[4]
- Nordostansicht und Grundriss, Perspektive etwas misslungen: der "erste" Giebel des zweiten Querhauses zeigte nach Osten
- Prioratskirche Notre-Dame/Sacré-Cœur in Paray-le-Monial
- Baubeginn im 11. Jh., zunächst noch ohne Umgang
- ab 1090 grundlegender Umbau nach dem Vorbild von Cluny III
- Querhaus und Chor um 1110 (?), Spitzhalbkuppeln, Spitztonnen, spitze Kreuzgratgewölbe
- Wandverlauf von Umgang und Chorempore schon polygonal (im Unterschied zu Cluny III), aber Binenenchor und Kapellenschlüsse rund und als niedrigere Apsiden von höheren Rechteckbauten abgesetzt.
- Bourgogne Romane: Paray-le-Monial[5] (statt hier informationsloser Base Mérimée)
- Gallica: Eugène Lefèvre-Pontalis: Étude historique et archéologique sur l'église de Paray-le-Monial[6]
- Außenansicht: runder Schluss des Hochchors, Kapellen aus Rechteckkernen und Rundapsiden
- Schiff und Chor
- Radialsicht in den Chorumgang
- Tierkapitell
- Département Deux-Sèvres
- mehrere Bauphasen im 12. und 13. Jh.
- Seitenschiffe und Chorumgang mit romanischen Tonnengewölben
- Mittelschiff und Binnenchor mit frühen Netzgewölben
- Kapellen außen nachträglich durch Spitzbögen verbunden
- Base Mérimée
- Chor von Osten
- Grundriss
- romanisches Seitenschiff
- Umganngschor: tonnengewölbter Umgang, rippengewölbter Binnenchor
- Westen der Banlieue von Paris
- Glockenturm 11. Jh., Kernbau 1130–1160, Kapellenzeilen 14. Jh.
- Chorumgang romanisch, jüngere Teile bis 1160 Übergangsstil, Kapellenzeilen flamboyant
- Umgangschor und Vierungsturm ohne Querhaus (!)
- fast rundbogige Kreuzrippengewölbe, westliche Obergaden rundbogig mit Maßwerk
- Vierungsjoch mit Biforium als Arkade des Triforiums
- Chorhaupt und Umgang
- Seitenschiff spitzbogige Kreuzrippengewölbe, Chorumgang rundbogige Kreuzgratgewölbe
- Abtei Fontevraud (Bilder)
- Maine-et-Loire
- gegründet 1011, genaue Baudaten fehlen
- 1152–1204 Nekropole des Hauses Plantagenet
- danach wirtschaftliche Schwierigkeiten
- romanisch mit wenigen gotischen Elementen (Querhausfenster)
- Chor und Querhaus
- Binnenchor und Umgang
- Gewölbe
- Umgang mit leicht gespitzten Gurtbögen
- Wallfahrts- u. Prioratskirche St-Nectaire in Saint-Nectaire (Puy-de-Dôme)
- Mitte 12. Jh.
- Schluss des Hochchors und Umgangskapellen halbrund
- POP.Culture : PA00092376, Église Saint-Nectaire
- Außenansicht
- Chorhaupt
- Blick aus dem Chor in den Umgang
- Empore und verschiedene Gewölbe des Langhauses
- 1. Hälfte 12. Jh. bis 1185
- zusätzliches Kapellenpaar am Querhaus
- Außenansicht
- Binnenchor schließt mit rundbogiger Halbkuppel
- Chorumgang mit Kreuzgratgewölben, Kapellen mit Halbkuppeln
- ab 1133, Ostapsis bis 1172
- Ostchor von außen
- Chor
- Arkadenbögen und Kapitelle
- Hauptaltar und Chorumgang
- Kapitelle 1150–1160
- Außenansicht
- Chor
- Chorumgang
- Kathedrale von Lausanne (1. Chorumgang)
- ca. 1160 Chorumgang mit fünf rund schließenden Radialkapellen
- nur archäologische Funde, u. a. romanische Kapitelle
- dreißig Jahre später durch den heutigen ersetzt, s. u.
Übergang von der Romanik zur Gotik
- Abtei Notre-Dame im 3. Viertel des 9. Jh. von Karl dem Kahlen gegründet
- Umgang und Chor der Abteikirche 1075–1103 und 1105–1130
- Département Oise,
- evt. die ersten Kreuzrippengewölbe der Île-de-France, im Umgang leicht, im Chorquadrat deutlich spitzbogig
- 1240 und 14. Jh. gotische Kapellenanbauten
- Base Mérimée Église abbatiale de bénédictines Notre-Dame
- Außenansicht
- Chorhaupt
- Chorumgang mit runden und spitzen Bögen
- leicht spitzes Kreuzrippengewölbe von 1110 im Chorumgang
- Département Deux-Sevres, Westfrankreich
- 1095 begonnen, Altarweihe 1130
- Radialkapellen und Rippengewölbe wohl nach Mitte 12. Jh.
- im frühen 13. Jh im Mittelschiff Tonnengewölbe durch frühes Netzgewölbe ersetzt
- Umgang ebenfalls mit Rippengewölben, jedoch überwiegend sechsrippige Einzeljoche
- im weiteren 13. Jh Umgangskapellen abgestützt
- in den Seitenschiffen des Langhauses romanische Rundbogentonnen erhalten
- Fenster des Umgangs und Chorarkade rundbogig,
- Fenster der Radialkapellen und Rippengewölbe von Umgang und Kapellen spitzbogig
- außen: Sockelarkade des Umgangs rundbogig, Sockelarkade der Kapellen gelappt rundbogig
- Datenbankeintrag PA00101340 (nicht sehr genau)
- Seitenschiff des Langhauses
- Chorhaupt mit frühem Netzgewölbe
- Umgang mit domikalen Kreuzrippengewölben
- Chorarkade, Umgang, Radialkapelle
- begonnen zw. 1130 u. 1135
- zur Bauzeit Erzbischofssitz für die wichtigsten Teile des französischen Kronlandes einschließlich Paris
- im 13. Jh. heutige Axialkapelle, außerdem Obergadenfenster vergrößert und mit Maßwerk versehen
- schräg anschließende Radialkapellen 16. bzw.18. Jh.
- Seite der Stadt Sens siehe [7]
- Mittlere Kapelle gotisch, linke 16. Jh, rechte 18. Jh.
- Chorhaupt
- untere Außenwände noch romanisch, Chorarkade schon spitzbogig
- Gurtbögen des Umgangs noch rundbogig, Außenwand romanisch
- Prioratskirche St-Martin-des-Champs in Paris
- ehemalige Klosterkirche eines Benediktinerpriorats nördlich von Paris; heute im Stadtgebiet gelegen
- 1059 gegründet, 1079 an cluniazensische Benediktiner
- begonnen um 1130
- heutiger Chor etwa 1035–1055[8]
- Der Chor und der Chorumgang sind ein frühes Beispiel der Umsetzung eines gotischen Raumkonzeptes in Kombination mit Einzelelementen der ausgehenden Romanik
- Fenster ganz überwiegend romanisch,
- Chorarkaden und Gewölbe spitzbogig, nicht aber die Schildbögen,
- Joche der Mittelachse als Kreuzrippengewölbe und Schirmkuppel,[9] diverse Rippenprofile
- Chor von außen, nur seitliche Obergaden spitzbogig
- Gewölbeplan
- Chorhaupt und Scheitelkapelle mit Rippen
- Umgang und Kapellen
- Hist. Benediktinerabtei außerhalb der Mauern von Paris
- Chor wohl Mitte 12. Jh., geweiht 1163
- Chorarkade und Umgang erst teilweise spitzbogig
- Binnenchor spitzbogig
- Chor von Südosten
- Grundriss
- Binnenchor
- Umgang
- nahe Beauvais, Picardie
- Chor, Querhaus und drei Langhausjoche 1135/1140–1167
- 1172–1180 fünf Langhausjoche
- 2. April 1206 geweiht
- Umgangsarkade spitzbogig, Fenster und Emporenarkaden rundbogig
- Binnenchor und Umgang spitze Kreuzrippengewölbe, Chorempore rundbogige Kreuzgratgewölbe
- 1259–1267 östlich Marienkapelle angeschlossen, in Größe eines Chors
- Reparaturen 1380–1390, Westportal 1739
- POP: Église abbatiale Saint-Germer, actu…
- Südostansicht
- Grundriss
- Chorhaupt
- Chor, Umgang und Empore nach Norden
- Département Yonne, nordwestliches Burgund
- heutiges Langhaus Mitte 12. Jh., romanisch mit rundbogigen Arkaden und Kreuzgratgewölbe
- heutiger Chor und Querhaus 1185–1215, spitzbogige Arkaden und Kreuzrippengewölbe, aber Kapellenfenster noch rundbogig. Eigentlich dominiert bei diesem Umgangschor schon die Frühgotik, aber die Kirche wird insgesamt als romanisch vermarktet, die Kathedrale von Sens mit teilweise ebenfalls rundbogigen Kapellenfenstern als gotisch.
- Westfassade ab 1260
- Chor und Vierung von Südosten
- Chor
- Umgang und Chor
- Umgang und Kapellen
- Bauzeit 1186–ca. 1225[10]
- ursprünglich Kryptenumgang bis unter die Chorempore. Davon erhalten:
- Außenwände
- Arkaden zur Binnenkrypta und zum Hochchor
- Gewölbe unter der Empore
- spätromanische Formenkombination:
- Umgangsarkaden des Hochchors wie Seitenschiffsarkaden des Langhauses spitzbogig,
- untere Chorarkade mit Gruppenpfeilern,
- Emporenarkaden und ursprüngliche Obergaden rundbogig, ebenso die ursprüngliche Emporenfenster des Langhauses,
- Chorumgang wie Seitenschiffe spitzbogige Kreuzrippengewölbe – frühgotisch,
- Kreuzgang im ältesten Teil rundbogige Kreuzrippengewölbe – passt zu staufisch (Vgl. Kloster Maulbronn),
- Veränderungen nach Erdbeben von 1356:
- Ersatz der Gewölbe der Binnenkrpyta (archaisierend)
- Trennung von Kryptenumgang und Chorumgang durch Einzug einer neuen Gewölbedecke (archaisierend)
- Ersatz von Außenwand (spätgotisch) und Gewölbedecke (archaisierend) der Empore
- Ersatz des Polygons der Chorobergaden und der Emporenarkade – Rayonnant-Gotik und Harfenmaßwerk (Vgl. Straßburger Münster)
- Emporenräume des Langhauses erst im 19. Jh. eingewölbt
- Chor und Querhaus von Osten
- Außenwände von Krypten- und Chorumgang
- Kryptenarkade zur Binnenkrypta
- Außenwand des Kryptenumgangs
- Chorhaupt
- Kloster nach zwei Verlegungen ab 1202 am Ort der jetzigen Ruine
- 1237 Kirche geweiht, Grundfläche mit 88 m × 44 m wohl größer als Pontigny
- Strahlengewölbe des Chorumgangs mit zarten Wulstrippen, Fächergewölbe der Binnenchchorapsis mit abgeplatteten Graten
- Binnenchor endet im spitzer Schirm-Halbkuppel
- Querhaus und Westfassade hatte Spitzbogenöffnungen
- Die Rundbogenfenster der Seitenschiffe und Rosenfenster der Obergaden sind als stilistisch neutral zu bewerten.
- Außenseite, Rundbogenfenster
- Innenseite
- Gewölbe des Umgangs mit zarten Rippen, der Binnenchorapsis mit Graten
- Zustand vor 1809 nach Sulpice Boiserée
- heutige Kirche ab Anfang 13. Jh.
- Chor und Umgang äußerlich romanisch,
- innen Übergang von der Romanik zur Gotik,
- Chor und Umgang schließen innen und außen rund.
- Spitzbogenfenster erst als Obergaden des Langhauses und am nördlichen Kapellenanbau
- Danmarks Kirker: Roskilde Domkirke → PDF
- Chor von Südosten
- Chor von Norden
- Chorhaupt mit Umgang und Empore
- Michaelskapelle 1200–1212, danach Chor und übrige Kirche bis 1282/1285
- Chor und Chorumgang rechteckig
- Rundbogenfenster, spitzbogige Rippengewölbe, Innenraum stark barock überformt
- Grundriss rechteckig, Fenster rundbogig, stichbogig und ein Rosenfenster
- Chorgestühl, etwas Sicht in den Chorumgang
- Chorumgang schräg aus dem Chor
- Chorumgang quer aus dem Chor
- Baubeginn 1216 oder etwas später
- Rechteckchor mit rechteckigem Chorumgang
- Die Formenkombination des Langhauses entspricht derjenigen in Pontigny.
- Außenansicht, frühgotische Spitzbogenfenster mit leicht gerundeten Spitzen
- Hochchor: spitzbogige Kreuzgratgewölbe mit aufgemalten Rippen
- Chorumgang: spitzbogige Kreuzgratgewölbe
- Langhaus: Mittelschiff frühgotisch mit Kreuzrippengewölben, Seitenschiffe wie Chorumgang
Frühgotik
- Chorumgang ab 1140
- Obere Chorgeschosse und Langhaus 1231–1281 ersetzt.
- Chor von außen, runde Außenwände einzelnen Kranzkapellen
- Hochchor im 13. Jh. modernisiert
- Chorumgang und durch offene Bögen verbundene Kapellen
- Umgangschor mit Kapellen und Altären
- Stiftskirche Notre-Dame in Mantes-la-Jolie
- an der unteren Seine
- 1150 – 4. Viertel des 12. Jh.
- Türme 1240 und 1260, Nordturm nach Einsturz 1492 bis 1508 wiederhergestellt
- Kapellen am Umgangschor 13. u. 14. Jh.
- Runde Abschlüsse von Hochchor und Empore bzw. Umgang, Kapellen hochgotisch
- Mittelschiff zum Chor
- Chorempore mit Spitztonnen,
Umgang mit Kreuzrippengewölben,
Kapellen hochgotisch - Umgang zum Binnenchor
- 40 km nördlich von Paris
- 1152/1153 (Chor)–1162/1163 (Schiffsgewölbe)
- Obergaden (wann ?), Westfassade 1230–1240, Querhaus nach 1240 angefügt
- POP.Culture: IA60001567, Cathédrale Notre-Dame Saint-Gervais-Saint-Protais
- Chorhaupt
- Chorumgang tangential
- Grundriss
- 90 km nördnoröstlich von Paris, an der Oise
- 1157 – 1221
- Chor von Außen
- Grundriss
- Noyon
- Noyon, Schiff mit Kriegsschaden
- Chor ab 1162
- ältere Teile der romanisch begonnenen Kirche überw. Übergangsstil
- Außenansicht
- Chorhaupt, Emporen und Obergaden, nur noch frühgotisch
- Chorumgang tangential
- Langhaus mit romanischen und gotischen Elementen
- Chor 1163–1277, mit beiden Umgängen bis 1182,
- Binnenchor und Empore schließen polygonal
- um 1220 Brand, danach
- Erneuerung aller oberen Gebäudeteile, früh-hochgotische Maßwerkfenster,
- Dächer der niedrigeren Gebäudeteile und äußeres Strebewerk modernisiert
- sämtliche Kapellen erst im 13. Jh. angefügt (hochgotisch), d. h. zwischen die äußeren Strebepfeiler gesetzt.[11]
- Chorabschluss und Außenwand der Chorempore noch halbrund, nur Kapellenkranz des 13. Jh. polygonal
- frühgotische Emporenarkade, hochgotisch veränderte Obergaden
- frühgotischer Umgang, hochgotische Kapellenfenster
- Umgangschor vor 1220 noch ohne Kapellen, mit halbkreisförmiger Außenwand (Viollet-le-Duc, 1856)
- Kathedrale von Lisieux
- Normandie
- Chorpolygon mit Nebenräumen 1170–1183 nach Vorbild von Saint-Denis, daher am Chorhalbrund Empore, anschließend wohl übrige Teile im selben Stil,
- nach Brand von 1223 diese übrigen Teile in normandischer Variante der Gotik, daher an den Längsseiten Triforiumsgeschoss
- 1. Hälfte 14. Jh. Ergänzungen flamboyant, u. a.die axiale- = Chorscheitelkapelle
- Chor und Vierung
- Chorhaupt innen
- Chor mit Umgang nach Nordosten
- Kathedrale ab 1090 im Norman Style
- deren langer Umgangschor ab 1175 gotisch umgestaltet und nach Osten geöffnet
- daran ab 1179 die Trinity Chapel (für das Grab Thomas Becketts) mit Chorumgang und anschließender Axialkapelle
- Binnenkapelle, Umgang ud Axialkapelle schließen rund.
- Bauphasen des Chors
- Trinity Chapel und Axialkapelle von Südosten
- Chor ab der östlichen Vierung
- Chorumgang aus dem Binnenchor
- zur Bauzeit in der Grafschaft Auxerre gelegen, die gerade in der Zeit nicht dem Herzogtum Burgund angehörte, und (wenn auch exemt) im Bistum Auxerre, das dem Erzbistums Sens angehörte
- Kern 1137/38–1170, Seitenschiffe mit spitzbogigen Kreuzgratgewölben nach dem burgundischen Muster des ausgehenden 11. Jahrhunderts (Cluny III), aber Spitzbogenfenster und kreuzrippengewölbes Mittelschiff der seit 1135/1140 im französischen Kronland beginnenden Gotik
- erster Chor stilistisch unbekannt, war kürzer, aber wohl auch mit Umgang
- neuer Chor 1185
- Chorschluss und Umgang polygonal statt rund (nach polygonalem Westchor des 1181 geweihten Wormser Doms)
- Querhaus vor 1170, heutiger Umgangschor 1185
- 1185 ersetztes Chorhaupt
- 1185 ersetzter Chorumgang
- altes Seitenschiff, vor 1170
- begonnen 1157 mit Querhaus und Osttürmen
- Umgangschor 1170–1210
- Vierturmanlage
- Emporenbasilika mit fensterlosem Triforium
- POP.Culture: IA51000392
- Grundriss
- Chorhaupt
- Umgang tangential
- Chor, Umgang, Südquerhaus
- Der früh-bis hochromanische Kern hatte noch keinen Umgang.
- Nach gotischem Umbau (ab 1180er Jahren) abgesehen von den Glasebenen der Fenster des Ostbaus gotisch.
- Binnenchor und Umgang noch mit halbrunden Wandverläufen.
- Chor und Nebenräume, Äußeres von Süden
- Vierung und Chor
- Chor mit Umgang und Emporen
- Kathedrale von Lausanne (2. Chorumgang)
- Bischofssitz seit dem 6. Jh.,
- karolingische Kathedrale mit rechteckigem Chor auf rechteckiger Krypta (Gangkrypta mit zwei Nebenräumen)[12]
- Kathedrale von um 1000 erst seit 2020 näher erforscht (Audrey Bridy, Mathias Glaus), Spuren einer Apsis gefunden, nicht eines Chorumgangs
- heutige Kathedrale zunächst ab 1160 mit Umgangschor mit fünf Radialkapellen begonnen, s. o.
- erster Umgang schon 1190 durch die heutigen Umgangschor ersetzt, nun ohne Radialkapellen
- Blendarkaden unterhalb der Sohlbänke der Erdgeschossfenster immer noch rundbogig
- Grundriss mit Chor von 1190
- Chorhaupt
- Chorumgang tangential
- Teile der Fassade (vom Vorgängerbau) um 1150
- Chor und Schiff ab 1195
- Initialbau des Gothque classique
- Binnenchor, Umgang und Kapellen (außer deren Krypten) polygonal
- Fenster dort ohne Maßwerk (seitliche Obergaden mit Vormaßwerk)
- Chor, Umgang, Kapellen
- Grundriss
- Chorumgang, Sicht zum Binnenchor
- Binnenchor
- Département Aisne in der Picardie
- Bauabfolge:
- 1. südlicher Querhausarm mit Rundabschluss und dessen Kapellenumgang spätes 12. Jh.,
- 2. Hauptchor mit Verschmelzung von Chorumgang und Kapellenkranz 1197–1212
- Apsidialer Schluss des Südquerhauses in beiden Etagen halbrund.
- Ostabschluss: Binnenchor und Kapellen schließen polygonal.
- Südquerhaus von außen
- Chor von außen, maßwerklose Fenster teilweise sehr groß
- Grundriss
- Chorumgang, sehr frühe Verschmelzung von Umgangsjochen und Kapellen
- 1195 bis Mitte 13. Jh.
- Ostabschluss in allen drei Etagen halbrund.
- Beschreibung in der Enzyklopädie Larousse siehe [13]
- Cathedrale Saint-Etienne, Bourges, außen
- Bourges, Chor mit zwei, basilikal gestaffelten, Umgängen
- Bourges, Chorumgang tangential
- Bourges, Krytpenumgang
- Neubau ab 1209,
- beginnend mit den Kapellen des Chorumgangs
- einige Strebepfeiler des Umgangs stehen auf den Anschlussbögen der Kapellen
- im Umgang alle Joche mit Vorlagen für Rippen, aber diese in den trapezförmigen Jochen nicht ausgeführt
- Chorempore („Bischofsgang“) vollständig unter teils fünf-, teils sechsfeldrigen Kreuzrippengewölben
- Hochchor (schon hochgotisch), Umgang und Empore schließen polygonal, die Kapellen innen erst ab kurz unterhalb der Sohlbänke, außen aber vollständig.
- Quer- = Radialdächer auf dem Chorumgang 1882 abgetragen
- Außenansicht
- Chorhaupt mit Umgangs- und Emporenarkade, vorgesetzte Granitsäulen vom ottonischen Vorgängerbau
- Chorempore und Hochchor-Obergaden
- Chorumgang mit unausgeführten und ausgeführten Gewölberippen
- Chor 1245–1280, Kirche bis 1347, einschl. Überarbeitung älterer Teile.
- Chor und Langhausseiten frühgotisch, Querhausgiebel und Westgiebel mit hochgotischen Maßwerkfenstern.
- Mehr Anleihen bei frühgotischen französischen Kathedralen als in anderen gotische Zisterzienserkirchen in Deutschland,
- insbesondere: runde Kapellengrundrisse, Rundsäulen als Arkadenstützen, hier jedoch mit stark vereinfachten Kapitellen.
- Chorumgang mit runden Kapellen, Fenster leicht gespitzt
- Chorpolygon mit Umgang und einfachen Säulen
- Langhausarkaden mit einfachen Säulen
- ab 1220/1230, Chor bis 1280
- Hochchor (schon hochgotisch) und Kapellen schließen polygonal.
- Chor von außen, Umgang mit frühgotischen, Obergaden mit hochgotischen Fenstern
- Arkade zum Umgang frühgotisch, verglastes Triforiumsgeschoss und Obergasen hochgotisch
- Hochaltar und Chorumgang
Einzelnachweise
- Tourisme-Conques: L'abbatiale de Ste. Foy – Construction = Ste Foy Abbey church – Construction
- Ville de Chartres – Les églises de Chartres L’ancienne église monastique de Saint-Martin-au-Val (11e-12e siècles)
- BAZIN (B.), HAUSARD (O.). - Le complexe monumental de Saint-Martin-au-Val : Rue des Bas-Bourgs, Chartres, Eure-et-Loir : Rapport de fouilles archéologique. Site 033.28.085.0128. Chartres : Ville de Chartres, Service Archéologie, 2007, 213 p.
- ICOMOS World heritage documentation centre: Kenneth John Conant – The History of Romanesque Cluny as Clarified by Excavation and Comparisons (PDF)
- Bourgogne Romane: Paray-le-Monial – Basilique du Sacré-Cœur, ancielle priorale Notre-Dame
- Gallica: Eugène Lefèvre-Pontalis: Étude historique et archéologique sur l'église de Paray-le-Monial (1886)
- Ville de Sens: La Cathédrale
- Histoires de Paris: Saint-Martin-des-Champs
- Lena Maria Klahr: Der Chor von Saint-Martin-des-Champs (Zusammenfassung der Masterarbeit)
- Nach Hans-Rudolf Meier, Marco Bernasconi u. a.: Das Basler Münster (Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2019, ISBN 978-3-03797-573-2), S. 101, gibt es eine chronikalische Nachricht über den Brand des Vorgängerbaus im Oktober 1185, und die hölzernen Originalstreben des Glücksradfensters am Nordquerhaus sind auf 1224/1225 (d) datiert.
- Notre-Dame de Paris: L’architecture intérieure
- Jean Terrier: Städtische und ländliche Kirchen in der Westschweiz; in M. Riek, J. Goll, G. Descœudres: Die Zeit Karls des Grossen in der Schweiz, Benteli (2013), ISBN 978-3-7165-1781-9, S. 92 ff.
- Encyclopédie Larousse en ligne: Cathédrale Saint-Étienne de Bourges