Rohrdorf (Meßkirch)
Rohrdorf ist ein Ortsteil der Stadt Meßkirch mit 795 Einwohnern (männl. 392, weibl. 403 [Stand: 31. Dez. 2012])[1] im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg).
Rohrdorf Stadt Meßkirch | |
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Höhe: | 650 m ü. NN |
Fläche: | 16,11 km² |
Einwohner: | 795 (31. Dez. 2012) |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 88605 |
Vorwahl: | 07575 |
Geographie
Das Dorf liegt südwestlich von Sigmaringen am südlichen Rand der Schwäbischen Alb. Die Gemarkungsfläche umfasst rund 1611 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[2]).
Geschichte
Es gibt in der Umgebung sowohl Spuren aus der Kelten- als auch aus der Römerzeit. In einer Urkunde des Klosters St. Gallen wird das Dorf im Jahre 930 erstmals erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahre 1092 wird der Ortsadel erstmals genannt, bis 1210 herrschten die Grafen (nach ihnen die Truchsessen) von Rohrdorf, deren Stammburg die Burg Benzenberg (auch Benzenburg) war. Von der Burg ist heute noch eine Ruine zu finden.
Das Dorf wurde anlässlich der baden-württembergischen Gemeindereform am 1. Januar 1974 in die Stadt Meßkirch eingemeindet.[3]
Politik
Seit der Eingemeindung hat Rohrdorf einen Ortsvorsteher und einen Ortschaftsrat, die die Interessen des Ortes vertreten.
Ehemalige Bürgermeister
- Karl Rebholz[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Ruine Benzenberg war einst mächtiger Herrschaftssitz der Grafen von Rohrdorf. Nach Schleifung für das Meßkircher Zimmernschloss finden sich neben einem großen Schutthügel nur noch wenige Mauerreste.[5]
- Der Feldherrenhügel erinnert mit seiner Schutzhütte mit Infotafeln an die Schlacht bei Meßkirch am 5. Mai 1800, eine für das spätere Deutschland entscheidende Schlacht. Bei guter Sicht sieht man die Alpenkette von der Zugspitze bis zu den Ausläufern des Mont-Blanc-Massivs.[5]
- Bis 2013 war ein von weitem erkennbarer weiß-roter Sendemast eine auffällige Landmarke und auch das höchste Bauwerk des Landkreises Sigmaringen. Der Bodenseesender war eine 1964 errichtete Sendeanlage des SWR für Mittelwelle. Genutzt wurde die Frequenz 666 kHz für die Verbreitung des Programms SWR cont.ra. Die aus ehemals vier Masten bestehende Anlage wurde mehrfach umgebaut. Der letzte verbleibenden 244 m hohe Sendemast wurde 2012 stillgelegt und am 10. Oktober 2013 gesprengt[6].
- Die Kath. Kirche St. Peter- und Paul wurde von 1712 bis 1715 als Barockkirche vermutlich von Hofbaumeister Johann Georg Brix erbaut. Das Langhaus war 16 m lang und 9,20 m breit. Der Turm (ein Wehrturm) ist 32 m hoch. 1935 bis 1936 wurde die Kirche um 10 m verlängert und um 2,60 m verbreitert. Ein wuchtiger Säuleneingang mit einer breit angelegten Steintreppe wurde am südlichen Teil angebaut. Unter diesem Neubauteil wurde ein Luftschutzraum eingebaut. Der um 1722 entstandene Altar stammt aus der Franziskanerinnenklosterkirche Unlingen. 1939 erhielt die Kirche eine Orgel mit elektropneumatischen Membranladen II/12 + 2 Transmissionen von M. Welte & Söhne. Sie wurde 1993 von der Orgelbauwerkstatt Harald Rapp renoviert und ist original erhalten.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Das Dorf befindet sich in der Wabe 443.
Anmerkung
- Gemarkungsfläche 16.112.147 m²
Einzelnachweise
- Einwohner-Statistik 2012 (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Stadt Meßkirch; abgerufen am 19. Januar 2013.
- Angaben nach Martin Stehmer, Ordnungsamt der Stadt Meßkirch, vom 12. Januar 2011.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 549.
- Werner Fischer (wf): Einstmals. In: Südkurier vom 31. Dezember 2014
- Albverein Stetten a.k.M. Wanderer erkunden Rohrdorfer Geschichte. In: Schwäbische Zeitung vom 17. März 2009
- https://www.youtube.com/watch?v=JsqOZQLCJZw SWR-Bericht von der Sprengung am 10. Oktober 2013 in YOUTUBE
- St. Peter und Paul Rohrdorf auf der privaten Internetseite von Brita Schmidt Essbach; abgerufen am 11. März 2015
Literatur
- Salomon Rordorf-Gwalter: Mitteilungen über das Ro(h)rdorf-Geschlecht. Als Manuskript für die Familie gedruckt. Zürich 1892–1920.
- Ernst Löhle: Unsere Heimat Rohrdorf bei Meßkirch. Die Dorfgeschichte. Verlag Friedrich Georg Aker, Meßkirch 1962.